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Die Augen der Ueberwelt

Die Augen der Ueberwelt

Titel: Die Augen der Ueberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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… Cugel hätte sich nicht so schnell von dieser Herrlichkeit losgerissen, wäre Firx nicht erneut auf unangenehme Weise unruhig geworden.
    Er steckte die Kuppe in den Beutel zurück und machte sich wieder auf den Weg, die lange Strecke zurück nach Almery.

2. Ci l
    Der Sonnenuntergang im nordischen Ödland war trostlos und streckte sich dahin wie das Sterben eines waidwunden Wilds. Im Zwielicht plagte sich Cugel durch ein Salzmoor. Das dunkle Rot des Nachmittags hatte ihn getrogen. Als er sich durch die karge Wild nis auf den Weg machte, hatte zunächst feuchter Boden seine Füße getragen, dann weicher Schlamm, und nun umgab ihn auf allen Seiten das Moor mit seinen vereinzelten Grasbüscheln, Lärchen und Weiden und den Tümpeln und Pfützen, in denen sich das stumpfe Violett des Himmels spiegelte.
    Im Osten erstreckten sich niedrige Hügel, sie waren sein vorläufiges Ziel, dem er sich nur langsam näherte, von Grasbüschel zu Grasbüschel springend und vorsichtig über den verkrusteten Schlamm laufend. Hin und wieder verlor er den Halt unter den Füßen und stürzte der Länge nach in den Morast oder in verrottendes Schilf, woraufhin seine Drohungen und Verwünschungen, Iucounu, den Lachenden Magier, betreffend, ein bisher unerreichtes Maß annahmen.
    Das Dämmerlicht hielt an, bis er vor Erschöpfung taumelnd die Hänge der östlichen Hügel erreichte. Doch das brachte ihm keine Erleichterung, im Gegenteil. Gewisse halbmenschliche Banditen hatten ihn schon aus der Ferne erspäht und lauerten ihm auf. Ihr gräßlicher Gestank schlug in Cugels Nase, ehe er noch ihre Schritte hörte. Er vergaß seine Müdigkeit, sprang davon und wurde den Hang empor verfolgt.
    Ein zerfallener Turm ragte in den Himmel. Cugel kletterte über klamme Steine, zog sein Schwert undtrat in die Öffnung des ehemaligen Eingangs. Stille herrschte im Innern, und es roch nach Staub und Moder. Cugel kauerte sich auf die Knie und sah gegen den Horizont die Umrisse von drei Mißgestalten, die am Rand der Ruinen stehengeblieben waren.
    Merkwürdig, dachte Cugel erleichtert, aber auch besorgt. Aus irgendeinem Grund schienen die Kreaturen sich offenbar vor dem Turm zu fürchten.
    Das letzte Dämmerlicht wich der Nacht. Verschiedene Umstände verrieten Cugel, daß es in dem Turm spukte. Gegen Mitternacht erschien ein Geist in bleichen Gewändern mit einer ungewöhnlichen Silberkrone auf dem Haupt, deren lange, an Fühler erinnernde zwanzig Zacken an ihren Spitzen Mondsteine trugen. Ganz nahe schwebte der Geist heran und blickte aus leeren Augenhöhlen, die einen Menschen sehr wohl zu bannen vermochten, auf Cugel hinab. Verstört drückte Cugel sich so heftig an die klamme Wand, daß seine Knochen zu knarren schienen, und war nicht mehr fähig, auch nur einen Muskel zu rühren.
    Der Geist erhob die Stimme: »Zerstöre diese Festung. Solange noch ein Stein auf dem anderen ist, bin ich an diesen Ort gefesselt, obgleich die Erde immer kälter wird und durch die Finsternis zieht.«
    »Gern«, krächzte Cugel. »Wären nicht jene, die mir vor Eurer Festung auflauern.«
    »Hinter der Halle ist ein Gang. Bedien dich deiner List und Kraft, dann führ meinen Auftrag aus!«
    »Die Festung ist so gut wie dem Erdboden gleichgemacht«, versicherte ihm Cugel eifrig. »Doch sagt mir, welche Umstände banden Euch an einen so trostlosen Ort?«
    »Sie sind vergessen, nur ich bin noch. Tue mein Geheiß, oder ich verfluche dich zu einer immerwährenden Langeweile wie meiner.«
    Starr vor Kälte und verkrampft erwachte Cugel im Dunkeln. Der Geist war verschwunden. Wie lange hatte er geschlafen? Er blickte durch die Türöffnung und stellte fest, daß das erste Grau des neuen Morgens den Osthimmel färbte.
    Nach endlosem Warten, wie Cugel fand, ging die Sonne auf. Sie schickte einen flammenden Strahl durch die Tür bis zum Ende der Halle. Dort fand er eine steinerne Treppe. Sie führte zu einem staubigen Gang hinab. Sich durch die Dunkelheit tastend, gelangte er schließlich ins Freie. Selbst gut verborgen, entdeckte er die drei Banditen, die sich getrennt, jeder hinter einer geborstenen Säule, versteckt hatten.
    Cugel zog sein Schwert aus der Scheide und schlich mit größter Vorsicht los. Er erreichte den ersten lang auf dem Boden liegenden Banditen und stieß die Klinge in den kräftigen Nacken. Der Halbmensch streckte zuckend die Arme aus, krallte die Finger in den Boden und starb.
    Cugel riß die Klinge heraus und wischte sie am Leder des Kadavers ab. Lautlos wie

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