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Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Titel: Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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Spaß mit mir, aber dann kam das Ding mit dem Buch, und ich war hin und weg. So was Irres. Und etwas später bekamen meine Eltern das Angebot mit dem Eliteinternat. Sie waren total dagegen. Aber inzwischen wollte ich unbedingt hierher. Und meine Lehrerin hat so lange auf sie eingeredet, dass ich hochbegabt sei und so, bis sie zugestimmt haben. Das war echt stark von ihr. Habt ihr auch das Buch angefasst?«
    Filine nickte. »Die beiden Brüder.«
    »Ja, die habe ich auch gesehen«, sagte No.
    »Ich habe erst überlegt, ob das ein Trick ist«, meinte Rufus.
    No schüttelte den Kopf. »Ich nicht. Ich habe das Feuer im Kamin gespürt. Das war richtig heiß! Da war mir sofort klar, dass die Nummer was echt Abgefahrenes sein musste.
    Aber die ganze Sache hatte ja auch schon mit einem Wunder angefangen. Ich meine, ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum meine Lehrerin mich hierhergebracht hat. Eigentlich war sie nämlich eine richtig doofe Zicke. Und als ich dann wusste, es klappt, habe ich sie gefragt. Da hat sie mir gestanden, dass sie das selber von einem alten Lehrer hatte. Als der im Sterben lag, hat er sie zu sich gerufen. Und dann hat er ihr, so richtig auf dem Sterbebett, gesagt, wenn ein Schüler von ihr mal wirklich abgenervt wäre, von ihr und von der Schule und so, und sie sich viele Gedanken um ihn machen würde, weil er eigentlich klug sei und Interesse hätte am Leben und so, dann sollte sie den in die alte Bank hier bringen. Und dann hat er ihr einen Ring gegeben. Das war sein Vermächtnis. Sie hat natürlich gedacht, der spinnt. Und sie hätte sich das nie getraut, wenn ich ihr nicht die Wahrheit gesagt hätte, dass ihr Unterricht langweilig war. Und deswegen ist sie hergekommen, zuerst ohne mich natürlich, und hat Saurini getroffen. Und als der den Ring gesehen hat, hat er sie unter dem Siegel strengster Verschwiegenheit die Aufzeichnungen des alten Lehrers lesen lassen. Der war hier nämlich Mitglied.«
    No schwieg und Rufus sah, dass er vor sich hin lächelte.
    »Das ist eine tolle Geschichte«, sagte er. »Bei mir war es ein Museumswärter, der mich vorgeschlagen hat.«
    »Wie das?«, fragte No.
    »Er hat dafür gesorgt, dass meine Mutter den Brief bekommen hat. Ich kannte ihn gar nicht. Er hat mich nur immer im Museum gesehen. Da war ich jeden Tag.«
    »Deswegen kennst du dich so gut aus«, sagte No. Dann fragte er: »Warum warst du denn da immer?«
    Rufus sah zu Boden. »Eigentlich wegen meiner Mutter.«
    »Wegen deiner Mutter?«
    Filine hatte sich in ihrem Feldbett aufgerichtet und blickte ihn neugierig an.
    »Hat die dich da hingeschickt? Wollte sie, dass du später Geschichte studierst?«
    Rufus hob den Kopf. »Nein, ich bin da eher hin … abgehauen. Meine Mutter hat sich in den letzten Jahren ziemlich verändert. Und dann, als ich das Buch angefasst hatte und mir klar wurde, dass man hier in die Vergangenheit kommen kann, da … da habe ich plötzlich gedacht, dass ich hier vielleicht die Möglichkeit habe, was in der Vergangenheit zu ändern. Damit alles wieder so wird wie früher. Oder wenigstens so ähnlich.«
    »Du bist total verrückt«, stöhnte No.
    »Wieso?«, fuhr Rufus empört auf. »Ich will sie sehen, bevor sie so blöd geworden ist. Als sie noch wirklich meine Mutter war. Bevor sie geldgeil geworden ist und nichts mehr von mir wollte, außer, dass ich so schnell wie möglich Karriere mache, damit ich irgendwann genauso bescheuert werde wie sie!«
    »Aber wie willst du deine Mutter denn in der Vergangenheit finden?«, fragte No fassungslos. »Wie soll das gehen? Dafür brauchst du doch ein Fragment von ihr. So was gibt es doch gar nicht.«
    »Doch!«, sagte Rufus. »Ich habe etwas von ihr aus der Zeit, als noch alles gut lief.«
    Er griff schnell in seine Hosentasche und zog ein mehrfach zusammengefaltetes Blatt Papier hervor. Vorsichtig entfaltete er es. Darin lag eine rote Locke. Für einen Moment hielt Rufus inne und betrachtete sie. Dann öffnete er kurz entschlossen seinen Hirschlederbeutel und steckte sie hinein.
    »Wie krass ist das denn?«, sagte No, der von seinem Bett aus alles beobachtet hatte.
    Rufus wurde knallrot.
    »Lass ihn!«, zischte Filine den verdutzten No an. Dann richtete sie ihre grünen Augen auf Rufus. »No hat aber auch recht. Das kann sehr lange dauern. Wenn es überhaupt geht.«
    Rufus nickte. Dann zog er seinen Beutel wieder zu. »Ich muss es nur schaffen, bevor ich zu alt bin. Bevor die Fluten nicht mehr zu mir kommen.«
    Der schmächtige, rothaarige

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