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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Augen. Sie kämmte fahrig mit den Fingern durch ihr dichtes, braunes Haar, obwohl es überhaupt nicht ungeordnet zu sein schien.
    Sie war nicht so groß wie Kahlan, schien dagegen im gleichen Alter oder vielleicht ein Jahr jünger zu sein. Sie war eine hübsch anzusehende junge Frau, die durch nichts zu erkennen gab, daß sie eine Bedrohung oder Gefahr darstellte. Aber Kahlan war nicht bereit, sich von einem offenen Gesicht und einem unschuldigen Auftreten täuschen zu lassen.
    Die Erfahrung hatte Kahlan harte Lektionen gelehrt. Marlin, ihre bislang letzte, hatte anfangs den Eindruck gemacht, als sei er nichts weiter als ein verlegen wirkender junger Mann. Die Augen dieser wunderschönen jungen Frau schienen jedoch nicht dieselbe Zeitlosigkeit zu haben, die Kahlan so beunruhigt hatte. Trotzdem blieb sie auf der Hut.
    Nadine drehte sich um, strich hastig die Tagesdecke glatt und drückte die Falten mit schnellen Handbewegungen heraus. »Verzeiht mir, Mutter Konfessor, ich hatte nicht die Absicht, Euer wundervolles Bett durcheinanderzubringen. Ich habe mein Kleid vorher abgebürstet, damit kein Straßenstaub darauf kommt. Eigentlich hatte ich mich auf den Fußboden legen wollen, aber das Bett sah so einladend aus, da konnte ich nicht widerstehen. Hoffentlich habe ich nichts Unrechtes getan.«
    »Natürlich nicht«, meinte Kahlan. »Ich hatte Euch gebeten, das Zimmer als Euer eigenes zu betrachten.«
    Das letzte Wort hatte Kahlans Mund noch nicht verlassen, da schoß Cara hinter ihr hervor. Obwohl es unter den Mord-Sith keine Hierarchie zu geben schien, beugten sich Berdine und Raina stets Caras Meinung. Bei den D’Haranern schien die Stellung der Mord-Sith und insbesondere Caras unumstritten, auch wenn Kahlan diese noch niemand genauer erläutert hatte. Wenn Cara befahl: »Spucken!«, dann spuckten die Menschen eben.
    Nadine riß die Augen auf und kreischte laut, als sie sah, wie sich die in Leder gekleidete Mord-Sith auf sie stürzte.
    »Cara!« rief Kahlan.
    Cara ignorierte sie. »Wir haben deinen Freund Marlin, er sitzt unten in der Grube. Du wirst ihm bald Gesellschaft leisten.«
    Die Mord-Sith stieß sie rückwärts in den Sessel neben dem Bett.
    »Au!« schrie Nadine und schaute wütend zu Cara hoch. »Das hat weh getan!«
    Als sie daraufhin wieder vom Stuhl aufsprang, packte Cara die Kehle der jungen Frau mit ihrer gepanzerten Faust. Sie ließ den Strafer nach oben schnellen und zielte ihr damit zwischen die weit aufgerissenen braunen Augen. »Ich habe noch nicht mal angefangen, dir weh zu tun.«
    Kahlan packte Caras Zopf und riß kräftig daran. »So oder so, Ihr werdet noch lernen, Befehlen zu gehorchen!« Cara, die die Kehle der jungen Frau noch immer umklammerte, drehte sich überrascht um.
    »Laßt sie los! Ich sagte: Überlaßt die Sache mir. Solange sie nichts Bedrohliches unternimmt, werdet Ihr tun, was man Euch sagt, oder Ihr könnt draußen warten.«
    Cara ließ Nadine los und versetzte ihr dabei einen Stoß, der sie wieder auf den Stuhl zurückwarf. »Die macht uns Ärger. Das spüre ich. Ihr solltet mir erlauben, sie zu töten.«
    Kahlan preßte die Lippen zusammen, bis Cara die Augen verdrehte und widerstrebend zur Seite trat. Nadine stand wieder auf, diesmal langsamer. Ihr tränten die Augen, als sie sich die Kehle rieb und hustete.
    »Warum habt Ihr das gemacht? Ich habe Euch nichts getan! Ich habe Eure eleganten Sachen nicht durcheinandergebracht. Ihr habt die schlechtesten Manieren, die mir je untergekommen sind.« Sie drohte Kahlan mit dem Finger. »Es gibt keinen Grund, Menschen so zu behandeln.«
    »Ganz im Gegenteil«, sagte Kahlan. »Heute erschien ein durchaus unschuldig aussehender junger Mann im Palast, der ebenfalls darum bat, Lord Rahl zu sprechen. Wie sich herausstellte, handelt es sich bei ihm um einen gedungenen Mörder. Wir haben es Cara hier zu verdanken, daß wir ihn daran hindern konnten.«
    Nadines Empörung geriet ins Schwanken. »Oh.«
    »Und das ist noch nicht das Schlimmste«, fügte Kahlan hinzu.
    »Er hat gestanden, eine Komplizin zu haben – eine attraktive junge Frau mit langen, braunen Haaren.«
    Nadine hörte auf, sich den Hals zu reiben. Sie blickte Cara an, dann wieder Kahlan. »Oh. Nun, dann kann ich das Mißverständnis verstehen…«
    »Ihr wolltet Lord Rahl ebenfalls sehen. Aus diesem Grund sind alle ein wenig nervös. Wir fühlen uns dazu verpflichtet, Lord Rahl zu beschützen.«
    »Ich kann mir vorstellen, daß das ein Grund für all die Verwirrung war. Das

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