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Des Kaisers Gespielin

Des Kaisers Gespielin

Titel: Des Kaisers Gespielin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Hofmann
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leuchteten.
    „Du hast es bemerkt?“
    „Jeder im Raum hat es bemerkt. Er mag dich.“
    „Glaubst du wirklich? Glaubst du, dass es möglich ist?“
    „Aber natürlich, mein Herz! Er hätte... schlechter wählen können.“
    „Als mich?“
    „Glaube mir, es wird sein Ansehen nur erhöhen, wenn seine Wahl auf dich trifft. Wer dich liebt... er muss einfach ein gutes Herz haben.“
    Nona sah unsicher zu dem Prinzen. Sein Blick fand den ihren und für einen Moment schienen beide ganz weit weg. Nona schwebte förmlich zu ihrem Platz, wo sie sich ohne Zweifel ihren Tagträumen hingeben würde, nur unterbrochen von gelegentlichen schmachtenden Blicken an des Kaisers Tisch.
    Ich wollte mich gerade abwenden, als ich aus den Augenwinkeln bemerkte, wie sich des Prinzen Gesicht erhellte und er ungeschickt aufsprang. Merkwürdig! Ich war mir sicher, dass Nona in die andere Richtung gegangen war. Ich wandte mich ihm zu, um zu sehen, wer denn sein Interesse so gefesselt hatte und im nächsten Augenblick schon drohte mein Herz einen Schlag auszusetzen. Natürlich! Es war Hella, die da schön und elfengleich vor ihm stand, ihr helles Haar mädchenhaft über die Schultern fließend.
    Sie musste wohl vorhin zugesehen haben, wie sehr der Prinz von Nonas Unschuld gefangen genommen wurde, denn sie imitierte sie perfekt. Rein und zerbrechlich wirkte sie, wie sie da mit großen Augen vor ihm stand und mit zarter Stimme zu ihm sprach. Nichts erinnerte an die Verführerin, die sie eigentlich war und ich war nicht erstaunt, dass ihr süßes Auftreten solch eine starke Wirkung auf den jungen Mann hatte. Alles was er sehen konnte, war ein wunderschönes, sanftes Wesen. Eines, dessen beschützenswerte Unschuld keinen einzigen bösen Gedanken fassen konnte. Und mit dieser Rolle schien sie alles richtig gemacht zu haben. Der Prinz konnte seinen Blick keinen Moment von ihr lassen und mit neuem Leben erfüllt bot er ihr seinen Arm an und bat sie schüchtern, aber mit brennenden Augen, ihn herumzuführen. Nur kurz flackerte der Triumph in Hellas Augen, aber fast sofort hatte sie sich wieder unter Kontrolle und willigte leise mit sittsam niedergeschlagenen Lidern ein. Des Kaisers strenger Blick folgte ihnen über seine scharfe Adlernase hinweg, aber ich konnte seine Mine nicht deuten und einen Moment später hatte er sich schon umgedreht und flüsterte leise mit einem seiner Minister. Aber auch an Nona war die Szene nicht unbemerkt vorbei gegangen. Das arme Ding! Mit schmerzerfülltem Gesicht saß sie wie ein Häufchen Elend am Tisch und ihr Blick folgte taub dem ungleichen Paar, das da Arm in Arm im Saal umher ging und vor aller Augen vertraut miteinander flüsterte. Mein Herz könnte zerspringen vor Mitleid. Aber der Prinz war nun mal auch nur ein Mann und Nonas kindliche Offenheit hatte keine Chance gegen den Schein von Unschuld gekleidet im Körper einer schönen und voll entwickelten Frau. Fest hoffte ich, dass es ihm gelingen würde, Hellas wahres Wesen zu erkennen und damit auch den Wert von Nona, deren Treue ihm bis ans Ende seiner Tage sicher gewesen wäre. Aber wenn ich ehrlich war, dann stand die Sache ziemlich aussichtslos. Der Prinz nahm keine Notiz mehr von Nona, ja wie es schien mied er sie sogar. Blieb nur zu warten, ob ihm seine Unerfahrenheit und sein ungestümes Handeln zum Verhängnis werden würde, dachte ich mitleidig.
    Den Rest des Abends hielt Hella ihren unbestrittenen Platz an des Prinzen Seite und mehr als nur ein neidischer Blick folgte ihr aus den Reihen der hoffnungsvollen Mädchen, als sie ihn schließlich mit schüchtern gesenktem Blick in seine privaten Gemächer begleitete. Für den Zorn in des Kaisers Augen und den Schmerz in Nonas waren sie beide blind.
     
    25. Verrat
    Der Kaiser war zunächst nicht besonders angetan über diesen Umstand, wie er Ravenna gegenüber später in der Nacht gestand. Aber da ihm nicht viel an Hella lag und er glaubte, dass die Erfahrung seinem Sohn dabei helfen konnte ein Mann zu werden, ließ er sie stillschweigend gewähren. Sollte er sich doch die Hörner abstoßen, schon bald würde er ihr überdrüssig sein. Damit hatte Seine Hoheit aber die Entschlossenheit und Wandlungsfähigkeit seiner Geschmähten gründlich unterschätzt. Was auch immer sie tat, sie tat es richtig. Denn bei dem jungen Mann war kein Zeichen des Überdrusses oder eines wandelnden Augen bemerkbar, ja er schien ihr mit Haut und Haaren verfallen.
    Von diesem Tage an hielt Hella ihren Kopf ganz besonders hoch, als

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