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Der Mars-Robinson

Der Mars-Robinson

Titel: Der Mars-Robinson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Gordon
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bedeutet. Bestenfalls sah er in mir ein Spielzeug, an dessen Eigenarten er sich gewöhnt hatte. Ich kam mir immer vor wie die Maus in einer Löwenhöhle. Und wenn ihm etwas gegen den Strich ging, fuhr er immer aus der Haut. Es wäre ihm ein leichtes gewesen, den Start unseres Raumschiffes für alle Zeiten zu verhindern. Aber er wollte mich nicht umbringen. Vielleicht war das seine Absicht, als er mich zum erstenmal sah, aber Sie wissen ja, daß man sich aneinander gewöhnen kann, denn Beobachtungen haben ergeben, daß mitunter auch eine Katze mit einer Maus Freundschaft schließt. Die Maus darf der Katze allerdings nicht allzusehr auf der Nase herumtanzen, dann wird sie sich das zumindest sehr scharf verbieten. Das war auch bei Eii der Fall. Er wollte nicht gestört werden und steckte uns die Grenzen ab. Er dachte wahrscheinlich an die Verwirrung, in die wir immer gerieten, wenn wir uns über Raum und Zeit unterhielten. Möglicherweise dachte er auch daran, daß wir über das Universum grundsätzlich völlig anderer Meinung waren. Ich sah in den Sternen und Kometen greifbare Gebilde mit zerklüfteten oder glatten Flächen, doch soviel ich weiß, sah er nur Atome und Elektronen. Er betrachtete das Universum mit anderen Augen, und an diese Betrachtungsweise müssen Sie sich gewöhnen, wenn Sie etwas begreifen wollen. Sagen wir, er war ein wenig denkfaul. Wenn es darauf ankam, irgend etwas zu unternehmen, dann wählte er immer den kürzesten Weg. Er lebte fröhlich in den Tag hinein, wie man so zu sagen pflegt. Sehen Sie in ihm keine Kreatur ohne Instinkte, davon besitzt er nicht mehr und nicht weniger als unsereins. Er wußte, daß unsere Fähigkeiten auf einem fremden Planeten äußerst begrenzt sind und errichtete eine Art Mauer um unser Raumschiff. Ich habe Ihnen noch nicht erzählt, was mit dem Zaun geschah, den ich für die Marsianer baute – oder doch?“
    Vanburg sah mich seufzend an, und DeLut sagte: „Das haben Sie noch nicht erzählt. Fahren Sie fort. Sehr interessant übrigens, wenn auch nicht sehr aufschlußreich.“
    „Mit meinem Zaun hatte ich viel Ärger“, sagte ich. „Sie wissen, was ich Ihnen über die Kreaturen berichtete, die ich zuerst sah. Sie waren gebaut wie Menschen, nur daß sie größer waren. Ich wollte sie also innerhalb meiner Umzäunung einsperren. Diesen Vorschlag hatte ich Eii gemacht. Ich verarbeitete allen Draht, der mir zur Verfügung stand. Leider war die elektrische Spannung zu schwach. Ja, dieses Tal war eine Art ständiges Asyl für die größeren Kreaturen. Dort entstanden sie, ähnlich wie die Kristallpflanzen. Alle sechs Monate wälzte sich die ,Lebenswelle’ durch das Tal. So mußten die Talbewohner jeweils sechs Monate von Mahlzeit zu Mahlzeit warten. Aus diesem Grunde hatte eine Umzäunung zweifellos ihre Vorteile. Aber die ,Lebenswelle’ überschwemmte ihr Tal in breiter Front. So brachte ich den Draht nur an den wichtigsten Abschnitten an.“
    DeLuts dunkle Augen zeigten einen Schimmer von fanatischer Intelligenz. „Weiter“, sagte er kurz.
    „Ich tat, was ich konnte“, fuhr ich fort. „Eii hatte keinerlei Bedenken und ließ mir völlig freie Hand. Wenn es ihm Spaß machte, arbeitete er sogar mit. Ich arbeitete nur am Tag und im hellen Sonnenlicht. Nach sechs Monaten glaubte ich, alles so hergerichtet zu haben, daß die Falle zuschnappen konnte, wenn sich die ,Lebenswelle’ in das Tal ergossen hatte. Sechs Monate auf dem Mars sind zwölf Monate auf der Erde.“
    „Das wissen wir“, wandte DeLut ein.
    „Und es stellte sich heraus, daß mein Zaun völlig nutzlos war.“
    „Nutzlos?“ fragte Vanburg, der widerwillig eine Spur von Interesse zeigte.
    „Es klappte nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Natürlich rollte die .Lebenswelle’ an. Ich beobachtete sie und wunderte mich, daß Eii und seine Kollegen den Zaun teilweise wieder abgerissen hatten. Sie lagen nicht einmal auf der Lauer oder versteckten sich. Für mich, der ich den Berg erstiegen hatte, um das Schauspiel von oben herab zu beobachten, war das ein befremdender Anblick. Die Kreaturen verfolgten unbeirrbar ihren Weg, Sie hatten keine Angst, weil sie keine Angst kannten. Zum erstenmal taten sie mir aufrichtig leid, waren sie doch jene Wesen, die mir noch am ähnlichsten sahen. Sie rannten stur und geradeaus in die Fallen. Es war … ja, es war einfach eine Massenschlächterei und kein schöner Anblick. Wir Menschen könnten, wenn wir nur wollten, rein vegetarisch leben. Doch die Marsianer

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