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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Unterschiede sind Ihnen aufgefallen?«
    »Die Farbe des Fells war anders – Sally. Aber das bedeutet nichts. Das Split aus der Sonde lag mehr als ein Jahrhundert im Kälteschlaf.«
    »Und sonst nichts?«
    »Das andere war größer, denke ich. Beschwören könnte ich’s nicht.«
    »Schauen Sie sich den Kopf an.«
    Whitbread runzelte die Stirn. »Mir fällt nichts auf.«
    Sally nahm ihren Taschencomputer zur Hand. Ein leises Summen zeigte an, dass das Gerät mit dem Hauptspeicher des Schiffs in Verbindung stand. Irgendwo in der Mac Arthur erfasste ein Laserstrahl eine bestimmte holographische Information. Das Gedächtnis des Schiffs hatte alles gespeichert, was der Menschheit von den Splits bekannt war. Es fand die von Sally gewünschte Information und sendete sie an ihren Taschencomputer: Eine Zeichnung erschien auf dem Bildschirm des kleinen Geräts.
    Whitbread studierte die Skizze und schaute sich dann das Split auf dem Schirm des Vidifons an. »Die Stirn! Bei dem hier ist sie flacher, fliehender!«
    »Das fanden wir auch, Dr. Horvath und ich.« »Leicht ist das nicht zu erkennen. So ein Split-Kopf ist von vorneherein eine ziemlich schiefe Sache.«
    »Ich weiß. Aber der Unterschied ist da. Wir glauben, dass auch die Hände leicht verschieden sind, aber das ist noch schwerer festzustellen.« Sally zog die Brauen zusammen, so dass drei kurze Fältchen oberhalb ihrer Nasenwurzel erschienen. Sie hatte sich für den Flug das Haar kurz schneiden lassen, und mit dieser praktischen Frisur, dem grübelnden Blick ihrer braunen Augen und den Fältchen wirkte sie wie eine tüchtige, sachliche Wissenschaftlerin. Whitbread fand das bedauerlich. »Wir haben also bereits drei verschiedene Sorten von Split«, fuhr sie fort. »Und nur vier Splits. Das würde auf eine sehr hohe Mutationsrate hindeuten, meinen Sie nicht?«
    »Nun … es würde mich nicht überraschen.« Whitbread erinnerte sich an die geschichtlichen Vorträge, die Kaplan Hardy während der Reise für die Kadetten gehalten hatte. »Sie sitzen in ihrem System fest. Wie in einer Falle. Wenn sie einen Atomkrieg hatten, mussten sie hinterher alle Folgen davon tragen, nicht?« Er dachte schaudernd an die Erde.
    »Wir haben keine Anzeichen von Atomkriegen entdeckt.«
    »Außer dieser hohen Mutationsrate.«
    Sally lachte. »Sie argumentieren ja im Kreis, Jonathon. Jedenfalls passt da etwas nicht.
    Keines der vier Individuen ist ein Krüppel, alle sind gesund – ausgenommen das tote natürlich, aber man hätte wohl kaum einen Kranken oder Krüppel als Piloten der Sonde ausgewählt.«
    »Das stimmt.«
    »Sie sind als erster einem lebenden Exemplar begegnet. Nennen wir mal das eine aus der Sonde Typ A. Welche Beziehung besteht nun aber zwischen Typ B und Typ C?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie haben sie zusammen beobachtet.«
    »Schon, aber ihr Verhalten ergibt keinen Sinn. Die kleinen Exemplare gingen anfangs dem großen aus dem Weg, und das große kümmerte sich nicht um sie. Dann machte ich dem großen verständlich, dass es mich zur Mac Arthur begleiten sollte. Im nächsten Moment klaubte sich das große Split die ersten zwei kleinen heraus, die ihm in die Finger gerieten, verpackte sie schön sicher und brachte die übrigen ohne jede Warnung um!«
    Whitbread verstummte und dachte an den reißenden Luftstrom, der ihn aus dem Split-Boot gesogen hatte. »Erklären Sie mir das mal. Was sind die kleinen Exemplare?
    Haustiere? Kinder? Aber sie wurden von dem großen getötet! Parasiten? Warum dann zwei davon verschonen? Als Nahrung dienende Tiere? Haben Sie’s damit schon versucht?«
    Sally verzog das Gesicht; es war fast eine Grimasse, die gar nicht zu ihrem hübschen Gesicht passte, und die sie bei einem gesellschaftlichen Anlass ganz gewiss vermieden hätte. »Was versucht? Ein Ragout aus einem der kleinen Viecher zu kochen und dem großen vorzusetzen? Reden Sie doch keinen Unsinn.«
    Das Wesen in Crawfords Kabine schüttete sich eine Art Samen in die Hand und begann sie zu verspeisen. »Popcorn«, erklärte Sally. »Wir haben es zuerst den kleinen Exemplaren gegeben. Vielleicht ist das ihre Aufgabe. Vorkoster für die großen.«
    »Vielleicht.«
    »Sie mögen auch Kohl. Na, verhungern wird keins, aber sie könnten an Vitaminmangel eingehen. Wir können nichts tun, als sie beobachten und warten – ich nehme an, wir werden ja bald ihren Heimatplaneten besuchen. Inzwischen, Jonathon, sind Sie immer noch unser Experte. Sie haben das Innere des Split-Bootes genauer gesehen.

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