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Der pfeifende Mörder

Der pfeifende Mörder

Titel: Der pfeifende Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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unser Schrotthändler und Bestattungsunternehmer«, fällt Leerdam ebenso konsterniert ein. »Aber das ist unmöglich, Chef. Der hat keinen Goldzahn im Mund.«
    »Ganz richtig. Gerade deshalb mußte ich schon einmal einen leisen Verdacht gegen ihn fallenlassen, als er sich nach einer Aachen-Reise ein bißchen merkwürdig benommen hat. Aber …«
    Leerdam verstummt.
    »… aber«, ergänzt Schouwen, auf den Toten weisend, »dann muß der ein eineiiger Zwilling von ihm sein. Wußten Sie von dieser Verwandtschaft, Chef?«
    »Nein, doch daß sie existierte, daran gibt's jetzt keinen Zweifel mehr. Mir geht ein Licht auf, Wilm. Dan Paldoorn lebt in unmittelbarer Nachbarschaft des Präsidiums. Daher also die unerklärliche Beschlagenheit des Mörders über gewisse Vorgänge bei uns. Das kann nur über Dan gelaufen sein, anders sehe ich das nicht. Kommen Sie, wir müssen rasch zu ihm, damit er uns nicht durch die Lappen geht. Ich habe das Gefühl, daß wir ihm eine Menge Fragen zu stellen haben, und zwar nicht nur nach seinem Bruder, sondern auch über ihn selbst.«
    Die beiden müßten sich aber nicht so beeilen. Dan Paldoorn ist zu Hause nicht mehr anzutreffen. Er liegt draußen im Meppelpark, von Hunden zerfleischt.
    Des Rätsels Lösung findet sich im Gerichtsmedizinischen Institut:
    Dan Paldoorn hatte oben im Mund keinen natürlichen Zahn mehr, er trug eine Vollprothese. Von den zwei Exemplaren, die er benützte, hatte er sich eine ganz bewußt mit einem Goldzahn anfertigen lassen, um mit dieser Prothese, so oft er sich anschickte, zu morden, eine falsche Spur für die Polizei zu legen. Das war die geniale Maske des Dan Paldoorn, dem es in allen anderen Bereichen seiner Verbrecherlaufbahn durchaus an Genialität mangelte. Seine Taten waren mehr auf Glück als auf Raffinement aufgebaut. Mit dem Goldzahn allein aber setzte er lange Zeit die besten Kriminalisten Hollands schachmatt. Nach jedem Mord, wenn Paldoorn wieder in die Haut des ehrsamen Bürgers schlüpfte, die Prothese wechselte und also ohne Goldzahn herumlief, entzog er jedem Verdacht gegen ihn die Grundlage, da es gar nicht möglich war, daß ein solcher Verdacht aufkommen konnte, weil man ja mit absoluter Sicherheit von einem ›Goldzahn oben links‹ im Kiefer des Mörders wußte.
    Nur die Hunde, die hätten ihn, sowie es kam, mit jeder Prothese zerrissen …

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