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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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rubinroten Portwein in ein Glas. Svenson ließ die Trommel mit den geladenen Kammern zuschnappen. Die Contessa nippte an ihrem Portwein.
    »Hinter Ihnen war eine Gruppe Männer her, bevor ich zu Boden gegangen bin. Wir sind tief im Palast.«
    »Direkt über der Marble Gallery, schätze ich.«
    »Ehrlich gesagt, Doktor, sind Sie mir die ganze Strecke gefolgt …«
    Svenson hob den Revolver. »Damit Sie reden. Tun Sie es, Madam, oder es ist aus mit Ihnen.«
    Warum drückte er nicht ab? Diese Frau hatte Eloise getötet.
    Er sah sie atmen. Ihr Teint hatte seine Farbe zurückgewonnen, ihre violetten Augen waren stechend wie immer, und trotzdem … er dachte an die eigenen Wochen der Genesung … hatte sich die Contessa seit der Katastrophe in Parchfeldt verändert? Er wusste, dass ihr Körper neue Narben trug – eine Wunde an der Schulter und eine weitere am Oberschenkel. So wie ihr Verstand und ihre Anmut ein grausames Herz eher ergänzten als diesem widersprachen, fand Svenson, dass ihre Schönheit durch die Verletzungen eher noch betont wurde – und er fragte sich nach den emotionalen Wunden, die diese mit sich gebracht hatten und fortbestanden …
    Sein Blick fiel auf ihren Busen. Rasch wandte er ihn ab, sah auf und begegnete einem verächtlichen kurzen Lächeln.
    »Sie bestehen also nicht nur aus Trauer.«
    Svenson spürte, wie er rot wurde. Er nahm den Revolver in die linke Hand und griff nach seinem Silberetui. »Wem gehört dieses Gemach hier?«
    »Solange wir leise sind, wird uns nichts passieren.«
    Er nahm den Revolver wieder in seine Rechte und zielte auf ihr Herz.
    »Sie werden mir antworten, Madam.«
    »Du meine Güte! Na schön – wir sind über der Marble Gallery, wie Sie gesagt haben, in den Räumen von Sophia, Prinzessin von Strackenz. Kennen Sie sie?«
    »Nicht persönlich.«
    »Nein? Man denkt, die deutsche Aristokratie ist so überschaubar wie engstirnig, beherrscht von kleinlicher Rivalität, trunkenen Duellen und Ehebruch. Ihr verstorbener Herr, Karl-Horst von Maasmärck, war besonders scharf auf Letzteres, mit jeder, die er für zwei Minuten in einen Schrank locken konnte.«
    »Sophia von Strackenz war die ganzen Jahre im Exil.«
    »Armes Ding. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, hätte ein arrangiertes Treffen zwischen Ihrem Prinzen und Sophia eine hübsche Wette ermöglicht – er hat ein zügelloses Verlangen, und sie ist ein wirklich hässliches Ding. Wären Sie so freundlich, während wir warten?«
    Er hatte sich eine Zigarette zwischen die Lippen gesteckt. Sie ließ ihre juwelenbesetzte Handtasche aufschnappen und holte eine schwarzlackierte Zigarettenspitze heraus. Er hielt ihr das Silberetui hin, und die Contessa nahm eine Zigarette und steckte den mit schwarzem Papier umhüllten Stängel in die Spitze.
    »Sie haben sich von Ihren Russen eine neue Lieferung besorgt.«
    »Sie haben ein neues Kleid.«
    »Viele sogar – nichts macht einen mehr zum Bettler als zweimal getragene elegante Kleidung.« Sie zündete ihre Zigarette an und stieß den Rauch aus. »Wie stark die sind.«
    »Warum Strackenz? Sie hat keinen Einfluss am Hof.« Svenson zog an der Zigarette, bis sie glühte, und beantwortete dann seine eigene Frage. »Und das ist die eigentliche Idee. Schutz seitens der ungeliebten Sophia bietet eine heimliche Zuflucht.« Er sah sich in dem karg möblierten Raum um. »Und wo sind diese vielen Kleider? Erklärt das Ihre Anwesenheit auf dem Dachboden von Stäelmaere House – ein Kleiderlager?«
    Sie lächelte spöttisch durch den ausgestoßenen Rauch. »Und was erklärt Ihre Anwesenheit? Dass Oskar zum Palast kommt, um die Nation zu retten? Hatten Sie gehofft, ihn erschießen zu können?«
    »Es schien den Versuch wert zu sein.«
    »Paah.«
    »Ist es ein Zufall, Sie hier anzutreffen, wenn Lord Vandaariff gerade angekommen ist?«
    Svenson hatte beim Sprechen mehrere Schritte gemacht, und er merkte, dass sie ihn aufmerksam beobachtete, als stünde er in der Nähe eines offenen Feuers. Entschlossen trat er zu dem Himmelbett.
    »Doktor Svenson …«
    Svenson richtete die Waffe auf sie und hob kurz die Kissen an. Darunter schimmerte, wie eine Kobra auf dem Boden eines Korbs, ein blaues Glasbuch.
    »Arme Sophia«, sagte er. »Versenkt sie ihren Geist jede Nacht darin – erlebt ruhmvolle Dinge, die sie selbst nie erfahren hat? Gibt sie sich überhaupt noch die Mühe, zu essen und zu baden?«
    Die Contessa lachte. »Zunächst einmal ist sie dick und war vom Waschen noch nie angetan.«
    »Sie

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