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Diamantrausch - Hot Ice

Diamantrausch - Hot Ice

Titel: Diamantrausch - Hot Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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führte. Wären sie dort unten in dem stinkenden Schlamm gewesen, hätten sie vielleicht Stunden gebraucht, um herauszufinden, in welchen Tunnel sie gehen mussten. Wären sie nicht zuvor von den »Zähnen« des Monsters zerfleischt worden oder in dem anderthalb Meter tiefen, stinkenden Schlamm ertrunken.
    Die Brücke, auf der sie sich befanden, besaß eine etwa anderthalb Meter hohe Mauer, die aussah wie der umliegende Felsen. Von unten wäre der Gang nicht zu erkennen gewesen. Stand Morales hier oben und malte sich aus, wie sein Feind in diesem Tümpel brodelnden, stinkenden Schlamms ertrank? Hunt konnte sich das sehr gut vorstellen. Er sah sonst keinen Grund für das ganze Theater.
    Es war vielleicht Theater, aber nur mit Hilfe der dritten Diskette war es Fisk gelungen, die Tür des Safes zu öffnen, die sie in die Schlammhöhle geführt hatte.
    Und nur weil Tate den gleichen Weg zurückverfolgt hatte, hatte er die kleine Öffnung in der seitlichen Mauer entdeckt, die man nur erkennen konnte, wenn man von Norden kam. Der schmale Tunnel hatte sich ein paarmal wieder in die gleiche Richtung gewunden, doch endlich hatte er Tate und Fisk zum Windtunnel zurückgebracht. Jeder Instinkt in seinem Körper warnte Hunt davor, dass Morales nichts ohne einen guten Grund tat. Auch wenn es ihn belustigte, die ausgeklügelten Abschreckungsmittel einzusetzen, so stand hinter dem Wahnsinn des Mannes doch normalerweise eine Methode - wenn auch verdreht und unverständlich.

    Er hatte tausend Menschen auf einem Kreuzfahrtschiff durch die ferngesteuerte Explosion einer kleinen Bombe getötet, weil es sich bei diesem Ausflug um eine Reise handelte, auf der Käse und Wein probiert werden sollten. Völlerei. Hunt hatte es längst aufgegeben, die verdrehte Logik hinter dem Denken des Terroristenchefs herausfinden zu wollen.
    »Hier ist es aber ziemlich laut!«, rief Taylor, als sie um eine Ecke bogen und wieder ein Stück zurückgingen, ehe der Tunnel sich wieder nach Süden wendete. Das Geräusch von Felsen, die gegeneinander stießen, sehr heftig , drang in regelmäßigen Abständen laut an ihre Ohren.
    »Was bekommen wir denn in der vierten Ebene der Hölle zu sehen?« Taylor hatte sich zu ihm umgewandt und schrie diese Worte laut, damit er sie hören konnte. Ihre Hand lag noch immer über ihrer Nase und ihrem Mund, aber ihre Augen glänzten wie getupfte blaue Lichtquellen.
    »Habgier«, erklärte er ihr. Verdammte Hölle. Er wünschte, er würde sich nur halb so optimistisch fühlen wie sie zu sein schien. Aber in Wirklichkeit hatte er schon seit Tagen eine immer größer werdende, nagende Furcht verspürt. Irgendetwas würde schiefgehen. So sicher wie er Mist und Verderben roch, so sicher würde etwas sehr, sehr schieflaufen.
    Zu jeder anderen Zeit wäre das kein Problem für ihn gewesen. Er und seine Männer waren gut ausgebildet und konnten mit jedem Hindernis fertig werden, das ihnen jemand in den Weg legte. Aber je schlimmer dieses Gefühl wurde, desto besorgter wurde er.
    Sie waren hier unten gefangen. Seit - er warf einen schnellen Blick auf das Licht seiner Armbanduhr - über sieben Stunden waren sie bereits unter der Erde, und sie befanden sich erst auf der vierten Ebene von sieben. Und das auch nur,
weil sie den genauen Code gehabt hatten, um die Ebene drei zu erreichen. Gott sei Dank besaßen sie auch den Code für die fünfte Ebene. Aber es blieben noch immer drei, die sie nicht betreten konnten, ohne beträchtliche Zeit zu verschwenden. Und irgendwo tief in der Erde unter ihnen wartete eine Langstreckenrakete auf das Signal zum Abheben.

45
    11.30 Uhr
Dantes Inferno
Ebene vier
     
    Gleich vor dem Fluss Styx liegt die vierte Ebene der Hölle. Hier erfahren die Verschwender und die Habgierigen ihre Strafe, während sie Gewichte hin und her rollen. Ihr werdet die ewige Verdammnis mit anderen teilen, die entweder verschwenderisch oder habgierig und unersättlich gelebt haben oder die ihr Vermögen angehäuft haben, die alles gehortet und nichts geteilt haben. Plutus, der wolfähnliche Dämon des Reichtums, lebt hier.
     
    Der donnernde, krachende Lärm, den sie gehört hatten, als sie über die Brücke nach Süden gingen, wurde ein wenig gedämpfter anstatt lauter. Entweder war das Geräusch von der vierten Ebene in die dritte Ebene geschallt oder sie gingen jetzt in die vollkommen falsche Richtung. Da sie offensichtlich nur zwei Möglichkeiten hatten, vorwärts oder den Weg zurück, war das ein Problem.

    Die Brücke ging

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