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Dexter

Dexter

Titel: Dexter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Lindsay
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daneben sprudelte eine Fontäne. Alles in allem war es Coconut Grove in Reinform.
    Mir fiel auf, dass mehrere der draußen parkenden Wagen ziemlich staatspolizeilich wirkten, und tatsächlich, als ich eintrat, fanden sich ein paar graue Anzüge inmitten der blauen Uniformen und pastellfarbenen Guayaberas der Heimmannschaft. Sie liefen in Grüppchen umher, ein gallertartiges Schwappen von Gruppen – einige stellten Fragen, andere sicherten Spuren, und der Rest hielt nach einer wichtigen Tätigkeit Ausschau, die die Kosten der Fahrt und das Herumstehen an einem Tatort rechtfertigte.
    Deborah stand inmitten einer Gruppe, die man am ehesten als konfliktfreudig beschreiben könnte, was wohl niemanden überrascht, der sie kennt und liebt. Sie sprach gerade mit zwei Anzügen, einer davon eine FBI -Agentin, die mir bekannt war, Special Agent Brenda Recht. Meine Nemesis. Sergeant Doakes hatte sie auf mich angesetzt, als ein Entführungsversuch an meinen Stiefkindern Cody und Astor gescheitert war. Nicht einmal mit der hilfreichen Paranoia des guten Sergeants war es ihr gelungen, mir etwas anzuhängen, aber sie war von tiefem Misstrauen erfüllt, und ich war nicht gerade scharf darauf, unsere Bekanntschaft zu erneuern.
    Neben ihr stand ein Mann, den ich nur als Prototyp des FBI -Agenten beschreiben kann, komplett mit grauem Anzug, weißem Hemd und schimmernden schwarzen Schuhen.
    Sie sprachen mit meiner Schwester und einem zweiten Mann, den ich nicht kannte. Er war blond, ungefähr eins fünfundachtzig groß, muskulös und auf verwitterte, männliche Art geradezu absurd gutaussehend, als hätte Gott sich Brad Pitt vorgenommen und beschlossen, ihn
wirklich
attraktiv zu machen. Er war in den Anblick einer Stehlampe versunken, während meine Schwester irgendetwas Nachdrückliches in Richtung Special Agent Recht knurrte. Als ich näher trat, sah Deborah auf, erwiderte meinen Blick, drehte sich wieder zu Special Agent Recht und schnauzte: »Schaffen Sie Ihre gottverdammten Budapester von meinem Tatort! Ich muss hier arbeiten.« Dann wandte sie sich ab, ergriff meinen Arm und sagte: »Da drüben. Sieh dir das mal an.«
    Deborah schleifte mich nach hinten ins Haus, während sie »Scheiß-Feds« vor sich hin murmelte, und da ich nach meinem Aufenthalt in der Entbindungsstation von Liebe und Verständnis erfüllt war, fragte ich: »Warum sind die eigentlich hier?«
    »Warum gibt es sie überhaupt?«, knurrte Deborah. »Sie halten es für eine Entführung, und damit wird es zu einer Bundesangelegenheit. Was es mir wiederum unmöglich macht, meinen verdammten Job zu tun und herauszufinden,
ob
es sich um Entführung handelt, jedenfalls, solange diese Arschlöcher in ihren gottverdammten Florsheim-Schuhen hier herumstapfen. Hier!« Sie bugsierte mich zu einem Zimmer am Ende des Flurs. Camilla Figg kroch darin äußerst langsam auf allen vieren in der rechten Hälfte herum. Die andere Seite mied sie, und das mit gutem Grund, denn die linke Zimmerhälfte war dermaßen mit Blut verschmiert, dass es wirkte, als wäre ein großes Tier explodiert. Das Blut schimmerte noch feucht, und ich spürte angesichts dieser Mengen der grauenhaften Flüssigkeit einen Anflug von Niedergeschlagenheit.
    »Sieht das etwa nach einer verdammten Entführung aus?«, blaffte Deborah.
    »Zumindest nach keiner sonderlich effizienten«, räumte ich ein, während ich das überall verschmierte Blut betrachtete. »Fast die Hälfte des Opfers ist hiergeblieben.«
    »Was kannst du darüber sagen?«, fragte Deborah.
    Ob der Unterstellung, ich würde augenblicklich instinktiv wissen, was geschehen war, blickte ich sie leicht verärgert an. »Lass mich wenigstens erst in meine Tarot-Karten schauen«, ermahnte ich sie. »Die Geister müssen einen langen Weg zurücklegen, um zu mir zu sprechen.«
    »Sag ihnen, sie sollen sich beeilen. Ich hab das komplette verdammte Department am Hals, von den Feds ganz zu schweigen. Komm schon, Dex, es muss doch irgendwas geben, das du mir erzählen kannst. Inoffiziell?«
    Ich warf einen Blick auf den größten Blutfleck, dessen Zentrum sich mitten auf der Wand über dem Bett befand und von dort in alle Richtungen verlief. »Tja«, meinte ich. »Inoffiziell sieht es eher nach einer Partie Paintball als nach Entführung aus.«
    »Ich wusste es«, sagte sie, dann runzelte sie die Stirn. »Wie meinst du das?«
    Ich wies auf den roten Fleck an der Wand. »Für einen Kidnapper wäre es ziemlich problematisch, jemanden so zu verwunden, dass das

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