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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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von Spott in seiner Stimme, aber der war verschwunden, als er hinzufügte: »Hier wird keine vor dir rausgeholt.« Das klang wie ein Stück Eisen.
    »Meine Lady«, sagte Alliandre leise und heiser. »Ich glaube, er meint es wirklich ernst. Ich schicke die anderen in der Reihenfolge raus, die Ihr festgelegt habt.«
    »Hör auf zu schmollen und gibt mir deine Hand«, befahl Rolan.
    Sie schmollte nicht] Dieser Mann konnte genauso unverschämt stur wie Perrin sein. Nur, bei Perrin war das interessant und nicht unbedingt unverschämt. Sie hob die rechte Hand, so weit sie konnte, ließ sie von Rolans Hand umschließen. Er hob sie mühelos nach oben, bis ihr Gesicht mit seinem fast auf einer Höhe war.
    »Halte dich an meinem Mantel fest.« Trotz des ungünstigen Winkels seines Armes war seiner Stimme keinerlei Anstrengung anzuhören. »Du musst über mich klettern.«
    Sie schwang die linke Hand nach oben und erwischte eine Faust voll rauer Wolle, hielt mit aller Kraft fest. Die Schmerzen in ihrer Schulter verrieten ihr, dass sie so schlimm geprellt war, wie sie befürchtet hatte. Als er ihre andere Hand losließ, ließ der stechende Schmerz sie aufstöhnen, und sie griff schnell mit den nun frei gewordenen Fingern nach seinem Mantel. Er packte ihre Taille mit beiden Händen und schob sie höher, sodass sie auf seinem breiten Rücken lag. Es donnerte ununterbrochen. Bald musste der Regen fallen. Das würde es noch schwerer machen, die anderen hier rauszuschaffen.
    »Mir gefällt es, dein Gewicht auf mir zu spüren, Faile Bashere, aber vielleicht könntest du etwas schneller klettern, damit ich die anderen rausschaffen kann.« Er kniff sie in den Hintern, und sie lachte wider Willen. Dieser Mann konnte es einfach nicht lassen!
    Über ihn hinwegzuklettern ging langsamer, als sie gehofft hatte. Sie glaubte zwar nicht, dass etwas in ihrer Schulter gebrochen war, aber es tat verflucht weh. Einmal glaubte sie, Rolan vor den Kopf getreten zu haben. Er kniff sie?
    Schließlich war sie draußen und an Kinhuin vorbei, wied er auf den Füßen unter freiem Himmel. Ihr erster Blick auf das Haus von außen ließ sie schlucken und dann heftig husten, als sie Mörtel in den Hals bekam. Die verbrannten Balken standen auf alarmierende Weise schräg, bereit, in den Keller zu stürzen. Jhoradin, der dritte Bruderlose, ein blauäugiger Mann mit rotblondem Haar und einem Gesicht, das man fast hübsch hätte nennen können, behielt Kinhuin und Rolan im Blick, aber immer wieder schaute er das Gebäude an, als würde er erwarten, es einstürzen zu sehen. Für einen Aiel war er stämmig, nicht ganz so groß wie Perrin, dafür aber fast doppelt so breit. In der Straße mussten mindestens hundert ihrer Leute sein, die sie alle nervös anstarrten; bei einigen waren die weißen Gewänder rußverschmiert, weil sie sich bemüht hatten, sie auszugraben. Hundert! Aber sie konnte sich nicht dazu überwinden, sie zu tadeln. Vor allem nachdem Aravine ihr einen prallen Wasserschlauch in die Hände drückte. Der erste wieder ausgespuckte Schluck nahm Mörtel und Staub mit sich, obwohl sie ihn so gern trotzdem heruntergeschluckt hätte, aber danach hielt sie den Schlauch hoch und schüttete sich das Wasser beinahe die Kehle hinunter. Ihre angeschlagene Schulter protestierte. Sie ignorierte sie und trank weiter.
    Plötzlich wurde sie sich der Blitze bewusst, die im Westen vor der Stadt einschlugen, und sie senkte den Wasserschlauch, um dorthin zu starren. Nahe außerhalb der Stadt. Aus einem wolkenlosen Himmel. Und manchmal schlugen sie gar nicht ein. Viele der silbrigen, verästelten Blitze explodierten donnernd weit über dem Boden. Feuerbälle schössen über den Himmel, platzten manchmal mitten im Flug mit einem Getöse wie Gewitterdonner. Jemand kämpfte eine Schlacht mit der Macht! Aber wer? Konnte Perrin genügend Aes Sedai oder Asha'man aufgetrieben haben, um das Lager anzugreifen? Aber etwas war sehr seltsam. Sie wusste, wie viele der Weisen Frauen im Lager die Macht lenken konnten, und es schienen bei weitem nicht genug Feuerbälle und Blitze zu sein. Vielleicht war es gar nicht Perrin. Unter den Weisen Frauen gab es Fraktionen. Nicht nur bei denen, die für oder gegen Sevanna waren, sondern auch zwischen Septimen mit alten Bündnissen oder Animositäten. Vielleicht bekämpften sich ja zwei solche Fraktionen. Das erschien zwar sehr unwahrscheinlich, aber die Vorstellung, dass Perrin genug Aes Sedai für einen Angriff gefunden hatte und die Weisen Frauen

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