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Die 4 b auf dem Ponyhof

Die 4 b auf dem Ponyhof

Titel: Die 4 b auf dem Ponyhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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oder von der Wut, die sie gerade im Bauch hat. Sie weiß nur, dass sie sich ihre erste Reitstunde ein bisschen anders vorgestellt hatte.

4. Kapitel
Eine große Überraschung, die eigentlich ganz klein ist
    »Na, wie war der erste Tag auf dem Ponyhof?«, fragt Papa beim Abendbrot. »Durftet ihr schon reiten?«
    Anne nickt und schluckt schnell den Bissen hinunter, an dem sie gerade kaut. »Ja, aber vorher mussten wir die Ponys putzen. Das Pony, das Britt und ich bekommen haben, heißt Lili. Als ich Lili striegeln wollte, hat sie sich plötzlich umgedreht und ...«
    »Ich will auch auf den Ponyhof!«, ruft Ben dazwischen. »Darf ich morgen mit Anne zum Ponyhof fahren?«
    »Das geht nicht, Ben«, sagt Mama. »Du musst doch zur Schule.«
    »Ich will aber auch Projekttage haben!«, jammert Ben.
    »Hast du ja auch. Aber erst, wenn du in die vierte Klasse kommst, so wie Anne«, erklärt ihm Papa. »In der ersten Klasse gibt es noch keine Projekttage.«
    Anne will weitererzählen. »Also, ich wollte Lili gerade striegeln, da hat sie ...«
    »Das ist ungerecht! Ich will auch ein Pony haben!«, ruft Ben wütend.
    Anne stöhnt. »Mann, halt doch endlich mal die Klappe, ich erzähle gerade was!«
    Jetzt fängt Ben an zu heulen: »Warum kriegt Anne ein Pony und ich nicht?«
    Mama seufzt. »Das Pony gehört Anne doch gar nicht. Sie darf sich während der Projekttage nur darum kümmern, verstehst du?«
    Anne wartet, bis Ben sich wieder beruhigt hat. Als sie gerade Luft holt und weitererzählen will, sagt Papa: »Mama und ich haben übrigens eine Überraschung für euch.«
    »Eine Überraschung?«, ruft Ben. »Was denn?«
    Mama macht ein geheimnisvolles Gesicht. »Etwas ganz Tolles, über das ihr euch bestimmt sehr freuen werdet.«
    »Ein Pony?«, fragt Ben mit leuchtenden Augen.
    Papa schüttelt den Kopf. »Nein, kein Pony. Es ist etwas, das erst ganz klein ist und später größer wird.«
    »Ein Hund?«, fragt Anne. »Ein kleiner Welpe?«
    Anne hat sich schon ganz oft einen Hund ge wünscht, aber Mama und Papa sagen immer, dass sie dafür nicht genug Platz haben.

    »Nein, auch kein Hund«, sagt Mama. »Etwas viel Besseres. Ihr bekommt ein Geschwisterchen.«
    Jetzt ist Anne baff. Damit hat sie nun wirklich nicht gerechnet.
    »Haben wir denn genug Platz für ein Baby?«, fragt sie. Schließlich braucht ein Baby doch viel mehr Platz als ein Hund, oder?
    Mama lächelt. »Vielleicht müssen wir ein bisschen umräumen. Aber wenn wir alle etwas zusammenrücken, kriegen wir das schon hin.«
    »Wird das Baby ein Junge oder ein Mädchen?«, fragt Ben.
    »Das wissen wir noch nicht«, antwortet Papa.
    »Ich will aber lieber einen Bruder haben«, sagt Ben. »Bloß nicht noch eine Schwester!«
    Anne streckt ihm die Zunge raus. »Und ich will lieber eine kleine Schwester. Jungs sind doof.«
    »Ihr braucht euch gar nicht zu streiten. Wir können uns sowieso nicht aussuchen, was es wird«, sagt Mama. »Am besten lassen wir uns einfach überraschen.«
    Papa nickt. »Genau. Hauptsache gesund.«
    »Und wenn es ein Mädchen wird, tauschen wir es einfach wieder um!«, ruft Ben und Mama und Papa lachen.
    Erst als sie später im Bett liegt und nicht einschlafen kann, fällt Anne ein, dass sie Mama und Papa jetzt gar nicht mehr von Lili und ihrer ersten Reitstunde erzählt hat.
    Am nächsten Morgen geht Anne alleine zur Bushaltestelle. Britt hat sie heute nicht abgeholt. Ob sie krank ist? Oder noch sauer wegen gestern? Aber vielleicht hat sie auch nur verschlafen, das passiert ihr öfter. Eigentlich ist es Anne im Moment auch ziemlich egal, warum Britt nicht aufgetaucht ist. Sie hat gerade andere Dinge im Kopf. Zum Beispiel das neue Geschwisterchen ...
    An der Bushaltestelle stehen schon Tim, Thorsten und Carola. Anne setzt sich etwas abseits von den anderen auf die Bordsteinkante, steckt sich eine Lakritzschnecke in den Mund und holt das Freundschaftsheft heraus. Da schreiben Britt und sie immer alles Mögliche hinein. Zum Beispiel wichtige Nachrichten und kurze Briefe. Oder streng geheime Sachen, die sonst niemand wissen darf.
    Anne schlägt eine neue Seite auf und kritzelt ein bisschen herum. Dann schreibt sie in großen Buchstaben Mädchen oder Junge????? auf die Seite. Mit ganz vielen Fragezeichen. Seit gestern Abend muss sie ständig an das neue Baby denken. Will sie überhaupt noch ein Geschwisterchen? Eigentlich hat sie mit Ben ja schon genug Ärger. Ständig geht er an ihre Sachen, futtert ihre Lakritzschnecken auf und quatscht dazwischen, wenn

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