DGB 02 - Falsche Götter
schlagen. Dafür hatte der resolute Vorstoß des Kriegs meisters
gesorgt.
Loken hatte seinen gesamten Vorrat an Boltpatronen längst verbraucht, und er war dankbar, dass Aximand auf Unterschallpatronen bestanden hatte, da sie die
toten Wesen
explodieren ließen.
»Thron, hört das denn nie auf?«, keuchte Torgaddon. »Ich muss schon über hundert der verdammten Dinger getötet
haben.«
»Wahrscheinlich tötest du immer ein und dasselbe Ding«, erwiderte Loken, während er grauen Schleim von seinem Schwert schüttelte. »Wenn du den Kopf nicht
triffst, stehen sie wieder auf. Ich habe mindestens ein halbes
Dutzend getötet, die zuvor durch Boltgeschosse nur verwundet waren.«
Torgaddon nickte und sagte: »Augenblick, die Legio kommt
wieder.«
Loken hielt sich an einem solideren Trümmerstück fest, als die Titanen wieder mit einem tödlichen Ansturm durch
die Massen der verwesten Ungeheuer begannen. Wie
die monströsen Riesen, die angeblich in den Nebeln von Barbarus spukten,
so kamen die Titanen mit Fäus ten aus Donner
und Feuer aus dem Nebel. Nasse Pilzwolken stiegen aus dem Sumpf auf, als
Sprengstoff die Kadaver in die Luft schleuderte. Die krachenden Schritte der
gewaltigen Kriegsmaschinen zermalmten sie unter ihren stampfenden Füßen.
Die Luft summte von den Vibrationen der Titanen- Angriffe, und bei jeder Explosion und jedem titanischen Schritt lösten sich Schuttlawinen von der Glorie von Terra. Die
toten Wesen hatten drei Mal die Hänge aus Schutt und Trümmern bestürmt, die in das Raumschiff führten, und drei Mal waren sie abgewehrt worden, zuerst
mit Gewehrfeuer und dann, als die
Munition verbraucht war, mit Klingen
und brutaler Kraft. Jedes Mal hatten sie Hunderte Feinde getötet, aber jedes Mal war auch eine Handvoll Astartes ins Sumpfwasser gezerrt worden
und nicht wieder aufgetaucht.
Unter normalen Umständen hätten die Astartes keine Mühe gehabt, damit fertigzuwerden, aber die Ungewiss heit über das Schicksal des Kriegsmeisters machte sie nervös und reizbar. Ihr Kampfstil war nicht mehr so klar und wild wie sonst, und Loken wusste genau, was die Männer
empfanden, weil es ihm nicht anders ging.
Da sie weder Horus noch Aximand oder Abaddon erreichen konnten, waren die Krieger draußen vor dem Wrack wie gelähmt und ohne ihren geliebten Anführer tief
verstört.
»Temba«, sagte Horus, indem er sich erhob und dem e hemaligen planetaren Gouverneur entgegenging. Bei Jedem Schritt sah er weitere Belege für Eugan Tembas Verrat, geronnenes Blut auf seiner Schwertschneide und ein Grinsen der Vorfreude. Anstelle seines loyalen, auf rechten Gefolgsmanns sah Horus nun nur noch einen dreckigen Verräter, der den schmerzhaftesten aller Tode verdiente.
Ein widerliches Licht flackerte um Temba auf und beleuchtete die Entstellungen seines Körpers, und Horus wusste, dass in dieser kranken Hülle, die vor ihm
stand, nichts mehr von seinem ehemaligen Freund übrig war.
Er fragte sich, ob es dies war, was Loken unter den Bergen von Dreiundsechzig-Neunzehn erlebt hatte: das Grauen, dass ein ehemaliger Kamerad dem Warp an heimgefallen
war. Horus hatte von dem bösen Blut zwischen
Jubal und Loken gewusst und verstand jetzt, dass derartige Feindseligkeiten, wie trivial sie auch sein mochten, die
Schwachstelle in Jubals Rüstung gewesen sein musste. Durch sie hatte der Warp ihn zu fassen be kommen.
Welcher Makel war Tembas Verderben gewesen? Stolz? Ehrgeiz? Neid?
Das aufgequollene Ungeheuer, das einmal Eugan Temba gewesen war, blickte von Verulam Moys Leichnam auf und grinste, als sei es mit seinem Werk zufrieden. »Kriegsmeister«, sagte es kehlig und feucht, als spreche es durch Wasser.
»Wage nicht, mich mit so einem Titel anzureden, Gräuel.«
»Gräuel?«, zischte Temba kopfschüttelnd. »Erkennen Sie
mich nicht?«
»Nein«, sagte Horus. »Du bist nicht Temba, du bist warpgeborener Abschaum, und ich bin hier, um dich zu töten.«
»Sie irren sich, Kriegsmeister«, lachte es. »Ich bin
Temba. Der sogenannte
Freund, den Sie zurückgelassen haben. Ich bin Temba, der treue Anhänger von Horus, den Sie hier auf dieser rückständigen Welt vergaßen, während Sie
weiter dem Ruhm hinterherjagten.«
Horus näherte sich dem Podium des Kapitänsthrons und riss den Blick von Temba los, um Verulam Moys
Leichnam zu betrachten. Blut lief aus einer schreckli chen Wunde in der Seite und spritzte in Fontänen auf den
fleckigen Boden der Brücke. Die Haut an seinem Hals war violett und schwarz, und ein
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