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Der Tote am Steinkreuz

Der Tote am Steinkreuz

Titel: Der Tote am Steinkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Schwester. Ich freue mich, daß ich dir meine Dienste anbieten kann, denn du hast mir mein Land und meine Ehre zurückgegeben.«
    Fidelma schüttelte den Kopf und unterdrückte ein Lächeln.
    »Ich sagte dir bereits, daß das Gesetz allein in dieser Angelegenheit entschieden hat. Du schuldest mir nichts.«
    Sie wandte sich um, als das Mädchen nun mit niedergeschlagenem Blick näher trat. Es war hübsch, schlank und blond, und Fidelma schätzte es auf nicht älter als sechzehn Jahre.
    Archú stellte es mit verlegener Miene vor.
    »Das ist Scoth. Da ich nun mein Land wiederhabe, wollen wir heiraten. Ich werde unseren Priester, Pater Gormán, bitten, uns zu trauen, sobald wir nach Hause kommen.«
    Das junge Mädchen errötete vor Glück.
    »Auch wenn das Urteil gegen dich ausgefallen wäre, hätte ich dich geheiratet«, tadelte sie ihn sanft. Sie wandte sich an Fidelma. »Deshalb bin ich Archú hierher gefolgt. Es hätte mir nichts ausgemacht, wie dein Urteil gelautet hätte, wirklich nicht.«
    Fidelma sah das junge Mädchen ernst an.
    »Aber es ist schon besser, Scoth, daß das Urteil günstig ausfiel. Jetzt wirst du einen ocáire heiraten und nicht einen landlosen Mann.«
    Danach machte Fidelma sie mit Bruder Eadulf bekannt. Einer der Brüder hatte inzwischen ihre Satteltaschen mit Speisen und Getränken für die Reise gepackt und führte nun ihre beiden Pferde am Zügel herbei. Sie sah, daß Archú und Scoth jeder ein Bündel und einen Schwarzdornstecken trugen. Es standen keine anderen Pferde im Klosterhof, und ihr wurde klar, daß die beiden keine Reittiere besaßen, nicht einmal Esel.
    Archú bemerkte ihr Stirnrunzeln und erriet, was ihr durch den Kopf ging.
    »Wir haben keine Pferde, Schwester. Auf dem Hof in Araglin gibt es zwar Pferde, aber ich durfte natürlich keins für die Reise hierher benutzen. Mein Vetter Muadnat«, er zögerte und sprach den Namen mit Bitterkeit aus, »ist schon abgereist mit seinem Oberhirten Agdae. Also müssen wir zurückkehren, wie wir gekommen sind: zu Fuß.«
    »Das spielt keine Rolle«, erklärte Fidelma fröhlich. »Unsere Pferde sind kräftig, und euer Gewicht macht ihnen nicht viel aus. Scoth kann sich hinter mich setzen, und du, Archú, steigst hinter Bruder Eadulf auf.«
    Der Nachmittag war schon fortgeschritten, als sie die großen Holztore des Klosters passierten und im Schritt den Pfad an dem breiten Fluß entlangritten. Dicht nördlich davon erhoben sich die Berge.
    Archú wies von seinem Sitz hinter Eadulf aus hinüber.
    »Da oben in den Bergen liegt Araglin«, rief er eifrig. »Heute nacht müssen wir dort irgendwo rasten, aber vor morgen Mittag seid ihr in Araglin.«
    »Wo wolltet ihr die Nacht verbringen?« fragte Fidelma, als sie ihr Pferd über die schmale Holzbrücke lenkte, die den großen Fluß in Richtung auf die hohen Gipfel im Norden überspannte.
    »Nach ungefähr einer Meile biegen wir von der nördlichen Straße nach Cashel ab und beginnen den Aufstieg durch das Bergland nach Araglin, auf dem Westufer eines kleinen Flusses, der in den Bergen entspringt«, antwortete Archú. »Das Land ist stark bewaldet. An dem Weg gibt es ein Gasthaus, falls ihr dort übernachten wollt. Wir werden es kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen.«
    »Dann wird die Reise morgen leicht«, ergänzte Scoth in Fidelmas Rücken. »Es sind dann nur noch ein paar Stunden zu reiten durch den oberen Teil der großen Schlucht und hinunter ins Tal von Araglin, und von dort gelangt ihr geradewegs zum rath des Fürsten von Araglin.«
    Bruder Eadulf wandte leicht den Kopf.
    »Wißt ihr, weshalb wir dorthin wollen?«
    Archú brachte auf seinem Sitz hinter dem Mönch ein Achselzucken zustande.
    »Der Pater Abt hat uns die Neuigkeiten aus Araglin mitgeteilt«, antwortete er.
    »Kanntest du Eber?« fragte Fidelma. Den jungen Mann schien es nicht sonderlich aufzuregen, daß sein Fürst ermordet worden war. Sein Mangel an Anteilnahme interessierte sie.
    »Ich habe von ihm gehört«, gab Archú zu. »Meine Mutter war sogar mit ihm verwandt. Aber die meisten Leute in Araglin sind irgendwie miteinander verwandt. Der Hof meiner Mutter stand in einem einsamen Tal, das das Schwarze Moor genannt wird und mehrere Meilen vom rath des Fürsten entfernt liegt. Wir hatten wenig Grund, ihn aufzusuchen. Eber besuchte auch meine Mutter nicht. Ihre Heirat mit meinem Vater fand nicht die Zustimmung ihrer Familie. Pater Gormán kam hin und wieder zu uns, doch Eber nie.«
    »Und du, Scoth? Kanntest du

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