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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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ehrbarer Mann wie er sich
über so etwas überhaupt Gedanken machen?«
    Kaleb schüttelte den Kopf.
    Voyen legte ihm seine große
Hand auf die Schulter.
    »Sie werden niemals einer von
uns sein, das ist wohl wahr. Dennoch dienen Sie der Legion.«
    »Trotzdem hat Grulgor Recht«,
murmelte Kaleb. »Manchmal bin ich ein Spion. Ich gehe durch das Schiff, bin für
jeden praktisch unsichtbar, und was ich dabei sehe und höre, berichte ich
meinem Lord, weil er über die Stimmung in der Legion auf dem Laufenden gehalten
werden will.«
    Der Apothekarius verzog keine
Miene. »Ein guter Kommandant sollte immer auf dem Laufenden sein. Das ist kein
Spionieren im eigentlichen Sinne. Sie berichten ihm lediglich, was geredet wird
und welche Laune vorherrscht. Das sollte Sie nicht in einen Gewissenskonflikt stürzen.«
    Sie erreichten das
Arsenalpodest, wo die Waffenservitoren warteten. Kaleb übergab ihnen den Bolter
des Hauptmanns.
    Plötzlich verspürte er den
dringenden Wunsch, über etwas zu reden, das ihn bedrückte. Voyen schien es ihm
anzumerken und führte ihn zu einer abgeschiedenen Ecke neben einem Bullauge.
    »Das ist noch nicht alles. Ich
habe auch Dinge gesehen«, flüsterte er verschwörerisch. »Manchmal in Bereichen
des Schiffs, die von den Besatzungsmitgliedern nicht oft aufgesucht werden.
Heimliche Zusammenkünfte, Lord, von Männern, die nur Ihre Schlachtenbrüder sein
können.«
    Voyen schwieg lange. »Sie
sprechen von den Logen, nicht wahr?«
    Als er den Apothekarius diesen
Begriff laut aussprechen hörte, erschrak Kaleb. Die Orden innerhalb der
Legiones Astartes waren etwas, von dem nur wenige Außenstehende wussten, und
ganz sicher war Kaleb jemand, der von solchen Dingen nichts hätte wissen
sollen.
    »Ich hörte, wie dieser Name
geflüstert wurde«, wisperte er und rieb sich die schweißnassen Hände. Eine
Stimme in seinem Hinterkopf forderte ihn auf, mehr zu sagen, aber er konnte
sich nicht durchringen. Er wollte die Worte aussprechen, damit er von ihnen
befreit war. »Eben erst sah ich, wie der Kommandant Bruder Mokyr ein Medaillon übergab.
So etwas habe ich schon einmal gesehen, es gehörte zu den verbliebenen
Habseligkeiten von Sergeant Raphim, der bei den Carinea-Monden sein Leben
verlor.« Kaleb fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Eine Messingscheibe, versehen
mit dem Schädel und dem Stern unserer Legion, Lord.«
    »Und was glauben Sie, was es
darstellt?«
    »Vielleicht ein Abzeichen. Ein
Symbol für die Mitgliedschaft in einer dieser heimlichtuerischen
Gruppierungen.«
    Der Astartes sah ihn lange
eindringlich an. »Sie haben Angst, diese Treffen könnten die Einheit der Death
Guard gefährden, richtig? Dass sie Aufrührerisches im Schilde führen?«
    »Was sollte es anderes sein?«,
zischte Kaleb. »Geheimniskrämerei ist der Feind der Wahrheit. Die Wahrheit ist das,
wofür der Imperator und seine Krieger eintreten! Wenn sich Männer in den
Schatten versammeln ...« Er ließ den Satz unvollendet und blinzelte.
    Voyen brachte ein flüchtiges
Lächeln zustande. »Kaleb, Sie respektieren Hauptmann Garro. Uns allen ist die Macht
des Primarchen bewusst. Glauben Sie, so bedeutende Männer würden dastehen und
tatenlos zusehen, wie in ihrer Mitte Anarchie Fuß fasst?« Wieder legte ihm der
Apothekarius die Hand auf die Schulter, und Kaleb verspürte einen minimalen
Druck. Ihm wurden die Masse und das Gewicht des Keramit-Handschuhs bewusst, der
sein Fleisch und seine Knochen umschlossen hielt.
    »Was Sie bei Seitenblicken
gesehen und in Form von getuschelten Gerüchten gehört haben, sollte für Sie
kein Grund zur Sorge sein, und es ist ganz bestimmt nichts, um den
Gefechtshauptmann zu behelligen. Vertrauen Sie mir, wenn ich Ihnen das sage.«
    »Aber ...«, setzte Kaleb an,
dessen Kehle mit einem Mal wie ausgedörrt war. »Aber woher wissen Sie das?«
    Voyen wurde wieder ernst. »Das
kann ich Ihnen nicht sagen.«
     
    Auch in legerer Kleidung machte
Nathaniel Garro immer noch eine beeindruckende Figur, sogar in den Reihen
seiner eigenen Männer, die erst noch ihre Panzerung ablegen mussten.
    Am anderen Ende der
weitläufigen Waffenkammer, in jenem Abschnitt des lang gestreckten Saals, der
das Reich der Siebten Kompanie darstellte, hatte er sich unter seine Astartes
gemischt und wechselte mit jedem ein paar Worte, nickte in die eine Richtung,
grinste über eine scherzhafte Bemerkung, zeigte Betroffenheit bei jenen, die im
Kampf gegen die Jorgall einen guten Kameraden verloren hatten.
    Dann sah er

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