Die Bibel - Neues Leben
zurück. Noah streckte seine Hand aus und holte die Taube wieder zu sich in das Schiff. 10 Noah wartete eine Woche, bevor er die Taube erneut fliegen ließ. 11 Diesmal kehrte der Vogel gegen Abend mit dem frischen Blatt eines Olivenbaums im Schnabel zu ihm zurück. Jetzt wusste Noah, dass das Wasser versickert war. 12 Er wartete eine weitere Woche, dann ließ er die Taube noch einmal fliegen. Dieses Mal kam sie nicht mehr zu ihm zurück.
13 Schließlich, im 601. Lebensjahr Noahs – zehneinhalb Monate 22 , nachdem die Flut begonnen hatte – öffnete Noah das Dach des Schiffs, um Ausschau zu halten. Das Wasser war beinahe ganz verschwunden. 14 Und – nach zwei weiteren Monaten 23 – war die Erde trocken! 15 Da sprach Gott zu Noah: 16 »Verlass nun mit deiner Frau, deinen Söhnen und Schwiegertöchtern das Schiff! 17 Lass alle Tiere und Vögel, die bei dir im Schiff sind, frei, damit sie sich auf der Erde ausbreiten und sich vermehren können.« 18 Da verließen Noah, seine Frau, seine Söhne und deren Frauen das Schiff, 19 und alle Tiere und Vögel mit ihnen.
20 Dann errichtete Noah dem HERRN einen Altar und brachte darauf je eines von allen reinen Tieren und allen reinen Vögeln als Brandopfer dar. 21 Dem HERRN gefiel das Opfer und er sprach zu sich: »Nie mehr will ich um der Menschen willen die Erde verfluchen und alles Lebendige vernichten, so wie ich es gerade getan habe, auch wenn die Gedanken und Taten der Menschen schon von Kindheit an böse sind. 22 Solange die Erde besteht, wird es Saat und Ernte geben, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.«
9
Gottes Bund mit Noah 1 Gott segnete Noah und seine Söhne und befahl ihnen: »Vermehrt euch und bevölkert die Erde. 2 Alle Tiere und alle Vögel werden große Angst vor euch haben. Ich habe alle Tiere – auch die Fische – in eure Hand gegeben. 3 Ihr könnt euch von ihnen ernähren, wie von Gemüse, Getreide und Obst 24 . 4 Doch ihr dürft kein Tierfleisch essen, in dem noch Blut ist. 5 Jeder, der einen Menschen tötet – ob Tier oder Mensch – soll meine Rache erfahren. 6 Wer das Blut eines Menschen vergießt, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden. Denn die Menschen sind nach dem Vorbild Gottes geschaffen. 7 Ihr aber sollt viele Kinder bekommen und die Erde wieder bevölkern!«
8 Dann sprach Gott zu Noah und seinen Söhnen: 9 »Ich schließe einen Bund mit euch und euren Nachkommen; 10 mit allen Tieren, die mit euch auf dem Schiff waren – den Vögeln, den zahmen und den wilden Tieren – mit allen Lebewesen auf der Erde: 11 Ich gebe euch das feste Versprechen, niemals mehr durch eine Flut die Erde und alle Lebewesen zu vernichten.« 12 Und Gott sprach: »Ich gebe euch ein Zeichen als Garantie für den ewigen Bund, den ich mit euch und allen Lebewesen schließe: 13 Ich setze meinen Bogen in die Wolken. Er ist das Zeichen meines unumstößlichen Bundes mit der Erde. 14 Jedes Mal, wenn ich Regenwolken über die Erde schicke, wird der Regenbogen in den Wolken zu sehen sein. 15 Dann werde ich an meinen Bund mit euch und mit allem, was lebt, denken. Niemals mehr wird eine Flut alles Leben auf der Erde vernichten. 16 Wenn der Regenbogen in den Wolken steht, werde ich ihn ansehen, um mich an den ewigen Bund zu erinnern, den ich mit allen Lebewesen auf der Erde geschlossen habe.« 17 Und Gott sprach zu Noah: »Ja, dies ist das Zeichen meines Bundes, den ich mit allen Geschöpfen auf der Erde schließe.«
Noahs Söhne 18 Sem, Ham und Jafet, die drei Söhne Noahs, überlebten zusammen mit ihrem Vater in dem Schiff die Flut. Ham ist der Stammvater der Kanaaniter. 19 Von diesen drei Söhnen Noahs stammen alle Menschen ab, die jetzt über die ganze Erde verstreut leben.
20 Nach der Flut fing Noah an Felder zu bestellen und Wein anzubauen. 21 Eines Tages trank er von seinem Wein, wurde betrunken und lag nackt in seinem Zelt. 22 Als Ham, der Stammvater Kanaans, seinen Vater so daliegen sah, ging er zu seinen Brüdern hinaus und erzählte es ihnen. 23 Da nahmen Sem und Jafet eine Decke, legten sie sich über die Schultern, gingen rückwärts ins Zelt hinein und deckten ihren Vater damit zu. Dabei schauten sie in eine andere Richtung, um ihn nicht nackt zu sehen. 24 Als Noah aus seinem Rausch erwachte, erfuhr er, was sein jüngster Sohn Ham ihm angetan hatte. 25 Da sprach er: »Verflucht sei Kanaan!
Er soll als niedrigster Knecht Sem und Jafet dienen!«
26 Und Noah fuhr fort: »Gelobt sei der HERR , der Gott Sems.
Kanaan sei sein Knecht!
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