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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Welche
Worte?«
       »Da! Da!«
       »Ich sehe nur Wasser«, sagte
Loken. »Fallendes Wasser.«
       »Ja, ja! Es steht im Wasser
geschrieben! Im fallenden Wasser! Da und wieder weg, da und wieder weg. Sehen
Sie? Es schreibt Worte, und sie strömen davon, aber die Worte kommen wieder.«
       »Xavyer? Geht es dir gut?
Ich mache mir Sorgen, dass...«
       »Sieh doch, Garviel! Sieh
dir die Worte an! Kannst du das Wasser nicht sprechen hören?«
       »Sprechen?«
       »Tropf tropf tropf. Ein
Name. Samus. Das ist der einzige Name, den du hören wirst.«
       »Samus?«
       »Samus. Er bedeutet das Ende
und den Tod. Ich bin...«
       Loken sah Udon und dessen
Männer an. »Nehmen Sie ihn fest«, sagte er leise.
       Udon nickte. Er und vier von
seinen Männern richteten ihre Boltgewehre nach vorn und traten vor.
       »Was machst du denn?«,
lachte Jubal. »Drohst du mir? Um Terras willen, Garviel, kannst du es denn
nicht sehen? Samus umgibt dich!«
       »Wo ist Germer, Jubal?«,
fuhr Loken ihn an. »Wo ist der Rest Ihres Trupps?«
       Jubal zuckte die Achseln.
»Sie konnten auch nichts sehen«, sagte er und warf einen Blick zum Rand des
Abgrunds. »Sie konnten es wohl nicht sehen. Für mich ist es offensichtlich.
Samus ist der Mann neben dir.«
       »Udon«, nickte Loken. Udon
ging auf Jubal zu. »Gehen wir, Bruder«, sagte er freundlich.
       Jubals Boltgewehr kam sehr
plötzlich hoch. Es gab keine Vorwarnung. Er schoss Udon ins Gesicht und
sprengte Blut und pulverisierte Schädelfragmente durch die Rückseite von Udons
explodiertem Helm. Udon fiel auf den Bauch. Zwei seiner Männer sprangen vor,
und das Boltgewehr krachte erneut, stanzte Löcher in ihren Brustharnisch und
warf sie auf den Rücken.
       Jubals Visier schwang zu
Loken herum. »Ich bin Samus«, sagte er glucksend. »Pass auf! Samus ist hier.«
     
     
     
    Neun
    Das
Unvorstellbare
    Geister
der Flüsterspitzen
    Kompatible
Bewusstseine
     
       Zwei Tage vor dem Angriff
der Legion auf die Flüsterspitzen hatte Loken seine Zustimmung zu einer
weiteren privaten Unterhaltung mit der Memoratorin Mersadie Oliton gegeben. Es
war das dritte derartige Gespräch, zu dem er seit seiner Wahl ins Mournival
seine Zustimmung gab, und seine Einstellung zu ihr schien sich grundlegend gewandelt
zu haben. Das Thema war zwar nicht offiziell zur Sprache gekommen, aber
Mersadie hatte langsam das Gefühl, Loken habe sie zu seiner persönlichen
Chronistin auserkoren. In der Nacht seiner Wahl hatte er ihr erzählt, er werde
ihr vielleicht seine Erinnerungen mitteilen, aber insgeheim war sie erstaunt
über das Ausmaß seiner Bereitschaft, dies auch zu tun. Sie hatte bereits
beinahe sechs Stunden Reminiszenzen aufgezeichnet - Schilderungen von
Schlachten und Taktiken, Beschreibungen besonders anspruchsvoller militärischer
Unternehmungen, Reflexionen über die Qualitäten bestimmter Waffen,
Lobpreisungen bemerkenswerter Taten und Triumphe seiner Kameraden. In der Zeit
zwischen den Gesprächen zog sie sich in ihre Kabine zurück und bearbeitete das
Material, indem sie es in das Skelett einer langen, flüssigen Erzählung
einpasste. Sie hoffte darauf, am Ende eine vollständige Geschichte der
Expedition zu haben und eine allgemeinere Darstellung des Großen Kreuzzugs, wie
Loken ihn auf den anderen Expeditionen vor der 63. erlebt hatte. Tatsächlich
war das Gewicht der anekdotischen Fakten, die sie sammelte, hoch, aber eines
fehlte, und das war Loken selbst. Im jüngsten Gespräch versuchte sie wieder,
einen Funken des eigentlichen Mannes hervorzulocken.
       »Wie ich es verstehe«, sagte
sie, »gibt es nichts in Ihnen, das wir Normalsterbliche unter der Bezeichnung
Furcht kennen?«
       Loken stutzte und runzelte
die Stirn. Er war dabei, Teile seiner Rüstung zu polieren. Das schien seine
Lieblingsbeschäftigung zu sein, wenn er in ihrer Gesellschaft war. Er rief sie
in seine private Rüstkammer, saß dort und polierte seinen Kriegsharnisch mit
peinlicher Sorgfalt, während er redete und sie zuhörte. Für Mersadie war der
Geruch des Polierpulvers bereits untrennbar mit dem Klang seiner Stimme und dem
Stoff seiner Erzählungen zu verbinden. Er hatte mehr als ein Jahrhundert an
Geschichten zu erzählen.
       »Eine eigenartige Frage«,
sagte er.
       »Und wie eigenartig ist die
Antwort?«
       Loken zuckte kaum merklich
die Achseln. »Die Astartes haben keine Furcht. Sie ist undenkbar für uns.«
       »Weil Sie ausgebildet sind,
sie zu meistern?«,

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