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Lewis, CS - Narnia 2

Lewis, CS - Narnia 2

Titel: Lewis, CS - Narnia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig von Narnia
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LUCY SCHAUT IN EINEN WANDSCHRANK
     
    Es waren einmal vier Kinder: Peter, Suse, Edmund und Lucy. Im Krieg wurden sie wegen der vielen Luftangriffe von London fortgeschickt in das Innere des Landes, in das Haus eines alten Professors, der zehn Meilen von der nächsten Bahnstation und zwei Meilen von der nächsten Post wohnte. Er hatte keine Frau und lebte in einem sehr großen Haus mit einer Wirtschafterin, Frau Macready, und drei Zimmermädchen, die Ivy, Margarete und Betty hießen, aber sie kommen in unserer Geschichte kaum vor. Unsere Geschichte erzählt bloß etwas von dem, was den vier Kindern dort widerfuhr.
    Der Professor war ein alter Mann mit struppigen weißen Haaren. Sie wuchsen nicht nur auf seinem Kopf, sondern auch auf seinem Gesicht. Er gefiel ihnen auf den ersten Blick. Aber er erschien ihnen recht merkwürdig, als er bei ihrer Ankunft vor das Haustor trat, um sie in Empfang zu nehmen. Lucy, die Jüngste, erschrak ein bißchen vor ihm, und Edmund, der Zweitjüngste, verkniff sich das Lachen und tat so, als müsse er sich die Nase schneuzen.
    Sobald die Kinder dem Professor gute Nacht gesagt hatten und zum Schlafen hinaufgingen, kamen die Jungen in das Zimmer der Mädchen, und sie schwatzten noch zusammen.
    »Ich glaube, wir haben Schwein gehabt«, sagte Peter.
    »Hier scheint es geradezu blendend. Der alte Knabe läßt uns ganz sicher tun und lassen, was wir wollen.«
    »Er ist ein süßes Alterchen!« meinte Suse.
    »Ach Quatsch!« sagte Edmund. Er war müde, wollte das aber nicht zeigen, und da wurde er stets schlechter Laune. »Hör doch mit dem Gerede auf.«
    »Was für Gerede?« fragte Suse. »Für dich ist es höchste Zeit. Geh zu Bett.«
    »Du versuchst mal wieder Mutter zu spielen«, grollte Edmund. »Seit wann hast du zu bestimmen, wann ich zu Bett zu gehen habe? Geh doch selber schlafen!«
    »Wir sollten eigentlich alle schlafen gehen«, schlug Lucy vor, »es gibt sicher Krach, wenn man uns hier schwatzen hört.«
    »Nein, uns hört keiner«, sagte Peter. »In diesem Haus kümmert sich niemand um uns. Keiner kann uns hören. Man braucht fünf Minuten von hier aus bis zum Speisezimmer hinunter, und dazwischen liegen noch eine Menge Treppen und Gänge.«
    »Pst! Was ist das?« fragte Lucy plötzlich. Sie war nie zuvor in einem so weitläufigen Haus gewesen, und als sie an die langen Gänge und die vielen Türen dachte, gruselte ihr.
    »Dummes Schaf«, sagte Edmund. »Es ist doch bloß ein Vogel.«
    »Eine Eule«, erklärte Peter. »Hier ist ein Paradies für Vögel. Ich geh’ jetzt schlafen, und morgen ziehn wir los und untersuchen alles. Was werden wir hier nicht noch entdecken! Habt ihr auf unserer Fahrt die Berge gesehn? Und die Wälder? Da wird es Adler geben, Hirsche, Habichte.«
    »Dachse«, meinte Lucy.
    »Füchse«, rief Edmund.
    »Kaninchen«, sagte Suse.
    Doch als der nächste Morgen anbrach, fiel ein so dichter gleichmäßiger Regen, daß man hinter den Fenstern weder die Berge noch die Wälder, nicht einmal den Bach im Garten sehen konnte.
    »Natürlich, dacht’ ich’s mir doch, daß es regnen würde!« sagte Edmund ärgerlich.
    Sie hatten gerade mit dem Professor gefrühstückt und waren oben in ihrem abseits gelegenen Zimmer. Es war ein langer Raum mit zwei Fenstern nach der einen und zwei nach der andern Seite.
    »Hör auf zu maulen, Ed«, schalt Suse. »Ich wette zehn zu eins, in einer Stunde oder so wird es sich aufhellen. Bis dahin sind wir hier sehr gut aufgehoben. Es gibt eine Menge Bücher und ein Radio.«
    »Das ist nichts für mich«, meinte Peter. »Ich sehe mich im Haus um.«
    Dazu waren alle bereit, und so begannen die Abenteuer. Das Haus steckte voller Überraschungen. Es nahm anscheinend gar kein Ende. Die ersten Türen, die sie öffneten, führten in unbewohnte Schlafzimmer, und als wohlerzogene Kinder schlossen sie die Türen, ohne einzutreten. Doch bald kamen sie in einen Gemäldesaal; dort entdeckten sie sogar eine Anzahl Rüstungen, dahinter einen grünbehangenen Raum. In einer Ecke stand eine Harfe, dann führten drei Stufen abwärts und fünf Stufen aufwärts, nun kam ein Vorraum mit einer Tür auf einen Balkon und danach eine ganze Zimmerflucht. Ein Zimmer führte in das andere, die Wände waren voller Bücher; die meisten Bücher waren sehr alt und einige noch dicker als das Meßbuch in der Kirche. Gleich darauf schauten sie in ein vollständig leeres Zimmer. Es war bloß ein mächtig großer Wandschrank darin mit einem Spiegel an der Tür, und auf dem

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