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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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anderen Gästen leichte Nervosität auszulösen.
    O’Malleys Blick fiel auf die Gestalt im Umhang, die allein in einer Ecke saß. Er musterte Will ein paar Sekunden, dann wandte er den Blick wieder ab, zog seinen Stuhl nach vorne und steckte mit seinen Gefährten die Köpfe zusammen.
    Will erhob sich von seinem Platz und ging auf sie zu. Er kam an der Theke vorbei und strich mit der Hand darüber, wobei er das halbe Goldstück zurückließ. Der Wirt schnappte es sich ohne ein Wort oder eine Geste des Dankes.
Aber das hatte Will auch nicht anders erwartet. Es sollte natürlich niemand erfahren, dass er dem Fremden verraten hatte, wer O’Malley war.
    O’Malley schien Will erst zu bemerken, als der vor seinem Tisch stand. Der Schmuggler hatte leise mit seinen Kumpanen geredet, jetzt schwieg er und musterte die schmale Gestalt.
    »Käptn O’Malley?«, fragte Will schließlich.
    Er selbst hatte den Schmuggler ebenfalls einer genauen Musterung unterzogen. Die Schultern des Kapitäns waren muskulös und die Hände voller Schwielen  – die Zeichen eines arbeitsreichen Lebens an Deck. Wohingegen sein Bauch Zeichen eines Lebens voller Trunksucht war. Er war übergewichtig, aber dennoch ein Mann, vor dem man sich in Acht nehmen musste. Sein schwarzes Haar hing in unordentlichen Locken über seinen Kragen und er trug einen Bart  – ein vergeblicher Versuch, die entstellende Brandwunde auf seiner linken Wange zu verbergen. Seine Nase war anscheinend so oft gebrochen worden, dass sie überhaupt keine Form mehr hatte. Wahrscheinlich hatte er Schwierigkeiten, richtig zu atmen.
    Seine beiden Begleiter waren nicht so interessant. Sie hatten zwar ebenfalls dicke Bäuche und breite Schultern und waren sogar größer und breiter als ihr Anführer, doch ihnen fehlte dessen Ausstrahlung.
    »Käptn O’Malley?«, wiederholte Will und lächelte freundlich. O’Malley runzelte die Stirn.
    »Nein!«, erwiderte er kurz und drehte sich wieder zu seinen Kumpanen.
    »Oh doch«, sagte Will immer noch lächelnd.
    O’Malley lehnte sich zurück und blickte hoch zu Will. Seine engstehenden Augen blitzten gefährlich auf.
    »Jungchen«, sagte er absichtlich herablassend, »warum gehst du nicht wieder spielen?«
    Es war still geworden im Raum, die meisten Gäste horchten auf, um die Auseinandersetzung zu verfolgen. Der junge Fremde war mit einem Langbogen bewaffnet, das konnten alle sehen. Aber in der beengten Taverne war das nicht gerade die nützlichste Waffe.
    »Ich hätte gerne ein paar Auskünfte«, sagte Will, »und ich bin bereit, dafür zu bezahlen.«
    Er berührte die Börse an seinem Gürtel. Ein leises Klimpern war zu hören. O’Malley kniff die Augen zusammen.
    »Auskünfte, soso. Tja, vielleicht kommen wir doch ins Gespräch. Carew!«, blaffte er einen Mann am Nebentisch an. »Gib dem Jungen deinen Stuhl.«
    Bezeichnenderweise hatte der Mann namens Carew nichts einzuwenden. Er sprang sofort auf und schob Will den Stuhl zu. Sein missmutiger Blick galt allein dem jungen Fremden, nicht O’Malley.
    Will bedankte sich mit einem Nicken, erntete erneut einen missmutigen Blick und zog den Stuhl zu O’Malleys Tisch.
    »Also, Auskünfte willst du?«, begann der Schmuggler. »Und was genau möchtest du wissen?«
    »Ihr habt kürzlich einen Mann namens Tennyson übergesetzt«, sagte Will. »Ihn und etwa zwanzig weitere Personen.«
    »Ach ja, hab ich das?« O’Malley zog die buschigen Augenbrauen zusammen. »Du scheinst ja schon eine ganze Menge zu wissen. Wer hat dir denn das erzählt?«
    »Niemand hier«, sagte Will. Bevor O’Malley ihn noch
weiter fragen konnte, fügte er hinzu: »Ich muss wissen, wohin Ihr ihn gebracht habt.«
    Die Augenbrauen des Schmugglers hoben sich in gespielter Überraschung.
    »Du musst das wissen? Und was, wenn ich dir das nicht sagen will ? Vorausgesetzt, ich habe diesen Kerl überhaupt irgendwohin übergesetzt, was ich gar nicht habe.«
    Will verzog gereizt das Gesicht, begriff jedoch sofort, dass dies ein Fehler war. »Ich sagte, ich bin bereit, für die Auskünfte zu bezahlen«, erklärte er möglichst gleichmütig.
    »Und wärst du auch bereit, dafür noch mal ein Goldstück hinzulegen  – so eins, wie du Ryan gegeben hast, als du an der Theke vorbeigegangen bist?« O’Malley blickte wütend zum Gastwirt, der ein aufmerksamer Beobachter gewesen war, jetzt aber zurückzuckte. »Darüber werden wir uns noch unterhalten, Ryan«, fügte er zum Wirt gerichtet hinzu.
    Will war erstaunt. Er hätte wetten

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