DGB 01 - Aufstieg
Existenz
ängstigt mich manchmal. Glauben Sie, Ihr Lord Horus empfindet auch manchmal
so?«
»Das glaube ich nicht,
Milord«, sagte Loken. »Selbstvertrauen ist eines seiner ausgeprägtesten
Merkmale.«
»Das glaube ich auch, und
ich bin froh darüber. Es kann keinen besseren Kriegsmeister geben als Horus,
aber ein Mann, auch ein Primarch, ist nur so gut wie der Rat, den er bekommt,
vor allem, wenn er großes Selbstvertrauen hat. Er muss von denen, die in seiner
Nähe sind, ausgeglichen und geleitet werden.«
»Sie meinen das Mournival,
Milord.«
Rogal Dorn nickte. Er
blickte durch die Panzerglaswand nach draußen auf das funkelnde Sternenfeld.
»Sie wissen, dass ich Sie im Auge hatte? Dass ich Ihre Wahl unterstützt habe?«
»Man hat es mir berichtet,
Milord. Es verblüfft mich und schmeichelt mir.«
»Mein Bruder Horus braucht
eine ehrliche Stimme in seinem Ohr. Eine Stimme, die den Maßstab und die
Bedeutung unseres Unternehmens einschätzen kann. Eine Stimme, die noch nicht
mit Blasiertheit auf die Anwesenheit von Halbgöttern reagiert. Sigismund und
Efried erledigen das für mich. Sie bewahren meine Ehrlichkeit. Sie sollten
dasselbe für Ihren Lord tun.«
»Ich werde mich bemühen...«,
begann Loken.
»Sie wollten Luc Sedirae
oder Iacton Qruze. Wussten Sie das? Beide Namen wurden in Erwägung gezogen.
Sedirae ist ein kampfeshungriger Schlächter und Abaddon sehr ähnlich. Er würde
zu allem ja sagen, was Kriegsruhm einbringt. Qruze - Sie nennen ihn den
>Halbgehörten<, hat man mir berichtet?«
»Das ist richtig, Milord.«
»Qruze ist ein
Speichellecker. Er würde ja zu allem sagen, was ihn weiterhin in der hohen
Gunst bleiben lässt. Das Mournival braucht eine anständige, abweichende
Meinung.«
»Einen Neinsager«, sagte
Loken.
Dorn ließ ein echtes Lachen
aufblitzen. »Ja, genau wie in den alten Dynastien! Einen Neinsager. Ihre
Schulung ist gut. Mein Bruder Horus braucht eine Stimme der Vernunft in seinem
Ohr, wenn er seinen Eifer zügeln und als Stellvertreter des Imperators handeln
will. Unsere anderen Brüder, von denen einige durch Horus' Wahl ziemlich aus
dem Gleis geraten sind, müssen sehen, dass er alles fest unter Kontrolle hat.
Also habe ich mich für Sie verbürgt, Garviel Loken. Ich habe mir Ihre Akte und
Ihren Charakter angesehen und halte Sie für die richtige Zutat für die
Legierung des Mournival. Seien Sie nicht beleidigt, aber für einen Astartes
haben Sie etwas sehr Menschliches an sich, Loken.«
»Ich fürchte, Milord, dass
mir mein Helm nicht mehr passen wird, nachdem mir von Ihren Komplimenten der
Kamm schwillt.«
Dorn nickte. »Verzeihung.«
»Sie haben von der
Verantwortung gesprochen. Ich spüre plötzlich ihre Last. Furchtbar.«
»Sie sind stark, Loken.
Astartes-Konstitution. Ertragen Sie sie.«
»Das werde ich, Milord.«
Dorn wendete sich von dem
Panzerglasfenster ab und sah Loken an. Er legte ihm sanft die großen Hände auf
die Schultern. »Seien Sie Sie selbst. Nur Sie selbst. Reden Sie frei von der
Leber weg, denn man hat Ihnen die seltene Gelegenheit geboten, genau das zu
tun. Ich kann mit der Zuversicht nach Terra zurückkehren, dass der Kreuzzug in
sicheren Händen ist.«
»Ich frage mich, ob Ihr
Vertrauen in mich nicht zu groß ist, Milord«, sagte Loken. »So inbrünstig wie
Sedirae habe ich gerade erst einen Krieg vorgeschlagen...«
»Ich habe Sie sprechen
hören. Sie haben Ihre Argumente gut vorgetragen. Das gehört jetzt alles zu
Ihrer Rolle. Manchmal müssen Sie einen Rat geben. Manchmal müssen Sie dem
Kriegsmeister gestatten, Sie zu benutzen.«
»Mich zu benutzen?«
»Ihnen ist doch klar, was
Horus Sie heute Morgen hat tun lassen?«
»Milord?« »Er hatte das
Mournival darauf vorbereitet, ihn zu unterstützen, Loken. Er pflegt seinen Ruf
als Friedensstifter, denn das kommt auf den Welten des Imperiums gut an. Heute
Morgen wollte er, dass jemand anders als er vorschlägt, die Legionen in den
Krieg zu schicken.«
Sieben
Augenblicksschwüre
Keeler
macht ein Bild
Einschüchterungstaktik
»Bleiben Sie bitte in der
Nähe«, sagte der Iterator. »Niemand entfernt sich von der Gruppe, und niemand
macht Aufzeichnungen über handschriftliche Notizen hinaus ohne vorherige
Genehmigung. Ist das klar?«
Alle bejahten.
»Man hat uns zehn Minuten
gewährt, und dieser Zeitrahmen wird strikt eingehalten. Dies ist ein
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