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Der Prinz von Astrilandis

Der Prinz von Astrilandis

Titel: Der Prinz von Astrilandis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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Myadne würde mit ihm kommen.
    Mika ging zu den Pferden und lud eine Truhe ab, die mit goldenen Beschlägen überzogen war, sie war nicht groß, aber außergewöhnlich kostbar. Er stellte sie vor Myadne auf die Marmorfliesen und sagte: „Wir bringen Dir Dein Hochzeitskleid, das Du auf der Reise tragen sollst, damit alle sehen, dass wir eine Königin heimführen.“ Myadne sah Mika überrascht an. Man hatte also damit gerechnet, dass sie nicht nein sagen würde. Sie kniete nieder und öffnete die Truhe. Das Gewand, das sie darin fand, war bunt wie ein Vogel und mit vielen glitzernden Edelsteinen besetzt. Sie nahm es vorsichtig heraus und hielt es an sich. Ihre Wangen hatten sich gerötet. Sati sagte, als er sah, wie sehr sie sich freute: „Unsere Untertanen hatten nie eine schönere Königin!“
    Hero führte die Brüder in den abgedunkelten großen Saal, in dem der Sarkophag Pantheers stand. Mit großer Ehrfurcht traten die Brüder an den Rand des Sarkophags und blickten auf die Goldmaske von Pantheer, der mit edlen Stoffen bekleidet auf Kissen gebettet lag. Jeder der Brüder hatte eine Grabbeigabe für Pantheer mitgebracht und sie legten einer nach dem anderen ihre Geschenke am Fußende des Verstorbenen nieder. Bis zur Beisetzung im Mausoleum würde der Sarkophag vor Geschenken überlaufen, denn die Bewohner des Palastes und viele Menschen aus Astrilandis waren auf dem Weg, um von ihrem Herrscher Abschied zu nehmen. So war es seit alters her Brauch und Hero hatte den Tod Pantheers durch Reiter im ganzen Land verkünden lassen. Erst wenn Pantheer beigesetzt war, konnte er sich von den Priestern zum neuen Herrscher krönen lassen. Die Beisetzungsfeierlichkeiten waren für die nächsten Tage angesetzt und im ganzen Palast liefen die Vorbereitungen. Der König sollte mit allen Ehren begraben werden und deshalb wurden Bäume geschlagen, die den Weg zum Mausoleum säumen sollten. Sie wurden geschmückt mit Girlanden aus schwarzen und weißen Federn und ein Teppich aus farbigen Blütenblättern und Gräsern wurde rund um das Mausoleum gelegt, damit die Götter darauf spazieren gehen und vom König Abschied nehmen konnten. Die Blüten hatten die Diener von den Inseln geholt, da auf Astrilandis kein Grün mehr zu finden war. Der Ascheregen hatte ein großes graues Tuch über das Land gebreitet. Riesige Schalen aus getriebenem Gold wurden mit Öl gefüllt. Diese Fackeln würden dafür sorgen, damit Pantheer seine Grabschätze sehen und er die Spender den Göttern empfehlen konnte. Diese Vorbereitungen nahmen viel Zeit in Anspruch, während Hero darauf brannte Mita wieder zu sehen. Doch bevor die Beisetzung nicht vollzogen war, konnte er den Palast nicht verlassen. Obwohl seine Freunde Ipmeos und Kanto sich sofort auf den Weg gemacht hätten, Mita zu holen, wollte Hero selbst zu ihr gehen, um sie heimzuholen und zu seiner Königin zu machen. Wenn es ihm auch schwer fiel zu warten, so wusste er doch, dass eine Heirat unmittelbar nach dem Tode seines Vaters nicht möglich war. Hero musste die Besteigung des Throns vollziehen, um allen im Lande zu zeigen, dass Astrilandis nicht führerlos war.
    Inzwischen war im ganzen Reich bekannt, dass Hero die Heirat mit der Tochter Windurs abgelehnt hatte. Alle rätselten seitdem, welchen Grund Hero genannt hatte. Niemand ahnte, dass Hero die Tochter des Schmieds für sich auserkoren hatte.
    Windurs Nachricht an Hero, als er von der Ablehnung seiner Tochter gehört hatte, war wie erwartet drohend ausgefallen: Er teilte Hero mit, dass sein Volk nicht länger in Abhängigkeit von Astrilandis bleiben würde und dass kein Astrilandier die Grenzen zu seinem Reich überschreiten durfte. Dieser Herrscher war dabei, neue Heere auszustatten und einen Krieg gegen ihn vorzubereiten. Hero wusste, dass Windurs Macht weit reichte. Durch den unermesslichen Reichtum seiner Bodenschätze konnte er für Gold und Edelsteine die angrenzenden Herrscher leicht überzeugen, Astrilandis anzugreifen. Doch Hero hoffte, dass ihm genügend Zeit bleiben würde, selbst aufzurüsten. Er sah Windurs Angriff gelassen entgegen, da er von der Schlagkraft seiner Männer überzeugt war. Sie hatten jede Schlacht gewonnen, obwohl der Feind immer stärker gewesen war.
    Hero war vor allem besorgt wegen Mita. Ihr Aufenthaltsort im ehemaligen Gebiet des Feindes erschien ihm nach Pantheers Tod nicht mehr als sicher, da er damit rechnen musste, dass die Söhne Karikootos Rache nehmen würden. Die Zeit bis zur Beisetzung seines Vaters

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