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0569 - Teufel im Leib

0569 - Teufel im Leib

Titel: 0569 - Teufel im Leib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mit dem Nebel hatte Gerd Bode gerechnet, er störte ihn nicht sonderlich. Er regte sich nur darüber auf, daß die umliegenden Höhen im Licht der Januarsonne lagen. In den Tälern jedoch, wo er fuhr, kam er sich vor wie in einer riesigen Waschküche.
    Der dreißigjährige Mann kannte den Weg genau. Ihn kümmerte es nicht, wenn der kaum zu erkennende Pfad an einigen Stellen zugewachsen war. Freie Bahn verschaffte sich Bode mit Hilfe seines Messers. Ein überlanges Fallschirmmesser, schon mit einer Machete vergleichbar. In Würzburg, seinem Heimatort, kannte er einen Schmied, der ihm die Waffe hergestellt hatte.
    Damit kam er überall durch.
    Und er handhabte sie perfekt. Bode gehörte zu den Männern, die sich selbst als die Feuerwehr der Nation bezeichneten. Eine harte Einzelkämpfer-Ausbildung lag ebenso hinter ihm. Die Einheit nahm nur Leute, die körperlich und seelisch fit waren, und Bode war einer der besten.
    Im tiefen, lichtlosen Dschungel konnte er sich ebenso sicher bewegen wie auf einem Empfang für einen hohen Staatsgast. Er unterhielt sich in drei Sprachen und war bei der Einheit als Mann mit dem richtigen Riecher bekannt.
    Was Bode finden wollte, das fand er auch. Nur aus diesem Grunde hatte man ihm den Job überlassen und auch die Bedingung akzeptiert, als Einzelkämpfer gehen zu können.
    Bode trug das Haar kurz geschnitten und nach vorn gekämmt. Es lag auf seinem Kopf wie ein brauner Pelz. Die Gesichtshaut darunter besaß stets eine gewisse Bräune, ein Beweis dafür, daß sich der Mann mehr in der freien Natur aufhielt als in einem Büro.
    Er trug grüngraue Kampfkleidung. Auf eine gewisse Entfernung hob er sich darin nicht von Bäumen und Büschen ab.
    Natur sah er auch nicht. Er schritt über den weichen Boden, wühlte sich weiter durch den Nebel, zerfetzte mit seinem Messer die störenden Hindernisse, gelangte an einen kleinen Abhang und rutschte ins Tal hinab.
    Bode blieb dort liegen.
    Er hatte den Weg nicht lautlos zurücklegen können, darüber ärgerte er sich. Auch wenn der Nebel den Großteil der Geräusche dämpfte, so war er doch zu hören gewesen.
    Auf dem Bauch blieb er liegen.
    Unter ihm befand sich kein Teppich, auch wenn der Boden so weich war.
    Die Humusschicht bestand aus den Blättern der Laubbäume und aus zahlreichen Nadeln sowie kleinen, allmählich vermodernden Zweigen. Sie alle zusammen bildeten die natürliche Fläche, die der Wald brauchte.
    Ein kalt wirkendes Grinsen legte er auf, als er daran dachte, daß er es geschafft hatte. Andere hätten lange suchen müssen, er hatte das Versteck sofort gefunden.
    Bode gehörte zu den mißtrauischen Menschen. Er traute nur sich selbst und seiner Mutter. Als er aufstand, hatte er das Messer weggesteckt und statt dessen das kurzläufige Schnellfeuergewehr in die Hand genommen. Er senkte den Lauf, ging einige Schritte vor und ließ die Mündung in einem Halbkreis wandern.
    Träge flossen die Nebelwolken vom Rand der Mulde her an den Hängen hinab. Sie nahmen ihm die Sicht auf alles, auch auf eventuell lauernde Gegner.
    Die Sicherheitsspanne von drei Minuten ging vorüber, ohne daß sich etwas getan hätte.
    Allmählich beruhigte sich Bode wieder, wobei ein gehöriger Rest von Mißtrauen blieb. Es störte ihn, daß er die Geräusche der Natur nicht wahrnahm.
    Keine Vogelstimme war zu hören, kein Rascheln, nichts bewegte sich, nur er. Bode glaubte, daß die Fauna dieses Gebiet verlassen hatte.
    Weshalb?
    Den Grund suchte er. Es gab einen Auftrag, den er und seine Gruppe bekommen hatte. Sie jagten einem Phantom nach. Bisher jedenfalls war es so. Angeblich sollte es sich um eine neue Bande handeln, die noch härter, noch brutaler als die vorherigen waren und auch mit anderen Mitteln kämpften.
    Wie diese Bande hieß, das wußten sie nicht. Es gab Spekulationen, die davon sprachen, daß sie eine Frau anführen sollte.
    Deckname Reva!
    Keiner aus der Gruppe hatte die Frau gesehen, auch Bode nicht.
    Dafür hatten sie einen Tip bekommen, daß in dieser Mulde mitten im Wald, wo er am unzugänglichsten war, ein Versteck liegen sollte, in dem sie Beweise finden würde.
    Bode war losgezogen, um die Beweise zu sichern!
    Genau der richtige Job für ihn, den Einzelgänger. Er gehörte sowieso nicht zu den Typen, die Geselligkeit liebten, auch bei seinen Kameraden meldete er sich meist ab.
    Trotz seiner jungen Jahre hatte man ihn zum Major gemacht. Ein Dienstgrad, auf den er sich nichts einbildete, er hatte andere Dinge im Kopf. Mit schußbereiter

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