Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme
dem Blut des Opfers erkennen. Doch es wird gemunkelt, der Kopf des Wechselbalgs sei dreieckig, habe Fänge, die sich biegen wie Sicheln, und purpurrote, vor Zorn funkelnde Augen. Zuletzt wurde er im Ödland bei den Höhlen der geflügelten Drachen in der Nähe der vertrockneten Quelle in Steinwurzel gesehen; möglicherweise hat er ein Bündnis mit dem Hexer Kulwych geschlossen.
Nuic
Dieser alte Tannenzapfengeist von den hohen Gipfeln in Olanabram ist so klein, dass er auf Ellis Schulter sitzen kann. Doch genau wie sein barsches, grobes Verhalten tiefere Gefühle verdeckt, täuscht seine winzige Gestalt über ungeheuere Weisheit und Erfahrung hinweg. Wie alle Tannenzapfengeister kann er ein Netz leuchtender Silberdrähte hervorbringen, an denen er wie an einem Fallschirm von Klippen hinunterschwebt. In seiner Freizeit bleibt er allerdings lieber an einem Fleck. Nuic liebt nichts mehr, als entspannt in einem kalten Bergbach zu baden. Er ist ein hervorragender Pflanzenkenner und sucht häufig vegetarische Nahrungsmittel und Heilkräuter. Sein genaues Alter bleibt ein Geheimnis, Tannenzapfengeister können (wie Riesen) mehr als tausend Jahre alt werden und als einzigevergängliche Geschöpfe länger als Zauberer leben. Und deshalb überrascht es nicht, dass Nuic, lange bevor er Ellis Maryth wurde, ein Freund der Herrin vom See war.
Nuics feuchte violette Augen und seine grünen Haare sind bemerkenswert, doch am meisten beeindrucken die Farben, die seine Haut zeigt und damit eine Fülle von Emotionen enthüllt. Die Haut vibriert geradezu von Farben, häufig sind sie kombiniert: Orange bedeutet Ungeduld, Grau Nüchternheit oder Ernst, Rot Zorn, Gelb Hunger, nebliges Blau Zufriedenheit und tiefes Violett Stolz. Zwei Farben zeigen Emotionen an, die bei Nuic so selten sind, dass Elli staunt, wenn sie auftreten – eisiges Weiß für Entsetzen und blitzendes Gold für Verwunderung. Und dann, entdeckt sie, gibt es eine Farbe, die noch seltener ist: Lavendel für reine Zuneigung.
Obba und Ossym
Die kombinierten geistigen Fähigkeiten dieser beiden Brüder können es mit denen eines funktionsfähigen Erwachsenen aufnehmen. Und ihre Dummheit wird nur von ihrer Grausamkeit übertroffen. Obba und Ossym werden in dem lange gefürchteten Jahr der Dunkelheit vom Hexer Kulwych angestellt, den sie Weißhand nennen. Sie haben die Aufgabe, das Kind zu finden, das der wahre Erbe Merlins ist.
Ogallad der Würdige
Ogallad war der erste große Anführer der Ayanowyn , der Feuerengel. Mit einem goldenen Mistelkranz gekrönt, einemGeschenk des Geisterfürsten Dagda , brachte er die Feuerengel vor langer Zeit von den Sternen herunter, bevor Geschichtenmaler begannen, die Erlebnisse dieses Volkes darzustellen. Ogallad führte die Ayanowyn ins Mittelreich des großen Baums von Avalon – während er sie zugleich in ihr Zeitalter von Weisheit und Ruhm führte, dem Zeitalter des großen Lichts, als Lumaria col Lir bekannt. Heute leuchtet die Erinnerung an Ogallad hell in den Köpfen von Gwirion, Fraitha, Tulchinne, Mananaun und anderen. Denn diese Erinnerung bietet den schwachen Hinweis auf die Hoffnung, dass diese Tage des großen Lichts wiederkommen könnten.
Ohnyalei, der Stab Merlins
Den Stab bekam Merlin ursprünglich von einem magischen Tannenbaum im Drumawald des versunkenen Fincayra . Danach duftete das Holz jahrhundertelang nach Tanne, ein Aroma, das süß und würzig zugleich ist. Im Lauf seiner Abenteuer mit Merlin erhielt der Stock durch die Hilfe von Tuatha sieben Runen – Symbole für die sieben Lieder der Magie, die größten Schritte, die ein Zauberer beherrschen muss. Die Runen stellen einen Schmetterling dar für das Verändern, zwei schwebende Falken für Verbinden, einen geborstenen Stein für Beschützen, ein Schwert für Benennen, einen Stern in einem Kreis für Springen, einen Drachenschwanz für Erledigen und ein Auge für Sehen. Solange der Stab in Fincayra war, leuchteten die Runen mit einem unheimlichen blauen Licht. In Avalon wurde dieses Licht grün.
Der Stock, groß und knorrig, mit einem knotigen Griff, war fast immer an Merlins Seite. Mit der Zeit bekam er überraschende Macht, sogar eigene Weisheit. Merlin beschloss, ihn Ohnyalei zu nennen, das heißt in der alten Sprache Fincayras »Geist der Gnade«. Der Zauberer verließ sich auf die Weisheit des Stabs, als er ihn einem Adlerjungen namens Scree anvertraute. Denn die Geschicke des Stabs, von Merlins wahrem Erben und von Avalon selbst
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