Die BIBEL [ebible]
Allmächtige antworte mir!, und siehe die Schrift, die mein Verkläger geschrieben!
36. Wahrlich, dann wollte ich sie auf meine Achsel nehmen und mir wie eine Krone umbinden;
37. ich wollte alle meine Schritte ihm ansagen und wie ein Fürst zu ihm nahen. 38. Wird mein Land gegen mich schreien und werden miteinander seine Furchen weinen;
39. hab ich seine Früchte unbezahlt gegessen und das Leben der Ackerleute sauer gemacht:
40. so mögen mir Disteln wachsen für Weizen und Dornen für Gerste. Die Worte Hiobs haben ein Ende.
Kapitel 32
1. Da hörten die drei Männer auf, Hiob zu antworten, weil er sich für gerecht hielt.
2. Aber Elihu, der Sohn Baracheels von Bus, des Geschlechts Rams, ward zornig über Hiob, daß er seine Seele gerechter hielt denn Gott.
3. Auch ward er zornig über seine drei Freunde, daß sie keine Antwort fanden und doch Hiob verdammten.
4. Denn Elihu hatte geharrt, bis daß sie mit Hiob geredet hatten, weil sie älter waren als er.
5. Darum, da er sah, daß keine Antwort war im Munde der drei Männer, ward er zornig.
6. Und so antwortete Elihu, der Sohn Baracheels von Bus, und sprach: Ich bin jung, ihr aber seid alt; darum habe ich mich gescheut und gefürchtet, mein Wissen euch kundzutun.
7. Ich dachte: Laß das Alter reden, und die Menge der Jahre laß Weisheit beweisen.
8. Aber der Geist ist in den Leuten und der Odem des Allmächtigen, der sie verständig macht.
9. Die Großen sind nicht immer die Weisesten, und die Alten verstehen nicht das Recht. 10. Darum will ich auch reden; höre mir zu. Ich will mein Wissen auch kundtun.
11. Siehe, ich habe geharrt auf das, was ihr geredet habt; ich habe aufgemerkt auf eure Einsicht, bis ihr träfet die rechte Rede,
12. und ich habe achtgehabt auf euch. Aber siehe, da ist keiner unter euch, der Hiob zurechtweise oder seiner Rede antworte.
13. Sagt nur nicht: "Wir haben Weisheit getroffen; Gott muß ihn schlagen, kein Mensch."
14. Gegen mich hat er seine Worte nicht gerichtet, und mit euren Reden will ich ihm nicht antworten.
15. Ach! sie sind verzagt, können nicht mehr antworten; sie können nicht mehr reden.
16. Weil ich denn geharrt habe, und sie konnten nicht reden (denn sie stehen still und antworten nicht mehr),
17. will ich auch mein Teil antworten und will mein Wissen kundtun. 18. Denn ich bin der Reden so voll, daß mich der Odem in meinem Innern ängstet.
19. Siehe, mein Inneres ist wie der Most, der zugestopft ist, der die neuen Schläuche zerreißt.
20. Ich muß reden, daß ich mir Luft mache; ich muß meine Lippen auftun und antworten. 21. Ich will niemands Person ansehen und will keinem Menschen schmeicheln.
22. Denn ich weiß nicht zu schmeicheln; leicht würde mich sonst mein Schöpfer dahinraffen.
Kapitel 33
1. Höre doch, Hiob, meine Rede und merke auf alle meine Worte!
2. Siehe, ich tue meinen Mund auf, und meine Zunge redet in meinem Munde.
3. Mein Herz soll recht reden, und meine Lippen sollen den reinen Verstand sagen.
4. Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen hat mir das Leben gegeben.
5. Kannst du, so antworte mir; rüste dich gegen mich und stelle dich.
6. Siehe, ich bin Gottes ebensowohl als du, und aus Lehm bin ich auch gemacht.
7. Siehe, du darfst vor mir nicht erschrecken, und meine Hand soll dir nicht zu schwer sein.
8. Du hast geredet vor meinen Ohren; die Stimme deiner Reden mußte ich hören: 9. "Ich bin rein, ohne Missetat, unschuldig und habe keine Sünde; 10. siehe, er hat eine Sache gegen mich gefunden, er achtet mich für einen Feind; 11. er hat meinen Fuß in den Stock gelegt und hat acht auf alle meine Wege."
12. Siehe, darin hast du nicht recht, muß ich dir antworten; denn Gott ist mehr als ein Mensch.
13. Warum willst du mit ihm zanken, daß er dir nicht Rechenschaft gibt alles seines Tuns?
14. Denn in einer Weise redet Gott und wieder in einer anderen, nur achtet man's nicht.
15. Im Traum, im Nachtgesicht, wenn der Schlaf auf die Leute fällt, wenn sie schlafen auf dem Bette,
16. da öffnet er das Ohr der Leute und schreckt sie und züchtigt sie, 17. daß er den Menschen von seinem Vornehmen wende und behüte ihn vor Hoffart
18. und verschone seine Seele vor dem Verderben und sein Leben, daß es nicht ins Schwert falle.
19. Auch straft er ihn mit Schmerzen auf seinem Bette und alle seinen Gebeine heftig
20. und richtet ihm sein Leben so zu, daß ihm vor seiner Speise ekelt, und seine Seele, daß sie nicht Lust zu essen hat.
21. Sein
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