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Des Kaisers Gespielin (German Edition)

Des Kaisers Gespielin (German Edition)

Titel: Des Kaisers Gespielin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Hofmann
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baden, mir die Haare ausreißen und meinen Körper einölen zu lassen, bis ich von Kopf bis Fuß seidig glänzte. Als ich mich durch die Horden nackter Mädchen drängte, um Estella nach einer seiner Frisierdamen für morgen zu fragen, winkte sie nur geschäftig ab und versicherte mir, dass sie uns jemanden schicken würde. An Estellas Stelle wäre ich mittlerweile vollkommen entnervt, nicht aber sie. Mit einem Lachen auf ihrem runden Gesicht saugte sie die Geschäftigkeit in sich auf und schien daran nur zu wachsen. Aufgeregt tänzelte sie weiter und versuchte vergeblich Ordnung in die allgegenwärtige Geschäftigkeit zu bringen. Ja, die frohe Kunde schien tatsächlich bis in den letzten Raum gedrungen zu sein. Auf einer der Enthaarungsliegen sah ich Hella, wie sie lautstark mit einem Mädchen wegen ihrer Intimfrisur schimpfte. Ihre ungeschminkten Brustwarzen waren ungewöhnlich blass und hoben sich kaum von der Haut ab. Jedenfalls bis morgen, dachte ich gehässig und warf ihr einen eindeutig abwertenden Blick zu. Sie erstarrte, als sie mich sah und wandte sich dann schnell ab. Mir war schon lange aufgefallen, dass sie mir seit der Nacht mit dem Soldaten nicht mehr in die Augen schaute. Vielleicht war ja doch mehr an Ravennas Vermutung, als ich geglaubt hatte. Aber ich konnte keinen Hass auf sie schüren, hatte mich doch diese Nacht erst zu Ravenna gebracht. Und waren wir nicht alle wie eine Meute wilder Hunde, die um ein einziges Stück Fleisch buhlten? Nein, hassen konnte ich sie nicht. Meine Abneigung dagegen, dachte ich amüsiert, loderte frisch und frei wie ein kleines stetes Flämmchen. Und wenn alles gut ging, dann würde Hella ab morgen einen Grund mehr haben mich zu fürchten. Mit hoch erhobenem Haupt steuerte ich dem Ausgang zu und streckte Hella dabei demonstrativ mein nacktes Hinterteil entgegen. Und obwohl ich ihre Reaktion, so sie mich denn überhaupt sah, nicht erkennen konnte, verschaffte es mir doch eine immense Befriedigung.
    In dieser Nacht konnte Ravenna ihre Hände nicht von meinem frisch zurechtgemachten Körper lassen. Wieder und wieder liebte sie mich, mal langsam, mal heftig, bis ich vor Erschöpfung mit ihrem Kopf zwischen meinen Beinen einschlief.
    Der nächste Morgen verlief dann erwartungsgemäß sehr still. Ravenna sprach nicht viel, aber manchmal lag ihr intensiver Blick so eigenartig fremd auf mir, dass ich mich wunderte, ob sie es sich vielleicht doch anders überlegt hatte. Aber ich wagte mich nicht, sie zu fragen und selbst ließ sie sich auch zu keiner Andeutung herab.
    Irgendwann nachdem die Sonne ihren Zenit überschritten hatte, verließ sie unsere Gemächer ohne Erklärung und mir blieb nichts, als zu sitzen und zu warten. Während ihrer Abwesenheit klopfte eine ältere Frau an die Tür und stellte sich mir als unsere persönliche Frisierdame für den Abend vor. Unter fröhlichem Summen band sie mein Haar zu einem dicken langen Zopf und umwickelte ihn mit einem breiten goldenen Band. Es war eine sehr schlichte und einfache Tracht und ich fragte mich, ob Ravenna ihr den Auftrag gegeben hatte, mich so herzurichten. Zum Abschluss stäubte sie mir noch goldenes Puder ins Gesicht, so dass meine Stirn und meine Wangen im Lichte funkelten. Mit einer höflichen Verbeugung verabschiedete sie sich und schien meinen Einwand, sie müsse doch noch auf Ravenna warten um diese herzurichten, zu überhören. Und wieder saß ich herum und wusste vor Ungeduld und Aufregung nichts mit mir anzufangen.
    Und endlich, endlich hörte ich die mir vertrauten Schritte auf dem Gang und herein trat eine schwer bepackte, stolz lächelnde Ravenna.
    Sie hatte nicht übertrieben, dutzende Schachteln und Beutel balancierte sie mühevoll auf ihren Armen.
    Ich sprang auf: „Ist es das? Kann ich es sehen?“
    Ravenna nickte geheimnisvoll und öffnete das fest verpackte Paket. Es dauerte eine Weile bis ich in meinem Kopf die Einzelteile zu einem Ganzen zusammen gefügt hatte und endlich begriff, was genau ich da ansah. Wie angewurzelt blickte ich auf den Inhalt und war sprachlos. Dann endlich fand ich meine Worte, sie flogen nur so aus mir heraus.
    „Nein, nein und nochmals nein! Niemals ziehe ich das an!“
    Ich wandte mich ab und meine Brust hob und senkte sich schnell und schneller. Damit sollte ich vor die unerbittlichen Augen des Kaisers und der anderen Mädchen treten? Unmöglich! Eher wollte ich im Boden versinken.
    Aber Ravenna blieb fest in ihrem Vorhaben: „Du kannst es drehen und wenden, wie du

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