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Des Kaisers Gespielin (German Edition)

Des Kaisers Gespielin (German Edition)

Titel: Des Kaisers Gespielin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Hofmann
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auf ewig dauern konnte. Und doch tat es so unglaublich weh, Ravenna zurückzulassen. Es war als würde mir das Herz zerspringen. Ein kleiner Teil von mir würde ab heute für immer verloren sein.
    So saßen wir eine kleine Ewigkeit bis es schüchtern an der Tür klopfte. Eine Sklavin steckte den Kopf herein, stockte einen Moment, als sie unsere Innigkeit bemerkte und teilte uns dann mit, dass die Dame Lila zu ihrer Abreise vor den Toren erwartet wurde.
    Es war zu früh, dachte ich panisch und krallte mich fester in Ravennas Gewand. Doch sie wusste, dass es nichts nützte, das Unvermeidliche hinauszuschieben. Nachdrücklich löste sie meine Hände und half mir auf.
    „Du musst jetzt gehen! Bevor die Nachricht die Runde macht und Hella alles verdirbt.“, flüsterte sie sanft in mein Ohr. „Ich werde dich nie vergessen, meine süße Lila, und ich wünsche dir alles Glück der Welt.“
    Meine Tränen wollten nicht versiegen: „Ich kann nicht, ich kann dich nicht verlassen, Ravenna.“
    Ravenna lächelte mich ermutigend an, und nur die Tränen an ihren Wangen verrieten ihren Schmerz.
    „Du kannst und du wirst! Es ist besser zu leben als zu sterben. Und leben sollst du!“
    Sie deutete auf meine alte Tasche, die fertig gepackt neben dem Eingang stand.
    „Ich habe dir alles eingepackt, was du brauchen wirst. Geh jetzt! Ich weiß nicht wie viel Kraft ich noch habe dem Drang zu widerstehen, dich hier festzuhalten. Und das würde böse enden... für uns beide!“
    Durch den Tränenschleier hindurch lief ich wie betäubt zur Tür, nahm meine Habseligkeiten und trat hinaus. Ein Mal noch drehte ich mich um und Ravennas Mund formte unhörbar die Worte „Ich liebe dich!“. Und bevor ich es mir anders überlegen konnte, eilte ich schon durch die Gänge hinaus, wo vor den Toren des Palastes schon eine Kutsche auf mich wartete. Vor der Kutsche stand mit stolz geschwellter Brust und überglücklichem Gesicht Henderley, der mir wortlos seinen Arm reichte und sich dann zu mir ins Innere begab. Einen Moment später sah ich schon die mir vertrauten Gemäuer am Fenster vorbeiziehen.
    Wehmütig legte ich meine Stirn an die Scheibe und versuchte noch einen letzten Blick zu erhaschen. Aber vergebens. Nicht noch ein letztes Mal war mir der Anblick von Ravennas schönem dunklen Antlitz vergönnt. Versonnen strich ich über mein Handgelenk, um das die Strähne von Ravennas Haar geschlungen war. Es war vorbei, dachte ich niedergeschlagen und riskierte einen kurzen Blick auf den erwartungsvollen und freudigen Mann neben mir. Henderley erwiderte meinen Blick mit ganz viel Wärme und drückte beruhigend meine Hand.
    Aber erst als wir die Stadt weit hinter uns gelassen hatten, begann er zu sprechen und seine Frage klang amüsiert: „Also... was jetzt?“
    Ich zuckte mit den Schultern, ich wusste es wirklich nicht. Und war es nicht eigentlich auch egal? Es gab keine Ravenna, dort wohin wir gingen, und so sollte es mir gleich sein. Dann aber kam mir doch eine Frage in den Sinn.
    „Wohin werden wir gehen?“
    Er würde sicher nicht auf den Hof seines Vaters zurückkehren wollen und wenn uns auch meine Familie aufnehmen würde, so musste ich doch gestehen, dass ich mir Schöneres vorstellen konnte, als mit Mutter und Vater zusammen zu leben. Vielleicht konnte uns auch Line in ihrem neuen Heim aufnehmen.
    Henderley sah mich an und seufzte: „Du weißt es also nicht?“
    Mein Blick lag fragend auf seinem Gesicht.
    Henderley errötete und stotterte verdutzt: „Ich habe angenommen, es wäre dein Werk....“
    Und umständlich zog er aus seinem Beutel ein versiegeltes Schriftstück. Nichtsahnend nahm ich es an mich und öffnete es dort, wo das Siegel bereits gebrochen war. Wieder und wieder flogen meine Augen über die Zeilen, ihr Sinn erschloss sich mir aber nicht. Schließlich reichte ich es zurück.
    „Ich verstehe nicht, was das bedeuten soll.“
    Henderley wirkte überrascht und mit einem jungenhaften Grinsen ergriff er meine Hand.
    „Seine Majestät hat mich zum Verwalter eines seiner Güter berufen. Weißt du, was das bedeutet? Wir haben einen Ort, an dem wir ein neues Leben anfangen können... Wir werden ein eigenes Haus haben, ganz im Süden, direkt am Meer. Und einen Hof. So wie du es dir gewünscht hast.“
    Ich verstand immer noch nicht.
    „Warum sollte er das tun?“, meine Frage klang ehrlich verblüfft.
    Henderley zuckte mit den Schultern und lachte: „Wer weiß? Vielleicht ist er heute aufgewacht und fühlte sich besonders

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