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Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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verfahrenen Situation gerecht zu werden und wieder in den Besitz des Kelches zu gelangen. Auch quälten ihn die Gedanken an seine gefangenen Freunde.
    * Karat ist im Juweliergewerbe die Bezeichnung für die Feinheit eines Edel metalls im Verhältnis zu den anderen Anteilen der Metalllegierung und nicht zu verwechseln mit der Bezeichnung Carat, die das Gewicht eines Edelsteins angibt. Im Münzwesen bedeuten 24 Karat, dass von den 1000 Anteilen etwa einer Goldmünze alle 1000 aus Gold bestehen. Bei einer Feinheit von 18 Ka rat beträgt der Anteil des Edelmetalls nur noch 750 von 1000 Anteilen, bei 14 Karat sind es 585 von 1000 und bei 8 Karat gerade mal 333 von 1000.

    Als die sengende Mittagssonne allmählich an Kraft verlor und das Leben in Cairo wieder in Gang kam, verbrachte er gute zwei Stun den damit, sich umzuhören, wo Sklaven verkauft wurden, und nach McIvor zu suchen. Doch er fand keine Spur von ihm. Die Skla venmärkte, die in Cairo so zahlreich wie die Moscheen waren, hat ten in den frühen Morgenstunden stattgefunden, als er noch damit beschäftigt gewesen war, das Gold in Münzen einzutauschen. Dass er keinen Hinweis auf McIvors Verbleib erhielt, hatte aber auch da mit zu tun, dass er in dem Dilemma steckte, nicht direkt nach ihm fragen zu können, ohne sich sofort verdächtig zu machen. Denn wer nach einem ganz bestimmten Sklaven fragte, bei dem es sich auch noch um einen Tempelritter handelte, gab damit zu erken nen, dass er ihn kannte. Und das konnte sehr gefährlich werden. Eine Gefahr, die er jedoch nicht eingehen durfte. Denn bei aller Sorge um seine Freunde galt seine allererste Verpflichtung als Gralshüter doch der Aufgabe, den Kelch zu retten. Niedergeschlagen gab er die Suche nach McIvor schließlich auf und begab sich noch einmal zum Hafen. Dort trieb er sich mehre re Stunden voller Unruhe herum, prägte sich die Lage der Docks und Landungsbrücken ein und kehrte immer wieder in die Nähe der Calatrava zurück. Fieberhaft überlegte er, wie er es anstellen sollte, trotz der Wa chen an Bord der Galeere zu gelangen und Gelegenheit zu be kommen, unbemerkt von den Arbeitern in den Kielraum zu krie chen, den Sack mit dem schwarzen Quader an sich zu nehmen und damit vom Schiff zu flüchten. Und so, wie er den Fortschritt der Zimmerleute in ihrer Arbeit einschätzte, würden sie spätes tens am übernächsten Tag damit beginnen, den Kielraum rund um den Fuß des Mastes auszuräumen. Das bedeutete, dass ihm nur der morgige Tag blieb, um den heiligen Kelch zu retten!
    Je länger er sich den Kopf darüber zerbrach, desto elender wurde ihm zumute. Denn der geniale Einfall wollte sich einfach nicht einstellen. Der Schweiß brach ihm aus und die Angst zu versagen wurde fast übermächtig. Doch plötzlich durchzuckte ihn ein Gedanke und es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Er wusste auf einmal, wie er die Chance, die er brauchte, herbeiführen konnte, ohne dass es dazu eines allzu komplizierten Plans bedurfte. Zwar war die Gefahr, der er sich dabei aussetzte, sehr groß, aber er hatte keine andere Wahl, er musste das Risiko auf sich nehmen – und zu dem Risiko gehörte unter anderem, dass er auf die Hilfe von Maslama al-Far angewiesen war. Die beiden kleinen Boote, die er für seinen Plan benötigte, konnte er noch selber auftreiben, etwa flussaufwärts im Fischerhafen von Fustat, der südlichen Vorstadt von Cairo. Aber das Wichtigste, ohne das sein Plan keine große Aussicht auf Erfolg hatte, konnte er nicht selber beschaffen. Zumindest nicht innerhalb eines Tages. Dafür musste man schon ein Einheimischer sein und zu den richtigen Leuten Beziehungen haben. Tarik atmete tief durch. »Aber warum sollte er nicht bereit sein, mir zu beschaffen, was ich brauche? Seine Wut auf mich dürfte nicht halb so stark sein wie seine Liebe zu meinem Gold!«, ermutigte er sich selber und dachte an das Sprichwort »Wer genug Geld hat, kann sogar auf dem Kadi reiten«. Und an Geld mangelte es ihm nun wahrlich nicht. Dennoch wollte er sich nicht allein auf den verlockenden Glanz goldener Münzen verlassen, sondern dafür sorgen, dass Maslama und seine beiden Kumpane bei seinem Anblick schnell versöhnlich gestimmt sein würden. Das kostete ihn nur einige wenige Dirham sowie die Mühe, sich auf dem Weg aus der Stadt zusätz lich zu den beiden Kleiderbündeln auch noch mit einem recht schweren Beutel abschleppen zu müssen. Er fand die Ruine auf dem buschbestandenen Hügel verlassen vor, was ihm ganz recht war. Schnell

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