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Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Titel: Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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nur zur Jagd da. Vergesst nicht, warum die Neolinga einst die Farralot von den Farindor übernommen haben. Nicht unerwähnt lassen möchte ich den unerschöpflichen Eifer unseres verehrten Schulleiters Adalar. Steh ruhig auf, mein Freund. Ich sehe dich doch.“
    Weiter vorne erhob sich eine große Gestalt. Unter lautem Beifall verbeugte er sich. Bevor Rolo ihn richtig sehen konnte, hatte er sich wieder gesetzt.
    „ Die Farralot?“, wiederholte Rolo leise.
    „ Das ist die Schule“, flüsterte Onno.
    „ Schon immer war das Nachtschattental eine Insel, sagen die einen, eine Festung meinen die anderen. Wie auch immer, feststeht, dass wir mit den Konflikten der Welt nichts zu schaffen haben. Doch hört mir zu! Nicht ewig wird das so weitergehen. Öffnet euch für die Welt da draußen. Natürlich ist es mir viel wert, dass ihr die alten Traditionen noch am Leben erhaltet. Wäre ich sonst hier? Aber vergesst nicht, dass die Zeiten sich mehr als einmal gewandelt haben. Wenn Neunseen nicht die Tore öffnet, wird die Veränderung über uns hereinbrechen wie eine Flutwelle. Lasst lieber kleine Wellen hinein, die eine weniger zerstörerische Wirkung auf uns haben. Wir können die Zeit nicht aufhalten. Und wer sich ihr allzu lange widersetzt, dem wird sie die Beine wegziehen. Habt keine Angst. Es gibt viel Gutes da draußen. Nun zu den Gerüchten.“
    Wieder wurde getuschelt.
    „ Ja, ich weiß, dass viele hier beunruhigt sind. Aber es sind nach wie vor nur Gerüchte. Wir wissen nicht, was des Nachts um den Spineus schleicht, wie die Älteren die Hecke nennen, die den Ort umspannt. Es könnten auch nur streunende Hunde sein. Und die angeblichen Fußspuren haben sich nach Überprüfung durch Meister Adalar als die Spuren des Entdeckers eben dieser Spuren erwiesen. Ich werde jetzt keine Namen nennen, um dem Betroffenen nicht noch mehr Schande zu bereiten.“
    Rolo bemerkte, das Onno errötete.
    „ Dennoch begrüße ich es, dass ihr die Augen offen haltet. Hört gut zu! Ich sage euch, es wird Veränderungen geben! Bald! Doch sollten wir sie willkommen heißen wie lang entbehrte Freunde. Wie die Veränderungen sich auf unser aller Leben auswirken, kann ich jetzt nicht sagen. Doch solltet ihr nicht in starre Furcht verfallen. Wir sind eine starke Gemeinschaft, daran wird so leicht nichts etwas ändern. Und keiner wurde jemals fallen gelassen im Nachtschattental. Einige von euch wissen, wovon ich rede. Und die es jetzt nicht wissen, die geht es nichts an! Vertraut mir. Dies sind nicht die Zeiten für bierseliges Gewäsch. Lasst mich noch sagen, dass Vorsicht unser Begleiter sein soll im nächsten Jahr. Und ich meine damit nicht ungerechtfertigtes Misstrauen, Angst oder sogar Panik. Vorsicht ist das, was den Hasen vor dem Wolf bewahrt. Den panischen Hasen holt der Bussard, weil er zu viel Radau macht im Unterholz.“
    Auch Rolo hatte natürlich überhaupt keine Ahnung, wovon sie sprach. Aber es klang sehr spannend für ihn.
    „ Es freut mich besonders, heute zwei Besucher in unserer erlesenen Runde begrüßen zu können. Steht schon auf, ihr beiden.“
    Rolo erschrak. Sein Vater zog ihn am Ellbogen hoch und stand selbst auf. Die Blicke unzähliger neugieriger Augen ruhten auf ihnen.
    „ Dies sind der ehrenwerte Gatte meiner Nichte Grellon und sein Sohn Roland. Ich bitte euch, sie willkommen zu heißen. Sie sind auf meine persönliche Einladung hier.“
    Verhaltener Applaus. Die Blutguts setzten sich schnell wieder hin. Obwohl Rolo vom Nieselregen durchnässt war, wurde ihm sehr warm.
    „ Sie werden bestimmt jedem gern berichten von ihrem Heimatort Rabenstadt und dem Leben außerhalb des Nachtschattentals. Nutzt diese Chance. Kommen wir nun zu denen unter uns, die sich in diesem Jahr besonders hervorgetan haben.“
    Rolo bemerkte einen Mann. Er schob einen gewaltig dicken Bauch vor sich her, den er unter schwarzer Kleidung versteckte. Ein Cape hing über seinen Schultern. Er stand nur da und schaute rüber. Rolo schupste seinen Vater an und deutete auf den neugierigen Fremden. „Belenus? Bist du das wirklich?“ Paps sprang von seinem Stuhl und näherte sich mit offenem Armen dem dicken Mann. Auch der schien ausgesprochen froh, Rolos Vater zu sehen. „Grellon, mein Junge“, schluchzte er. „Dass meine alten Augen dich noch einmal wiedersehen. Wie lang ist das her? Elf Jahre?“
    Die beiden Männer umarmten sich herzlich und ignorierten den Protest der Sitznachbarn über die Störung.
    „ Zwölf Jahre“, sagte Grellon und

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