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Dhana - Im Reich der Götter

Dhana - Im Reich der Götter

Titel: Dhana - Im Reich der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamora Pierce
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Magier und einen um das
Mädchen und führte sie hinweg, wobei er sagte: »Könnt ihr uns mit diesen Echsen
helfen?« Der Basilisk und der Drache folgten ihnen. Etwas tippte den Sturmflügel
in die Seite. Da war ein schattenhafter Ball, fast unsichtbar im Zwielicht,
deutlich erkennbar nur dort, wo sich rauchige Tentakel um eine kleine
Eisenbüchse wanden. Der Sturmflügel fuhr mit einer Stahlklaue über den
Verschluss, der Deckel klappte auf. Drinnen lagen fünf kleine, geleeartige,
fleischfarbene Kugeln. Sie bewegten sich ein bisschen hin und her, als er sie
anschaute.
    »Geduld«, sagte er. »Es ist beinahe so weit. Ihr müsst
versuchen eure Herrin stolz auf euch zu machen.«
    Sterbliche näherten sich dem Lager. Sie blieben am
entgegengesetzten Ende der dunklen Lache stehen. Das Bild darin verschwand.
Zwei der Männer stammten von den Kupferinseln. Sie trugen die weichen Stiefel,
die fließenden Hosen und die lange Tunika, wie es bei der dortigen Marine
üblich war, dazu kupferne Brustplatten. Der dritte Mann, ein Magier aus
Scanran, hätte kein gegensätzlicheres Erscheinungsbild abgeben können. Seine
struppige, blonde Mähne und sein Bart bildeten einen starken Kontrast zu den
eingefetteten, dichten, schwarzen Haarschlingen der Inselbewohner. Trotz der
Hitze trug er einen Umhang aus Bärenfell über Beinkleidern und einer fleckigen
Tunika, aber er schwitzte nicht. Es schenkten jedoch nur wenige Leute seinem
Aufzug Beachtung, alle Blicke wurden von dem großen Rubin angezogen, der in der
einen leeren Augenhöhle steckte. Das andere Auge glitzerte voll kalter
Belustigung über seine Gefährten.
    »Betrachtest du noch immer Salmalm und das Mädchen?«,
fragte der ältere Insulaner. »Mein König hat uns nicht zur Befriedigung deiner
persönlichen Rachegelüste geschickt. Wir sind hier, um zu plündern. Die
Großstädte Tortalls versprechen eine viel größere Beute als die da.«
    »Ihr werdet eure Beute schon bekommen«, entgegnete
Ozorne schneidend. »Aber erst, nachdem Legannhafen gefallen ist.« »Wir werden
den ganzen Sommer brauchen, um Legannhafen einzunehmen«, argumentierte der
Insulaner. »Ich will Caynnha- fen jetzt angreifen! Außer, deine Spione haben
gelogen ...« »Meine Späher können ebenso wenig lügen, wie sie sich selbst
vernichten können«, erwiderte der Sturmflügel scharf. »Dann wird ein geballter
Angriff meiner Flotte Hafen und Hauptstadt einnehmen! Ich will es jetzt tun,
ehe Hilfe von den Yamani-Inseln kommt!«
    Ozornes bernsteinfarbene Augen glitzerten kalt. »Dein König
hat dir befohlen meine Anweisungen zu befolgen.« »Mein König ist nicht da. Er
kann nicht sehen, dass du uns zu einer nutzlosen Belagerung überredet hast, nur
um einen Mann von niederer Geburt und ein Mädchen in eine Falle zu locken!
Ich...«
    Der Sturmflügel streckte die Schwingen aus und wies
damit auf den verärgerten Inselbewohner. Die schwarze Lache hob sich wirbelnd
vom Boden in die Luft. Die schleimartige Flüssigkeit legte sich über Kopf und
Schultern des Mannes, verstopfte seine Augen, Ohren, seine Nase, seinen Mund.
Der Mann schlug wild um sich, zerrte an dem klebrigen Schatten, der auf ihm
lag. Der jedoch löste sich von seinen verkrampften Händen und floss am Körper
des Mannes entlang, bis er seine Arme an die Seiten gepresst hatte. Die Zuschauer
konnten die erstickten Schreie des Mannes hören.
    Als das wilde Zucken geendet hatte, sah Ozorne den
anderen Inselbewohner an. »Und du, hast du nun noch irgendwelche Fragen an
mich?«
    Der jüngere Mann schüttelte den Kopf. Schweißperlen
stoben davon.
    »Eine gute Entscheidung. Begrabt das da«, befahl der
Sturmflügel und meinte den Toten. Er sah den Magier aus Scanran an. »Was sagst
du, Inar Hadensra?«
    Der Mann grinste. Sein Rubinauge funkelte purpurrot.
»Meine Gebieter schickten mich, um dafür zu sorgen, dass Tortall vernichtet
wird«, sagte er mit rauer Stimme. »Wohin unsere Streitkräfte gehen, spielt
keine Rolle, solange dieses reiche Land schwach ist wie ein Kätzchen im
Frühling.« »Sehr klug«, bemerkte Ozorne und nickte zufrieden. Feuer schoss aus
dem Rubin hervor, sengende Hitze traf das Gesicht des Unsterblichen. Der
bedeckte sein Gesicht mit seinen Flügeln, Schweiß strömte aus sämtlichen Poren,
doch der rasende Schmerz ließ nicht nach. Schritte näherten sich und eine
heisere Stimme flüsterte: »Denk dran, du bist nicht mehr Kaiser von Carthak.
Sieh dich vor, wie du mit mir sprichst.« Der Schmerz veränderte sich

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