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Die Augen der Ueberwelt

Die Augen der Ueberwelt

Titel: Die Augen der Ueberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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war vermutlich durch die Wachsamkeit der Männer verscheucht worden. Da es erst Nachmittag war, stiegen die Pilger den Hang hinunter zum See, um sich umzuschauen. Nach Norden und Süden spähten sie, doch von einem Schrein keine Spur. Enttäuschung und Unmut machten sich laut Luft, und Garstang konnte die Männer nur mit Mühe besänftigen.
    Da kehrte Balch zurück, der das Ufer entlanggewandert war. »Ein Dorf!« rief er aufgeregt.
    Hoffnungsvoll eilten die Pilger darauf zu, doch die winzige Ortschaft bestand aus wenigen armseligen Schilfhütten von Echsenmenschen, die drohend die Zähne fletschten und mit den kräftigen blauen Schwänzen peitschten. Bedrückt zogen die Pilger weiter und setzten sich an den Strand, um stumpfsinnig ins Wasser zu starren.
    Geschwächt und gebeugt von den Entbehrungen sprach Garstang als erster. Er bemühte sich, hoffnungsvoll zu klingen, als er sagte: »Wir sind angekommen, wir haben die schreckliche Silberwüste bezwungen! Nun müssen wir nur noch den Schrein finden und dort Gilfig huldigen, dann können wir nach Erze Damath in eine selige Zukunft zurückkehren!«
    »Alles schön und gut«, brummelte Balch. »Aber wo mag der Schrein sein? Rechts und links ist das Ufer gleichermaßen öde!«
    »Gilfig wird uns führen. Wir müssen ihm nur vertrauen«, sagte Subucule. In ein Stück Holz kratzte er ein Pfeilzeichen und berührte es mit seinem heiligen Band. Dann rief er: »Gilfig, o Gilfig! Leite uns zu deinem Schrein! Nimm dies als Wegweiser!« Damit warf er das gezeichnete Holzstück in die Höhe. Als es landete, deutete die Pfeilspitze südwärts. »Gen Süden!« schrie Garstang. »Auf Männer, gen Süden!«
    Doch Balch und einige andere blieben sitzen. »Seht Ihr denn nicht, daß wir zu Tode erschöpft sind. Ich meine, Gilfig hätte uns gleich zum Schrein führen können, statt uns in Ungewißheit zu lassen.«
    »Aber Gilfig führt uns wahrhaftig!« erklärte Subucule. »Habt ihr denn nicht die Richtung des Pfeils gesehen?«
    Krächzend lachte Balch. »Alles, was man hochwirft, muß wieder herunterfallen und in irgendeine Richtung weisen.«
    Entsetzt wich Subucule zurück. »Ihr lästert Gilfig!«
    »Keineswegs, nur bin ich mir nicht sicher, ob Gilfig Euch erhört hat, oder ob Ihr ihm überhaupt genügend Zeit gabt, einzugreifen. Werft das Holzstück noch hundertmal hoch, wenn es jedesmal südwärts deutet, werde ich sofort dorthin aufbrechen.«
    »Wie Ihr meint.« Wieder rief Subucule Gilfig an und warf das Holz, doch als es diesmal auf dem Boden aufschlug, deutete die Pfeilspitze gen Norden.
    Balch verhielt sich einer Bemerkung. Subucule blinzelte, sein Gesicht lief rot an. »Gilfig hat keine Zeit für Spiele. Er wies uns den Weg einmal, das hielt er für ausreichend.«
    »Ich bin nicht überzeugt«, sagte Balch nun.
    »Ich auch nicht.«
    »Genausowenig wie ich.«
    Garstang hob beschwörend die Arme. »So weit sind wir gekommen und teilten Mühe, Freude und Leid miteinander – laßt uns nun nicht in Unfrieden auseinandergehen.«
    Balch und die anderen zuckten die Schultern. »Wir ziehen nicht blindlings nach Süden weiter.«
    »Was wollt ihr denn tun? Nach Norden pilgern?
    Oder nach Erze Damath zurückkehren?«
    »Nach Erze Damath? Ohne Nahrung und mit nur vier Packtieren? Pah!«
    »Dann laßt uns gemeinsam südwärts wandern, um den Schrein zu suchen.«
    Balch zuckte lediglich erneut die Schulter, was Subucule erzürnte. »So sei es! Wer mit uns gen Süden ziehen möchte, stelle sich hierher. Wer sich Balch anschließen will, dorthin!«
    Garstang, Cugel und Casmyre traten an Subucules Seite, die anderen, zehn insgesamt, an Balchs, und sie steckten die Köpfe zusammen. Die vier getreuen Pilger sahen es mit Besorgnis. Die mit Balch elf verabschiedeten sich mit einem Lebewohl. »Wo wollt ihr hin?« fragte Garstang.
    »Das dürfte euch doch nicht interessieren. Sucht euren Schrein, wenn ihr wollt, wir ziehen unseren eigenen Weg.« Sie wandten den vieren den Rücken und marschierten zu dem winzigen Dorf, wo sie die Echsenmänner töteten. Den Echsenfrauen schliffen sie die Zähne ab, kleideten sie in Schilfröcke und machten sich zu den Herren des Dorfes.
    Garstang, Subucule, Casmyre und Cugel wanderten unterdessen am Seeufer entlang südwärts. Bei Anbruch der Nacht schlugen sie ihr Lager auf und aßen Muscheln und Krabben. Am Morgen stellten sie fest, daß die vier letzten Packtiere verschwunden und sie nun allein waren.
    »Es ist Gilfigs Wille«, sagte Subucule. »Wir brauchen nur

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