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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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Konklaven reiste, das von Shang Khal in eine Aschewüste
verwandelt worden war. Überall stieß ich auf Siedlungen, in denen man den
Imperator verehrte. Also zog ich weiter nach Osten, um die Ruinen von Ursh und
die gefallenen Bastionen von Narthan Durme zu sehen. Aber selbst dort, an den
entlegensten und abgeschiedensten Orten der Welt, traf ich immer noch auf
Leute, deren Dank dem Imperator und seinen genmanipulierten Kriegern galt. Ich
konnte es nicht verstehen. War diesen Leuten denn nicht klar, dass sie
lediglich den alten Tyrannen durch einen neuen ersetzten?«
    »Die Menschheit war auf dem
Weg, als Spezies unterzugehen«, wandte Offenbarung ein und beugte sich auf
seinem Stuhl nach vorn. »Ich habe Ihnen doch bereits erklärt, dass ohne die
Einigung und ohne den Imperator die menschliche Rasse längst nicht mehr
bestehen würde. Ich kann nicht verstehen, dass Sie das nicht einsehen wollen.«
    »Oh, ich verstehe schon, was
Sie meinen. Aber damals war ich noch jung und vom Feuer jener Jugend erfüllt,
die in jeder Form der Kontrolle gleich Unterdrückung sieht. Auch wenn man es
nicht zu schätzen weiß, ist es die Aufgabe der Jugend, die Grenzen der
vorangegangenen Generation weiter zu stecken, zu forschen und zu testen und
eigene Regeln aufzustellen. Ich war damals nicht anders als andere Jugendliche.
Na ja, vielleicht ein klein wenig.«
    »Sie sind also über die Welt
gereist und konnten nirgends ein Fleckchen finden, das nicht dem Imperator
Treue geschworen hatte ... was geschah dann?«
    Uriah schenkte ihnen beiden
noch einmal ein, ehe er fortfuhr. »Ich kehrte kurz nach Hause zurück und
brachte Geschenke für alle mit, die ich größtenteils unterwegs gestohlen hatte.
Dann machte ich mich erneut auf den Weg, diesmal aber nicht als Tourist,
sondern als Glücksritter. Mir waren Gerüchte zu Ohren gekommen, dass im Land Franc
Unruhen ausgebrochen sein sollten, und ich malte mir aus, wie ich mir dort
Ansehen verdienen könnte. Die Francen waren vor der Einigung ein widerspenstiges
Volk gewesen und waren auf Invasoren nicht gut zu sprechen, selbst wenn die
sich als freundlich gesinnt ausgaben. Als ich den Kontinent erreichte, hörte
ich von Havuleq D'agross und der Schlacht von Avelroi und machte mich sofort
auf den Weg zu dieser Stadt.«
    »Avelroi«, wiederholte
Offenbarung kopfschüttelnd. »Eine Stadt vergiftet durch die Verbitterung eines
Verrückten, dessen bescheidene Talente weit hinter seinem Ehrgeiz
zurückgeblieben waren.«
    »Heute weiß ich das auch, aber
so wie man es damals erzählte, wurde Havuleq fälschlicherweise der Mord an der
Frau zur Last gelegt, die vom Imperator zur Gouverneurin bestimmt worden war.
Er sollte von einem Erschießungskommando hingerichtet werden, als seine Brüder und
Freunde die Armee-Einheit angriffen, der die Hinrichtung aufgetragen worden
war. Die Soldaten wurden in Stücke gerissen, aber im Verlauf der Kämpfe kamen auch
einige Einwohner der Stadt ums Leben, darunter der Sohn des lokalen
Schlichters. Die Stimmung in der Bevölkerung schlug um, und bei allen Fehlern,
die Havuleq besaß, war er dennoch ein begnadeter Redner, der es verstand, die
Wut der Menge auf die Herrschaft durch den Imperator zu schüren. Nach nicht mal
einer Stunde stürmte eine hastig auf die Beine gestellte Miliz die Kasernen und
tötete jeden Soldaten.«
    »Ihnen ist aber doch klar, dass
Havuleq diese Frau in Wahrheit sehr wohl ermordet hatte, oder?«
    Uriah nickte betrübt. »Später
erfuhr ich davon, aber da war es bereits zu spät, um noch etwas zu
unternehmen.«
    »Und was geschah dann?«
    »Als ich Avelroi erreichte und
vor Wut kochte, hatte Havuleq umliegende Städte für seine Sache gewinnen und
bereits eine beachtliche Armee auf die Beine stellen können.«
    Ein versonnenes Lächeln
umspielte Uriahs Lippen, als die Einzelheiten an seine erste Zeit in Avelroi
ins Gedächtnis zurückkamen, so klar wie schon seit Jahrzehnte nicht mehr.
    »Es war ein prachtvoller
Anblick, Offenbarung, das kann ich Ihnen sagen. Die Bilder des Imperators hatte
man von den Wänden gerissen, und die Stadt erschien wie ein Ort aus einem
Traum. Farbenprächtige Fahnen hingen aus allen Fenstern, und jeden Tag ertönte
in den Straßen Marschmusik, wenn Havuleq seine Soldaten präsentierte. Natürlich
hätten wir eigentlich Kampfübungen machen müssen, aber unser Mut und das
Gefühl, rechtmäßig gehandelt zu haben, versetzten uns in einen Rausch. Immer
mehr Städte schlossen sich unserem Aufstand an und setzten

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