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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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als Zadkiels Stellvertreter angesehen, wenn auch nicht in offizieller
Funktion — diese Ehre kam Baelanos zu —, und er hatte es sich zur Aufgabe
gemacht, sich über alle Geschehnisse an Bord der Tosender Abgrund zu
informieren und seinem Meister davon zu berichten. Während Baelanos der
pflichtbewusste Schoßhund war, traf auf Reskiel eher die Bezeichnung
übereifriger Speichellecker zu.
    »Das war zu erwarten gewesen«,
hielt Zadkiel knapp dagegen.
    »Wohl wahr«, stimmte Ikthalon
zu. »Doch unsere Astropathen sind auch der Ansicht, dass das unserem rechtmäßigen
Zorn ausgesetzte Schiff noch in der Lage war, einen Notruf auszusenden. Mir
gefällt die Vorstellung nicht, dass all unsere Vorsicht, die wir beim Bau
dieses Schiff haben walten lassen, so schnell und unnötig zunichtegemacht
worden sein könnte.«
    Angesichts dieser Nachricht
gestattete sich Zadkiel, den Hauch einer Gefühlsregung über sein Gesicht
huschen zu lassen. Er überlegte, ob er seinen Energiekolben ziehen und ihn in
Ikthalons Schädel jagen sollte, damit dessen beharrliche Insubordination ein
Ende nahm. Aber in Wahrheit schätzte er den Rat und das Wort des
Ordenpriesters. Obwohl er Zadkiel schon seit Beginn des Großen Kreuzzugs ein
Dorn im Auge gewesen war, schmückte er seine Aussagen nicht in kriecherische
Worthülsen, wie er es von Reskiel kannte. Zudem war er nicht so einseitig
ausgerichtet wie Baelanos, der nicht in der Lage war, Zurückhaltung und Takt
walten zu lassen, wenn das eigentlich erforderlich gewesen wäre.
    Zwar traute er Ikthalon nicht
über den Weg, aber er vertraute dessen Wort, also wurde er von Zadkiel
toleriert.
    »Es ist möglich, dass eine
Nachricht zu einer abgelegenen Station gelangt ist. Oder zu einer isoliert
gelegenen Antenneneinheit am Rand des Segmentums. Aber wir sind bereits auf dem
Weg, und es gibt wohl kaum etwas, das irgendein Schiff noch unternehmen kann,
um uns von unserer Bestimmung abzubringen. So steht es geschrieben«, schloss
Zadkiel seine Ausführungen.
    »So steht es geschrieben«,
wiederholten die versammelten Kommandanten.
    »Reskiel, Sie behalten das
Sensorium im Auge. Wenn sich irgendetwas in unsere Reichweite verirren sollte,
will ich das sofort erfahren«, befahl Zadkiel.
    »So wird es geschehen, Milord.«
Reskiel verbeugte sich unter-würfig und zog sich vom Podest zurück.
    »Baelanos, Ikthalon, Sie haben
Ihre eigenen Aufgaben, um die Sie sich kümmern müssen«, ergänzte Zadkiel
abweisend, damit sie beide sich ebenfalls zurückzogen. Da er nicht warten
wollte, bis sie tatsächlich aufbrachen, drehte er sich einfach weg und richtete
den Blick auf die Bildschirme vor sich.
    »Ingenieure«, sagte er, und
sofort erwachte der zentrale Monitor zum Leben. Die Brückenbeleuchtung wurde
gedimmt, da das Bild auf dem Schirm die Miniaturstadt in grellen Mondschein
tauchte.
    Es zeigte den höhlenartigen
Maschinenraum der Tosender Abgrund , dessen Zylinder der Plasmareaktoren
die Besatzungs-mitglieder winzig erscheinen ließen, die dort ihren
routinemäßigen Arbeiten nachgingen. Die Crew trug das tiefe Karmesinrot der
Word Bearers, sie waren ebenso Lorgars Diener, wie es die Word Bearers
insgesamt waren, die dem Wort des Primarchen treu ergeben waren und die
Dankbarkeit empfanden, dass sie im Universum einen so sicheren Platz einnehmen
durften.
    Natürlich kannten sie nicht die
Einzelheiten des Worts. Sie ahnten nichts vom Geflecht aus Untertanengehorsam
und Eiden, das Lorgar zwischen seinen Primarchenbrüdern geschaffen hatte. Und
ihnen war auch nichts über die Mission bekannt, die den unausweichlichen Sieg
der Word Bearers besiegeln würde. Aber sie mussten davon auch nichts wissen.
Ihnen genügte es, dass sie den Wünschen ihres Primarchen entsprechend
arbeiteten.
    Inmitten der bemitleidenswerten
Diener ragte eine große Gestalt heraus, die in schwarze Gewänder gekleidet war
und an einer Halskette das Symbol des Mechanicums trug.
    »Magos Gureod, sorgen Sie
dafür, dass wir mit gleichbleibender Geschwindigkeit reisen, aber halten Sie
sich bereit, unseren Plasma-Antrieb jederzeit auf maximale Leistung
hochzufahren.«
    »So wird es geschehen«,
erwiderte der Magos, dessen künstliche Stimme durch eine Reihe von Synthesizern
übertragen wurde.
    Gureods Gesicht war durch die
ausladende Kapuze, die er über den Kopf gezogen hatte, nicht zu sehen — nur ein
Paar blinkender roter Dioden war schwach wahrzunehmen, wo sich in der Leere die
Augen hätten befinden müssen. Auffällig ausgebeulte Stellen

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