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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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mögen, dass O’Malley nicht auf ihn geachtet hatte, als er das halbe Goldstück auf die Theke gelegt hatte.
    »Euch entgeht aber nicht viel, was?« Will ließ einen Hauch von Bewunderung in seinem Ton mitschwingen. Eine kleine Schmeichelei schadete nie.
    Doch O’Malley fiel nicht darauf herein. »Mir entgeht gar nichts, Jungchen.« Der Schmuggler sah Will ungeduldig an und sein Blick besagte: Versuch gar nicht erst, mir Honig ums Maul zu schmieren .
    Will lehnte sich zurück. Er musste aufpassen, dass er bei dieser Unterhaltung die Fäden in der Hand behielt. Nein, das stimmte nicht, O’Malley hatte von Anfang an die Richtung vorgegeben. Will versuchte es erneut.
    »Tja, also gut. Ich bezahle mit Gold.«
    »Ich wurde bereits bezahlt«, sagte O’Malley. Wenigstens tat er jetzt nicht mehr so, als hätte er Tennyson und seine Leute nicht übergesetzt.
    »Dann werdet Ihr eben doppelt bezahlt. Das klingt für mich nach einem guten Geschäft«, sagte Will.
    »Ach ja? Na, dann lass dir mal von mir etwas übers Geschäft erzählen. Also, erstens, könnte ich dir genauso gut die Kehle durchschneiden, um an deine Geldbörse zu kommen. Und dieser Tennyson, von dem du sprichst, der ist mir ziemlich egal. Ihm hätte ich auch die Kehle durchschneiden können, aber seine rot gekleideten Freunde haben mich nie aus den Augen gelassen. Ich erzähl dir das, um dir klarzumachen, dass Vertrauen mir nichts bedeutet. Überhaupt nichts.«
    »Dann…«, begann Will, doch der Schmuggler schnitt ihm mit einer ungeduldigen Geste das Wort ab.
    »Aber ich sag dir, worum es beim Geschäft geht, Jungchen. Ich habe Geld von diesem Mann bekommen, um ihn aus Clonmel rauszuschaffen. Das ist mein Geschäft. Wenn ich nun Geld von jemand anders nehme, damit ich auspacke, und alle hier kriegen das mit, wie lange glaubst du, wird mein Geschäft noch weiterlaufen? Die Leute kommen aus einem bestimmten Grund zu mir. Weil ich meinen Mund halten kann.«
    Er machte eine Pause. Wills Hoffnung sank. Er wusste nicht mehr, was er sagen sollte.
    »Ich glaube nicht an Ehrlichkeit«, fuhr O’Malley fort, »auch nicht an Vertrauen und Loyalität. Ich glaube an die klingende Münze. Und dazu gehört, dass ich meinen Mund halte, wenn es nötig ist.« Unvermittelt blickte er sich in der
Taverne um. Jeder, der neugierig zugesehen und zugehört hatte, blickte schnell weg.
    »Und alle hier drin sollten so schlau sein, sich auch daran zu halten«, sagte er mit lauter Stimme.
    Will hob die Hände in einer Geste, die zeigte, dass er sich geschlagen gab. Er sah keine Möglichkeit mehr, diesen Mann zu überreden. Er wünschte sich, Walt wäre hier. Ihm fiele bestimmt etwas ein.
    »Tja, dann mach ich mich wieder auf den Weg.« Will stand auf.
    »Moment mal!« O’Malley schlug mit der Hand auf den Tisch. »Du hast mich nicht bezahlt.«
    Will schnaubte ungläubig. »Wofür? Ihr habt meine Frage nicht beantwortet.«
    »Oh doch, das habe ich. Es war nur nicht die Antwort, die du hören wolltest. Und jetzt zahl!«
    Will sah sich in der Gaststube um. Alle hatten die Auseinandersetzung verfolgt und die meisten grinsten. O’Malley mochte ebenso gefürchtet wie unbeliebt sein, aber Will war ein Fremder, und es gefiel ihnen, wie er übers Ohr gehauen wurde. Will wurde klar, dass der Schmuggler diese Auseinandersetzung bewusst herbeigeführt hatte, um seinen eigenen Ruf zu festigen. Er versuchte, sich seinen Ärger nicht anmerken zu lassen, griff in die Börse und holte ein weiteres Goldstück heraus. Die Sache wird langsam teuer, dachte er. Und dabei habe ich nichts Wesentliches herausgefunden.
    Er schob die Münze über den Tisch. O’Malley schnappte sie sich, prüfte sie mit den Zähnen und grinste zufrieden.
    »Hat mir gefallen, mit dir Geschäfte zu machen, Jungchen. Und jetzt verschwinde.«
    Wills Gesicht brannte, so wütend war er. Abrupt stand er auf und der Stuhl fiel krachend um. Von irgendwo in der Gaststube kam ein leises Kichern. Will drehte sich um und eilte zur Tür.
    Nachdem sie hinter ihm zugefallen war, beugte O’Malley sich zu seinen beiden Kumpanen und sagte leise: »Dennis, Nialls. Bringt mir diese Börse.«
    Die beiden standen auf und folgten Will. Die anderen Gäste konnten sich denken, was sie vorhatten, und machten den Weg frei. Manche eher widerstrebend. Sie hatten selbst vorgehabt, den jungen Mann zu bestehlen.
    Dennis und Nialls traten hinaus in die kalte Nacht, blickten nach beiden Seiten die schmale Straße entlang, um herauszufinden, wohin der Fremde

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