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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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seiner Krieger lauschte. Das gelegentliche entfernte Kra chen
von Gewehrfeuer oder Scheppern von Metall ver riet
ihm, dass er nicht völlig allein war, aber wo diese Kämpfe stattfanden, blieb ein Rätsel.
    Das Schiff erzeugte Phantomechos, und er hörte weit entfernte Rufe und Schreie, bis er beschloss, sie zu ignorieren und allein weiterzugehen.
    Horus trat durch das Armorium in den Mittelgang des
Schiffs.
    Das
Deck war verbogen und in einem un natürlichen
Winkel geneigt. Flackernde Lichtkugeln und zischende Stromleitungen sprühten
Funken und erleuch teten den gewölbten
Gang mit blauem, elektrischem Feuer.
Zerschmetterte Türen krachten infolge der Schau kelbewegungen gegen die Rahmen und erzeugten Ge räusche wie
Totenglocken.
    Voraus konnte er ein leises Stöhnen und das Schlur fen schwieliger Füße hören, die ersten Geräusche, die er eindeutig identifizieren konnte. Sie drangen durch ein größeres Schott, dessen Brandschutztüren sich öffneten und
schlossen wie die Kiefer einer monströsen Bestie. Zermalmte Trümmer verhinderten, dass es sich völlig Schloss, und Horus wusste, was immer diese Geräusche erzeugte, stand zwischen ihm und seinem Ziel.
    Irgendein Effekt des diffusen stroboskopartigen Lichts sorgte dafür, dass zitternde Schatten durch das Schleu senmaul geworfen wurden. Auf seinen Netzhäuten tanz ten flackernde Nachbilder, als stamme das Licht von einer in Zeitlupe laufenden Bildeinheit.
    Als sich das Schott wieder rumpelnd schloss, streckte sich eine Klauenhand hindurch und packte das ver schmierte Metall. Lange, tropfende gelbe Krallen sprossen
aus den Händen. Der Arm dahinter war ausgemer gelt, von Maden durchsetzt und leprös. Eine weitere Hand kam durch, klammerte sich um das Metall, und dann
rissen beide das Schott mit einer Kraft auf, welche die Zerbrechlichkeit der Arme Lügen strafte.
    Furcht war Horus völlig fremd, aber als die grässliche
Ursache der Geräusche enthüllt wurde, war er plötzlich überzeugt, dass seine Hauptmänner doch recht gehabt hatten.
    Eine Meute verrotteter Hungerleichen tauchte auf. Ihre schlurfenden Schritte trugen sie in einer Phalanx aus Verwesung voran. Ein schleichendes Gefühl verbor gener Macht ging von ihren aufgequollenen Hunger bäuchen aus, und die zyklopischen, gehörnten Köpfe wurden von Wolken summender Fliegen umschwärmt. Sonores
Kauderwelsch kam über dicke, gespaltene Lip pen, dessen Sinn sich Horus entzog. Grünes Fleisch hing von bloßen Knochen, und obwohl sie sich mit der bleier nen Monotonie von etwas Totem bewegten, konnte Horus doch geballte Kraft in ihren Gliedern und einen schreck lichen Hunger in dem einen trüben Augapfel jedes Un geheuers erkennen.
    Die Kreaturen waren vielleicht zehn Meter von ihm entfernt, aber sie sahen verschwommen und wabernd aus, als betrachte er sie durch einen Tränenvorhang. Er blinzelte ein paarmal, um die Unschärfe zu vertreiben, und sah, dass ihre Schwerter verrostet waren und irgend- was von den Klingen tropfte.
    »Tja, ihr seid ja ein hübscher Haufen«, sagte Horus,
indem er sein Schwert hob und sich auf sie stürzte.
    Die goldene Waffe fuhr wie ein feuriger Komet zwi schen die Ungeheuer, und jeder Hieb schlug mühe los ein Dutzend oder noch mehr nieder. Fleischfetzen
klatschten vor die Wände, und alles war vom Gestank nach Fäkalien durchdrungen, denn die Ungeheuer platz ten bei jedem seiner Hiebe auf und gaben faulige Inne reien preis. Sein Ellbogen schlug Schädel von Schultern, Knie und Füße zerschmetterten Wirbelsäulen, und sein Schwert streckte die Feinde nieder, als seien sie
hirnlose Automaten in
Übungskäfigen.
    Horus wusste nicht, mit was für Kreaturen er es hier zu tun hatte, aber offensichtlich hatten sie noch nie einem so mächtigen Wesen wie einem Primarchen ge genübergestanden. Er folgte dem Mittelgang des Schiffs weiter, indem er sich einen Weg durch Hunderte der mit Organen behangenen Bestien hieb. Hinter ihm lag eine Spur der Verwüstung aus zerfetztem Fleisch. Vor ihm lagen noch Hunderte dieser Kreaturen — und die Brücke der Glorie von
Terra.
    Er verlor jedes Zeitgefühl. Die Brutalität des Kampfes erforderte alle Aufmerksamkeit, seine Schwerthiebe pras selten mechanisch auf die Opfer nieder. Nichts konnte ihm widerstehen, und mit jedem Schlag kam er seinem Ziel näher. Der Gang wurde breiter, und der goldene Schein seines Schwerts und das flackernde, unstete Licht im Korridor ließen seine Feinde weniger stofflich wir ken.
    Sein Schwert fegte durch einen

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