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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Mord-Sith.« »Also, wo ist Richard?«
    Cara packte das rote Leder an ihrem Handgelenk, zog den gepanzerten Handschuh stramm und ballte die Hand zur Faust. Ihr Strafer, eine fürchterliche Waffe, die nichts weiter zu sein schien als ein fingerdicker, ein Fuß langer Lederstab, baumelte allzeit bereit an einer dünnen Goldkette an ihrem Handgelenk. Sein Gegenstück hing an einer Kette um Kahlans Hals, stellte in den Händen der Mutter Konfessor jedoch keine Waffe dar. Er war ein Geschenk von Richard, ein Geschenk, das für die Schmerzen und die Opfer stand, die beide durchgemacht hatten.
    »Er ist draußen hinter dem Palast, in einem der Gärten.« Cara deutete über ihre Schulter. »In dem dort hinten. Raina und Berdine sind bei ihm.«
    Kahlan war erleichtert, daß die beiden anderen Mord-Sith auf ihn aufpaßten. »Hat das etwas mit der Überraschung zu tun, die er für mich hat?«
    »Mit welcher Überraschung?«
    Kahlan lächelte. »Er hat Euch doch bestimmt davon erzählt, Cara.«
    Cara sah sie kurz verstohlen aus den Augenwinkeln an. »Natürlich hat er mir davon erzählt.«
    »Und, was ist es?«
    »Er hat mir aufgetragen, Euch nichts davon zu sagen.«
    Kahlan zuckte die Achseln. »Ich werde ihm nicht verraten, daß Ihr mir davon erzählt habt.«
    Caras Lachen, wie zuvor schon ihr Lächeln, war gänzlich humorlos. »Lord Rahl verfügt über die seltsame Eigenschaft, Dinge herauszufinden, vor allem die, die man vor ihm verbergen will.«
    Davon konnte Kahlan ein Lied singen. »Und was tut er nun da draußen?«
    Die Muskeln in Caras Kiefer spannten sich. »Was man halt draußen so macht. Ihr kennt Lord Rahl, er hält sich gerne unter freiem Himmel auf.«
    Kahlan schaute hinüber und erkannte, daß Caras Gesicht fast so rot geworden war wie ihre Lederkleidung. »Und was macht er nun?«
    Cara räusperte sich in ihre gepanzerte Faust. »Er zähmt Backenhörnchen.«
    »Er macht was? Ich habe Euch nicht verstanden.«
    Cara machte eine ungeduldige Handbewegung. »Er meinte, die Backenhörnchen seien herausgekommen, weil es wieder wärmer wird. Er zähmt sie.« Sie blies beleidigt die Wangen auf. »Mit Körnern.«
    Die Vorstellung, daß Richard, der Mann, den sie liebte, der Mann, der die Herrschaft über D’Hara an sich gerissen hatte und dem jetzt ein großer Teil der Midlands aus den Händen fraß, Backenhörnchen beibrachte, ihm Körner aus der Hand zu fressen, ließ Kahlan schmunzeln.
    »Nun, das klingt doch ganz harmlos – Backenhörnchen zu füttern.«
    Cara ballte erneut die Faust, während sie zwischen zwei d’Haranischen Wachposten hindurcheilten. »Er bringt ihnen bei«, erklärte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, »diese Körner aus Rainas und Berdines Hand zu fressen. Die beiden albern herum!« Sie sah gequält zur Decke und warf die Hände in die Höhe. »Herumalbernde Mord-Sith!«
    Kahlan preßte ihre Lippen aufeinander und versuchte, nicht lauthals loszulachen. Cara zog ihren blonden Zopf nach vorne und liebkoste ihn auf eine Weise, die in Kahlan beunruhigende Erinnerungen daran wachrief, wie die Hexe Shota ihre Schlangen streichelte.
    »Na ja«, versuchte Kahlan, die Empörung der anderen Frau ein wenig zu besänftigen, »vielleicht war es nicht ihre eigene Entscheidung. Sie stehen in seiner Pflicht. Vielleicht hat Richard es ihnen befohlen, und sie gehorchen nur.«
    Cara blickte sie ungläubig an. Kahlan wußte, daß jede einzelne der drei Mord-Sith Richard bis in den Tod verteidigen würde. Sie hatten bereits bewiesen, daß sie bereit waren, ihr Leben ohne Zaudern zu opfern. Aber obwohl sie ihm durch Magie verpflichtet waren, mißachteten sie seine Befehle nach Belieben, wenn sie sie für belanglos, unwichtig oder unklug hielten. Nach Kahlans Vermutung lag das daran, daß es ihnen Spaß machte, von der Freiheit, die Richard ihnen gegeben hatte, Gebrauch zu machen. Darken Rahl, ihr früherer Meister und Richards Vater, hätte sie in der Zeitspanne eines Herzschlags getötet, wäre ihm jemals der Verdacht gekommen, sie gehorchten seinen Befehlen nicht, ganz gleich, wie belanglos diese waren.
    »Je eher Ihr Lord Rahl heiratet, desto besser. Statt Backenhörnchen beizubringen, Mord-Sith aus der Hand zu fressen, wird er dann Euch aus der Hand fressen.«
    Die Vorstellung, seine Frau zu sein, entlockte Kahlan ein fröhliches Lachen. Lange würde es nicht mehr dauern. »Ich habe Richard meine Hand versprochen, aber Ihr solltet Euch wie alle anderen auch darüber im klaren sein, daß er mir

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