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Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Ritter
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sah, und Orcard wusste instinktiv, dass er mit ihr nichts würde ausrichten können. Nicht gegen diesen Mann.
    »Wer bist du?«, wiederholte Orcard seine Frage und zuckte zusammen, als eine Wolke Dunkler nur wenige Schritte von ihnen entfernt entlang raste. Doch aus irgendeinem Grund wurden sie dieses Mal nicht angegriffen. Fast war es, als würden die Schatten den Fremden meiden. Das Misstrauen in Orcard wuchs schlagartig an.
    Der Fremde schaute ihn mit einem Blick an, aus dem unendliche Traurigkeit zu sprechen schien, als hätte er etwas getan, was er zutiefst bereute.
    »Antworte!«, rief Hendran und hielt seine Fackel hoch. Seine Augen glitzerten gefährlich und es war offensichtlich, dass er kurz vor dem völligen Zusammenbruch stand. »Bist du einer von ihnen? Von den Dunklen?«
    »Ich bin der, der den Tod über Boram gebracht hat, Wächter. Und ich bin der, der euren Gott vernichtet hat. Aber ich bin kein drakesh !«
    Mit diesen Worten hob der Fremde die junge Frau hoch, die noch immer wie tot auf dem Boden lag.
    »Du bist der Fremde, nach dem die Priester gesucht haben!«, rief Orcard, der plötzlich mit absoluter Sicherheit wusste, wen er vor sich hatte. Dieser Fremde war kein gewöhnlicher Mann.
    »Haben sie das?«
    »Weshalb greifen die Dunklen dich nicht an?« Hendrans Stimme war nur noch ein Kreischen, er selber schien dem Wahnsinn nahe.
    »Sie fürchten mich«, entgegnete der Fremde und für einen Augenblick glänzten seine schwarzen Augen. Das Gefühl der Macht, das er ausstrahlte, verstärkte sich. »Und das solltet ihr auch.«
    Hendran schreckte einen Schritt zurück und auch Orcards Inneres zog sich bei diesen Worten zusammen. Der Fremde betrachtete sie und die wenigen restlichen Überlebenden mit einem traurigen Blick.
    Orcard schaute ihn erschüttert an. Jetzt erst drangen die Worte des Fremden wirklich in seinen Verstand. Hatte er richtig gehört? Den Gott vernichtet? Plötzlich wurde ihm alles klar; er begriff, weshalb die Dunklen gekommen waren, weshalb sie überhaupt hatten kommen können. Und er begriff auch, weshalb der Serapis zerstört war. Thuraan hatte nicht Boram verlassen, wie er zunächst geglaubt hatte. Nein, Thuraan existierte gar nicht mehr!
    »Was sollen wir jetzt tun?«, rief er ihm zu, plötzlich voller Angst. »Hilf uns! Bitte!«
    Die Augen des Fremden, obwohl dunkel wie die Nacht, schienen in kaltem Feuer zu glühen.
    »Es gibt nur eines, das ihr jetzt noch tun könnt, Wächter.«
    »Und was ist das?« Orcards Augen und auch die seiner wenigen noch verbliebenen Begleiter waren fast flehentlich auf den Fremden gerichtet. Er wusste, dass nur noch der Fremde Hoffnung auf Überleben bot.
    »Sterben. Ihr könnt nur noch sterben.«
    Die Worte trafen Orcard wie ein Schwerthieb und taumelnd brach er in die Knie. Für einen Augenblick wurde es ruhig und es schien, als wäre alles nur ein Traum gewesen. Sterben! Sterben! Die Worte waren alles, was noch in seinem Kopf existierte.
    Doch die Schreie, die vereinzelt noch immer durch Boram tönten, rissen ihn in die harte, unbarmherzige Realität zurück. Neben sich hörte er Hendran lachen, doch es war das Lachen eines Mannes, der innerlich zerbrochen war. Er musterte ihn aus den Augenwinkeln und bemerkte das Zittern seiner Hände, das ihn kaum mehr die Fackel halten ließ.
    Boram, begriff Orcard, war eine tote Stadt, die jetzt nicht länger den Menschen gehörte. Sie war ein Teil der Welt der Dunklen geworden, und niemand von ihnen würde daran noch etwas ändern können. Und noch etwas begriff er: es gab einen einzigen Menschen, der für all das verantwortlich war!
    Sein Blick suchte und fand den Fremden, der ihn seltsam teilnahmslos anblickte, sich abwendete und mit der Frau auf der Schulter losmarschierte.
    »Bleib stehen!«, rief Orcard ihm mit verzweifelter Stimme hinterher. »Bleib stehen und wenn du schon uns nicht helfen willst, dann hilf wenigstens den Menschen Borams! Lass sie nicht einfach alle sterben!«
    Doch der Fremde ging einfach weiter, als würde er Orcards Rufen nicht hören, als ginge ihn ihr Schicksal nichts mehr an.
    »Feigling!«, schrie Hendran.
    Da blieb der Fremde stehen, ohne sich jedoch zu ihnen umzudrehen. »Es mag sein, dass ich heute ein Feigling bin. Doch früher, als mein Name noch von Wichtigkeit war, war ich es nicht. Früher, als ich Eneas genannt wurde.«
    Und dann war er in der Dunkelheit verschwunden, als hätte es ihn nie gegeben.
     
    ***

Epilog
     
     
    Es war ein wahrer Hüne, der am kunstvoll

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