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Der Struwwelpeter oder lustige Geschichten und drollige Bilder (German Edition)

Der Struwwelpeter oder lustige Geschichten und drollige Bilder (German Edition)

Titel: Der Struwwelpeter oder lustige Geschichten und drollige Bilder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Hoffmann
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Nachwort zur digitalen Ausgabe
    Ich habe lange mit mir gerungen, wie ich diesen zeitlosen und wundervollen Klassiker der deutschen Kinderbuchliteratur in eine angemessene digitale Form bekomme.
    Erste Versuche ließen die Original-Schrift aufgrund des kleinen Kindle-Formates schlecht lesbar erscheinen. Frakturschrift ist nun einmal nicht jedermanns Sache. Also musste eine neue Schrift her.
    In ersten Versuchen habe ich noch Arial-Schrift genutzt, die sich auch klein am besten lesen lässt. Allerdings wirkt sie zu modern und viel zu nüchtern im Vergleich zu den Zeichnungen. Also musste eine zeichnerische, comichafte Schrift her.
    Aber was würde bei größeren Lesegeräten oder auf einem PC passieren? Würde die Schrift dann noch gut aussehen? Auch das musste bedacht werden.
    Nach längerer Suche fand ich eine professionelle Schriftfamilie, die wie mit der Hand in Blockschrift gesetzt aussieht und auch vergrößert ihren Charakter beibehält.
    Aber nun musste die Schrift ein klein wenig größer sein als im Original - natürlich verglichen mit den Motiven. Was sollte ich tun? Die Bilder zerscheiden, auf mehrere Seiten verteilen, damit ich die größere Schrift wählen konnte? Das schien mir ein Sakrileg. Die Bilder mussten unangetastet verbleiben.
    Nach tagelanger Arbeit, und jetzt schon in zweiter überarbeiteter Auflage, nach Test auf Test mit Zeilenabständen, Zeichenabständen, Schriftweiten und -größen ist es mir gelungen, eine wirklich genießbare Version für den Kindle, und gleichzeitig auch für andere Lesegeräte zu schaffen.
    Es fehlt kein Farbtröpfchen, kein Strich und kein Buchstabe.
    Nur für die Bildschirme moderner Smartphones hat es dann wirklich nicht mehr gereicht.
    Ich verbleibe in der hoffenden Überzeugung, dass Sie auf jeden Fall Freude an der Lektüre haben werden.
    Ihr
Jürgen Schulze
Null Papier Verlag
    PS. An meine lieben Kindle-Freunde: Die Bilder sind in Farbe. Schauen Sie sich den Struwwelpeter doch auch mal in der Software-Version »Kindle für PC« an.

Wie der »Struwwelpeter« entstand
    D r. Heinrich Hoffmann, der Verfasser des »Struwwelpeter« , erzählt dessen Entstehung wie folgt:
    »Gegen Weihnachten des Jahres 1844, als mein ältester Sohn drei Jahre alt war, ging ich in die Stadt, um demselben zum Festgeschenke ein Bilderbuch zu kaufen, wie es der Fassungskraft des kleinen menschlichen Wesens in solchem Alter entsprechend schien. Aber was fand ich? Lange Erzählungen oder alberne Bildersammlungen, moralische Geschichten, die mit ermahnenden Vorschriften begannen und schlossen, wie: »Das brave Kind muß wahrhaft sein«; oder: »Brave Kinder müssen sich reinlich halten« etc. – Als ich nun gar endlich ein Foliobuch fand, in welchem eine Bank, ein Stuhl, ein Topf und vieles andere, was wächst oder gemacht wird, ein wahres Weltrepertorium, abgezeichnet war, und wo bei jedem Bild fein säuberlich zu lesen war: die Hälfte, ein Drittel, oder ein Zehntel der natürlichen Größe, da war es mit meiner Geduld aus. Einem Kind, dem man eine Bank zeichnet, und das sich daran erfreuen soll, ist dies eine Bank, eine wirkliche Bank. Und von der wirklichen Lebensgröße der Bank, hat und braucht das Kind gar keinen Begriff zu haben. Abstrakt denkt ja das Kind noch gar nicht, und die allgemeine Warnung: »Du sollst nicht lügen!« hat wenig ausgerichtet im Vergleich mit der Geschichte: »Fritz, Fritz, die Brücke kommt!«
    Als ich damals heimkam, hatte ich aber doch ein Buch mitgebracht; ich überreichte es meiner Frau mit den Worten: »Hier ist das gewünschte Buch für den Jungen!« Sie nahm es und rief verwundert: »Das ist ja ein Schreibheft mit leeren weißen Blättern!« »Nun ja, da wollen wir ein Buch daraus machen!«
    Damit ging es nun aber so zu. Ich war damals, neben meinem Amt als Arzt der Irrenanstalt, auch noch auf Praxis in der Stadt angewiesen. Nun ist es ein eigen Ding um den Verkehr des Arztes mit Kindern von drei bis sechs Jahren. In gesunden Tagen wird der Arzt und der Schornsteinfeger gar oft als Erziehungsmittel gebraucht: »Kind, wenn du nicht brav bist, kommt der Schornsteinfeger und holt dich!« oder: »Kind, wenn du zu viel davon issest, so kommt der Doktor und gibt dir bittere Arznei, oder setzt dir gar Blutegel an!« Die Folge ist, daß, wenn in schlimmen Zeiten der Doktor gerufen in das Zimmer tritt, der kleine kranke Engel zu heulen, sich zu wehren, und um sich zu treten anfängt. Eine Untersuchung des Zustandes ist schlechterdings unmöglich; stundenlang

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