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Der Regenmoerder

Der Regenmoerder

Titel: Der Regenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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niemandem ausdrücklich bedroht worden?"
    „Das kann ich mir nicht denken. Sie war überall sehr beliebt." „Sind Sie und Ihre Frau mit den Nachbarn gut ausgekommen?" Der Ehemann machten diese Fragen immer ungehaltener. Sekio merkte es und wollte ihn nicht noch weiter bedrängen. Hier bekam er keine neuen Auskünfte, das war klar. Vielleicht hatte der Mann ja auch recht, und die Frau war einfach nur zufällig einem wütenden Wahnsinnigen in die Hände gefallen.

    Sekio begab sich zur Wohnung des zweiten Opfers. Das war eine Lehrerin gewesen, die bei ihren Eltern gelebt hatte. Auch diese waren keine Hilfe.
    „Sie war allgemein beliebt", sagten auch sie ihm.
    „Warum sollte jemand sie ermorden wollen?"
    Genau das wollte Sekio herausfinden. „Sie hatte keine
Feinde?"
„Nein."
    Er beschloß, sich auch in der Schule, wo sie Lehrerin gewesen war, zu erkundigen, und redete mit dem Rektor.
    „Ich ermittle den Mord an Miß Templeton", sagte er. „Eine schreckliche Geschichte."
    „Haben Sie irgendeine Vermutung, daß irgendwer ein Motiv gehabt haben könnte, sie zu ermorden?" Der Rektor zögerte, sagte aber dann: „Nein."
    Sekio blieb dieses kurze Zögern nicht verborgen. „Sie wollten offenbar noch etwas anderes sagen?"
    Der Rektor war leicht verlegen. „Das sollte ich vielleicht lieber nicht."
    „Alles, was Sie wissen, könnte hilfreich sein."
    „Nun ja, die Wahrheit ist, Miß Templeton hatte Probleme mit ihrem Freund. Sie wollte Schluß machen mit ihm, aber er ... na ja, er machte Schwierigkeiten."
    „Wenn Sie sagen, Schwierigkeiten, was meinen Sie damit
genau?"
„Nun, er hat sie geschlagen."
„Aha. War er der gewalttätige Typ?"
    „Das könnte man sagen, ja. Ein unangenehmer Mensch." „Vielen Dank für Ihre Mühe."
    Sekio ging noch einmal zu Miß Templetons Eltern.
    „Ich würde gerne etwas von Ihnen über den Freund Ihrer Tochter hören."
    „Er hieß Ralph Andrews. Aber er war nicht mehr ihr Freund.
Sie hatte Schluß gemacht mit ihm."
„Aber anscheinend akzeptierte er das nicht?"
„Ja, das stimmt wohl."
    „Dann möchte ich Ihnen eine konkrete Frage stellen; Mrs. Templeton. Halten Sie Ralph Andrews für imstande, einen Mord zu begehen?"
    Nach einer langen Pause sagte Mrs. Templeton schließlich: „Ja."

    Ralph Andrews war Mechaniker. Yamada fand ihn bei der Arbeit in der Werkstatt in der Mount Street. Er war groß und breitschultrig und hatte muskelbepackte Arme. „Mr. Andrews?" „Ja?"
    Yamada wies sich aus. „Ich möchte mit Ihnen über den Mord an Miß Templeton reden."
    „Sie hat den Tod verdient", sagte Andrews. „Zuerst hat sie
versprochen, mich zu heiraten, und mich dann sitzengelassen."
„Haben Sie sie deshalb umgebracht?"
„Wieso ich?"
„Waren Sie es denn nicht?"
„Natürlich nicht. Es war ein anderer. Vermutlich noch einer,
den sie sitzenließ."
„Hatte sie denn andere Freunde?"
    „Kann man sich denken! Aber Sie sind der Kriminaler, finden Sie es doch heraus!"
    Sekio Yamada gefiel die Art nicht, wie der Mann sich benahm. Seinem Gefühl nach war er durchaus eines Mordes fähig. „Mr. Andrews, wo waren Sie vor fünf Tagen in der Nacht, als Miß Templeton ermordet wurde?"
    „Ich habe Karten gespielt", sagte Andrews. „Eigentlich war ich
mit ihr verabredet, aber sie kam nicht, und da habe ich dann
mit meinen Freunden Karten gespielt."
„Zu wie vielen wart ihr denn?"
„Sechs, mit mir."
    „Wenn Sie mir ihre Namen nennen möchten." „Warum nicht!"
    Sekio Yamada schrieb sich alles auf, aber er hatte das Gefühl, daß es pure Zeitverschwendung war. Nie im Leben konnte Andrews gleich fünf Zeugen dazu bringen, für ihn zu lügen. Also mußte eigentlich stimmen, was er aussagte.
    Er hatte recht damit. Alle fünf erklärten übereinstimmend, daß sie an jenem Abend mit Andrews zusammengewesen waren. Er konnte nichts mit dem Mord zu tun haben.
    Sekio war wieder ganz am Anfang. Er überprüfte, ob die verschiedenen Opfer einander vielleicht gekannt hatten, aber das war nicht der Fall. Er überprüfte außerdem, ob es etwa sonstige Verbindungen zwischen ihnen gab, wie etwa: derselbe Friseur oder derselbe Arzt. Aber auch das ergab nichts. Er konnte keinerlei Gemeinsamkeiten oder Verbindungen zwischen den Mordopfern entdecken.

    Als er ins Büro zurückkam, warteten Reporter auf ihn. „Wir haben gehört, Sie sind mit dem Fall beauftragt worden", sagte einer von ihnen, ein gewisser Billy Cash, der für seine Lästigkeit bekannt war. „Was unternehmen Sie, um den Würger zu

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