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Der Totenschmuck

Titel: Der Totenschmuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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sauber zu machen, was?«
    Marino musterte sie nachdenklich. »Mein Sohn hat auch
ein Aquarium. Letztes Jahr hat er vor Weihnachten darum gebettelt, und jetzt füttert er sie nicht mal mehr von allein einmal pro Tag.«
    Quinn beobachtete Marino dabei, wie er die Handschuhe hin und her drehte.
    »Mensch«, sagte er nach einer Weile. »Wir haben die ganze Zeit herauszufinden versucht, wie der Mörder die Tüte über Brads Kopf gestülpt hat, ohne irgendwelche Fingerabdrücke zu hinterlassen. Vielleicht …«
    Marino sah ihn an und nickte.
    »Genau das meine ich, Quinny. Ich glaube nicht, dass meine Frau Handschuhe benutzt, wenn sie das Aquarium sauber macht. Sie nimmt einfach die Fische raus, schüttet das Wasser weg, spült die kleinen Steine und das alles ab …«
    Quinn ging in die Küche. »Das sind Spülhandschuhe, oder? Was ist, wenn sich der Täter nach ein Paar Handschuhen umgesehen hat? Er entdeckt welche bei der Spüle. Benutzt sie und weiß dann nicht, wohin damit. Wenn er sie in der Küche abspült, fällt es auf, dass kein Geschirr im Abtropfgestell steht. Außerdem sieht ein Paar Handschuhe neben dem Spülbecken verdammt verdächtig aus. Aber ein Paar nasse Handschuhe neben dem Aquarium - da würde jeder denken, dass er gerade etwas mit dem Aquarium gemacht hat, nicht wahr?« Er überlegte. »Warte, das Mädchen, Becca, hat gesagt, dass einer der Fische tot war. Als sie reingekommen ist.«
    »Tot?«
    »Ja, schwamm auf dem Rücken, Bauch oben.« Quinn erinnerte sich, wie Becca Dearborne ihm davon erzählt hatte, als sie ihm schluchzend beschrieben hatte, wie sie Brad gefunden hatten. »Ich hätte wissen müssen, dass etwas nicht stimmte«, hatte sie gekeucht. »Er hätte ihn nie da drinnen gelassen.«
    »Spülmittel!«, rief Marino. »An den Handschuhen muss Spülmittel gewesen sein! Der Täter benutzt sie, taucht sie in
das Aquarium, damit es so aussieht, als hätte jemand sie verwendet, um es zu reinigen oder was immer, und dann faltet er sie ordentlich zusammen und legt sie zu den anderen Sachen. Als unser Aquarium noch neu war, hat mein älterer Sohn gedacht, es wäre lustig, wenn er ein Schaumbad ins Wasser schüttet. Das war das reinste Valentinstags-Massaker.« Marino grinste. »Wir haben’s«, sagte er. »Wir haben es!«
    Sie packten die Handschuhe und das restliche Aquariumzubehör zusammen. »Du«, sagte Quinn, als sie wieder in Marinos Auto stiegen. »Da ist noch dieser Bursche, den ich befragen wollte, ein Nachbar. Er war verreist, aber wo wir jetzt schon hier sind, können wir nachsehen, ob er zu Hause ist.«
    »Klar. Klingt gut.« Marino schloss die Handschuhe mit allem anderen in den Kofferraum, sie umrundeten das Gebäude und klopften an die Tür. Sie hörten ein lautes »Ja, sofort«, dann näherten sich Schritte.
    »Hallo, ja?« Der Mann, der geöffnet hatte, war in Quinns Alter, hatte stoppelige dunkle Haare und ein schiefes Grinsen im Gesicht. »Was kann ich für Sie tun?« Sein Akzent ließ sich dem südlichen Dublin, also der Oberklasse zuordnen, was Quinns Mutter, die aus dem Norden der Stadt stammte, in Anlehnung an den schicken Außenbezirk als Ballsbridge-Akzent bezeichnet hätte.
    »Hallo«, sagte Quinn. »Ich bin Detective Tim Quinn von der Polizei in Cambridge. Sind Sie Lorcan Lyons?«
    »Ja, der bin ich. Ich rechne schon mit Ihnen, seit ich davon gehört habe. Kommen Sie rein.«
    Seine Wohnung war spärlich möbliert, mit einem ausgesessenen Sofa in der Mitte des Wohnzimmers und ein paar Postern an der Wand. Auf den Postern war Text abgebildet, dessen große, verschnörkelte Buchstaben wie die ausgefallene, mit Bildern versehene Schrift aus einer alten Bibel aussah. »Illuminierte Manuskripte aus Europa« stand unter einem dieser Drucke. Ein Koffer, die Kleidung noch darin, stand mitten auf dem Boden.

    »Was können Sie uns denn über Brad Putnam berichten?«, fragte Quinn, nachdem der Bursche sie gebeten hatte, auf dem Sofa Platz zu nehmen und für sich selbst einen Plastikstuhl aus der Küche geholt hatte.
    »Wie bitte …?« Er wirkte verwirrt.
    »Ihr Nachbar. Brad Putnam. Haben Sie ihn gekannt?«
    »Ja, klar. Aber ich dachte, Sie wären wegen Alison hier.«
    »Alison?« Quinn und Marino sahen sich an.
    »Alison Cope. Das Mädchen, das überfahren wurde. Ich konnte es einfach nicht glauben, als ich davon erfahren habe. Ich war total fertig, als ich das gehört habe. Ich habe sie nicht besonders gut gekannt. Noch nicht. Aber sie war schon etwas Besonderes. Sie …«
    Marino

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