DGB 03 - Brennende Galaxis
fiel
auf, dass niemand von der Death Guard vertreten war, obwohl er meinte, dass ein
paar von ihnen Mortaroins Verwüstung der Gräben hätten überleben müssen. Doch
es war auch denkbar, dass sie sich auf der anderen Seite von Isstvan-III
aufgehalten hatten.
Dies war das Ende. Sie alle wussten es, dennoch sprach niemand diese
Tatsache aus.
Jetzt kannte er all ihre Namen. Zuvor, in den endlosen Tagen und
Nächten der Kämpfe, waren sie für ihn nur schmutzige, verschmierte Gesichter
gewesen, aber nun waren sie Brüder, Männer, mit denen zu sterben für ihn eine
Ehre sein würde.
Im Norden der Stadt blitzten Explosionen auf. Feuerbälle bohrten sich
durch die dunkle Wolkendecke und brannten Löcher hinein, durch die der
Sternenhimmel zu sehen war. Die Sterne schienen noch gerade rechtzeitig auf die
Choralstadt herab, um die Stadt endgültig sterben zu sehen.
»Haben wir ihnen wehgetan, Hauptmann?«, fragte Solathen.
»Hatte das Ganze irgendeinen Sinn?«
Tarvitz dachte kurz nach, bevor er erwiderte: »Ja, wir haben ihnen
wehgetan. Das hier werden sie nicht vergessen.«
Eine Bombe fiel in den Kantorenpalast und zersprengte den letzten Rest
der steinernen Blume in einen flammenden Regen aus Granitsplittern. Die
Loyalisten gingen nicht in Deckung, und sie rannten auch nicht davon, um
irgendwo Schutz zu suchen. Es wäre ohnehin sinnlos gewesen.
Der Kriegsmeister bombardierte die Stadt, und er war ein gründlicher
Mann.
Ein zweites Mal würde er sie nicht davonkommen lassen.
Flammensäulen stiegen überall im Palast in die Höhe, und mit jeder
weiteren Bombe kamen sie unausweichlich näher.
Der Kampf um die Choralstadt war vorüber.
Der Tempel war nahezu vollständig. Die hohe, gewölbte Decke wirkte wie
ein Brustkasten aus weißem Stein, unter dem sich die Offiziere des neuen
Kreuzzugs eingefunden hatten. Angron kochte noch immer vor Wut über die
Entscheidung, Isstvan-III zu verlassen, bevor die Auslöschung der Loyalisten
vollendet war.
Mortarion dagegen war schweigsam und mürrisch, seine Death Guard stand
wie eine stählerne Barriere zwischen ihm und dem Rest der Versammlung.
Lordkommandant Eidolon, den noch immer die Fehlschläge plagten, die
sich seine Legion in den Augen des Kriegsmeisters geleistet hatte, wurde von
mehreren Trupps der Emperors Children begleitet, doch seine Präsenz war nicht
erwünscht und wurde lediglich geduldet.
Maloghurst, Abaddon und Aximand repräsentierten die Sons of Horus,
neben ihnen stand Erebus.
Der Kriegsmeister hatte sich vor dem Altar des Tempels aufgebaut,
dessen vier Gesichter das darstellten, was Erebus als die vier Gesichter Gottes
bezeichnete. Über ihm beherrschte ein riesiges holografisches Bild von Isstvan-V
den Tempel. Ein Bereich, als Urgall-Senke bekannt, war farblich hervorgehoben —
ein riesiger Krater, überragt von der Festung, die Fulgrim für die Streitmächte
des Kriegers hatte herrichten lassen. Blaue Lichtpunkte markierten mögliche
Landeplätze sowie Angriffs- und Rückzugsrouten. Horus hatte die letzte Stunde
damit verbracht, seinen Kommandanten die Details der Operation zu erklären, und
nun näherte er sich dem Ende seiner Ausführungen.
»In diesem Moment sind sieben Legionen unterwegs, die uns vernichten
sollen. Sie werden uns auf Isstvan-V finden, und es wird eine großartige
Schlacht. Aber in Wahrheit wird es überhaupt keine Schlacht sein, denn seit
unserer letzten Zusammenkunft haben wir viel erreicht. Ordenspriester Erebus,
klären Sie uns auf, was die Angelegenheit außerhalb von Isstvan angeht.«
»Bei Signum läuft alles bestens«, sagte Erebus und trat vor. Seinen
Schädel zierten neue Tätowierungen, jenen Schriftzeichen nachempfunden, die in
die Steine des Tempels geritzt worden waren.
»Sanguinius und die Blood Angels werden uns keinen Ärger machen, und
Kor-Phaeron lässt uns wissen, dass sich die Ultramarines bei Calth versammeln.
Sie ahnen nichts, und sie werden nicht in der Lage sein, die
Loyalistenstreitmacht zu unterstützen. Unsere Verbündeten sind unseren Feinden
zahlenmäßig weit überlegen.«
»Dann ist es vollbracht«, sagte Horus. »Die Emperors Children werden
auf Isstvan-V gebrochen werden.«
»Und was dann?«, fragte Aximand.
Seit den Kämpfen um die Choralstadt war Horus Aximand von einer
seltsamen Melancholie erfüllt, und er sah, wie Abaddon seinem Bruder einen
skeptischen Blick zuwarf.
»Wenn unsere Falle zugeschnappt ist«, hakte Aximand nach. »Der
Imperator wird dann immer noch herrschen, und
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