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Der Teufel trägt Prada

Der Teufel trägt Prada

Titel: Der Teufel trägt Prada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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Rücksitz der Limousine nicht ohnmächtig zusammenklappen wollte, blieb mir nichts anderes übrig. Seit einem Croissant zur nachtschlafenden Zeit um sieben Uhr früh hatte ich keinen Bissen mehr gegessen, und inzwischen war es schon fast zwei. Ich bat den Chauffeur,
vor einem Delikatessenladen anzuhalten, ging hinein, suchte mir ein Sandwich aus und brachte ihm spontan auch eines mit. Ihm klappte der Unterkiefer runter, als ich es ihm nach vorne reichte, und ich hatte schon Angst, ihn in Verlegenheit gebracht zu haben.
    »Sie haben doch sicher auch Hunger«, erklärte ich. »Wenn Sie den ganzen Tag durch die Stadt kurven, haben Sie bestimmt nicht viel Zeit, eine Mittagspause zu machen.«
    »Danke, Miss. Vielen Dank. Ich fahre die Elias-Clark-Girls jetzt schon seit 20 Jahren, ich kenne sie. Sie sind nicht sehr nett. Im Gegensatz zu Ihnen«, sagte er mit einem starken, aber undefinierbaren Akzent und sah mich im Rückspiegel an. Ich lächelte. Plötzlich überkam mich so etwas wie eine böse Vorahnung, doch so schnell sie gekommen war, so schnell ging sie auch wieder vorbei. Wir standen im Stau, mampften gemütlich vor uns hin und hörten uns die Lieblings-CD des Fahrers an, für mich nicht viel mehr als das unverständliche, inbrünstige Kreischen einer Frau, untermalt von Sitarmusik.
    Auf zur nächsten Station. Ich sollte ein Paar weiße Shorts abholen, die Miranda unbedingt zum Tennisspielen brauchte. Vielleicht bei Polo? Aber auf der Liste stand eindeutig Chanel. Bei Chanel gab es weiße Tennisshorts? Der Chauffeur brachte mich zu dem privaten Salon. Eine ältere Verkäuferin, die so oft geliftet war, dass von ihren Augen nur noch Schlitze übrig waren, händigte mir ein Paar weiße Hotpants aus Baumwollstretch aus, mit Stecknadeln an einen seidenbezogenen Kleiderbügel geheftet, das Ganze in einem Kleiderbeutel aus Samt. Die Shorts waren so winzig, dass man den Eindruck hatte, es würde keine Sechsjährige hineinpassen. Ich sah die Frau zweifelnd an.
    »Meinen Sie wirklich, dass Miranda so etwas tragen würde?«, fragte ich zögernd. Die Verkäuferin hatte Kiefer wie ein Pitbull und sah aus, als ob sie mich in einem Stück verschlingen könnte. Sie funkelte mich böse an.
    »Das will ich doch stark hoffen, Miss. Die Shorts sind ihr
schließlich nach ihrem Design speziell auf den Leib geschneidert«, fauchte sie, während sie mir das Minipaket überreichte. »Bitte richten Sie ihr Grüße von Mr. Kopelman aus.« Wird gemacht, Lady.
    Als Nächstes stand J&R Computer World auf dem Programm, am anderen Ende der Stadt. Anscheinend war es das einzige Geschäft in ganz New York, wo man »Warriors of the West« kaufen konnte, ein Computerspiel, das Miranda dem Sohn der de la Rentas schenken wollte. Die Fahrt dauerte über eine Stunde. Unterwegs stellte ich fest, dass man mit meinem Handy auch Ferngespräche führen konnte, eine Gelegenheit, die ich mir natürlich nicht entgehen ließ. Ich rief sofort meine Eltern an, um ihnen zu erzählen, wie toll mein neuer Job war.
    »Dad? Hallo, ich bin’s. Andy. Rate mal, wo ich gerade bin? Ja, logisch bin ich in der Arbeit. Aber weißt du auch, wo ich arbeite? Ich sitze im Fond einer Limousine und lasse mich von einem Chauffeur durch Manhattan kutschieren. Ich war heute schon bei Tommy Hilfiger und bei Chanel. Jetzt muss ich nur noch ein Computerspiel kaufen, und dann fahre ich in die Park Avenue und liefere den ganzen Krempel in der Wohnung von Oscar de la Renta ab. Nein, die Sachen sind nicht für ihn! Miranda ist in der Dom Rep, und Annette de la Renta fliegt heute Abend hinterher. Mit einem Privatflugzeug, Dad! Dom Rep? Das ist die Abkürzung für Dominikanische Republik.«
    Er nahm meinen Bericht zwar etwas skeptisch auf, freute sich aber, dass ich mich so gut amüsierte. Dass ich eigentlich nur ein studierter Laufbursche war, störte mich kein bisschen. Nachdem ich die Hilfiger-Klamotten, die Shorts und das Computerspiel bei einem vornehmen Portier in der vornehmen Park Avenue Lobby abgegeben hatte, fuhr ich zum Elias-Clark-Building zurück. Als ich ins Vorzimmer kam, hockte Emily wie ein alter Indianer im Schneidersitz auf dem Fußboden und packte Geschenke ein. Weißes Papier, weißes Geschenkband. Sie war von Hunderten, wenn nicht Tausenden von Schachteln umgeben,
alle rot-weiß, alle gleich groß. Es waren so viele, dass sich die Ausläufer der Lawine bis hinüber in Mirandas Büro ergossen. Staunend beobachtete ich Emily, die mich gar nicht bemerkte, bei der Arbeit. Für

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