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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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bekommen. Er hatte einmal Delphinisch gelernt, aber seine Angst, unter Wasser zu ersticken, niemals so weit überwinden können, um richtig an ihrer Welt teilzuhaben. Er brauchte freien Raum um sich. Auf der Reise nach Pern, während einer langen gemeinsamen Wache mit Paul, hatte der Admiral ihm des langen und breiten erklärt, daß die Gefahren des Tiefraums für das menschliche Leben noch sehr viel bedrohlicher seien als die der Tiefsee.
    »Im Wasser gibt es zwar keine Luft«, hatte Paul gesagt, »aber es enthält Sauerstoff, und wenn der Widerstand der Fraktion der Reinrassigen gegen die genetische Veränderung von Menschen einmal gebrochen ist, falls es dazu jemals kommt, wird es Menschen geben, die ohne künstliche Hilfsmittel schwimmen können. Im Weltraum gibt es dagegen keine Spur von Sauerstoff.«
    »Aber im Weltraum ist man gewichtslos. Das Wasser drückt einen hinunter. Man spürt es.«
    »Wehe, wenn man den Weltraum spürt«, hatte Paul gelacht, aber nicht weiter auf seiner Ansicht beharrt.
    »Und jetzt zu erfreulicheren Dingen«, sagte Paul. »Wie viele Eheverträge sollen morgen beurkundet werden?«
    Lächelnd blätterte Emily in ihrem Notizblock weiter bis zum nächsten siebenten Tag, denn dies war der übliche Termin für solche Feierlichkeiten geworden. Um das Genreservoir der nächsten Generation zu vergrößern, gestattete die Verfassung Verbindungen von unterschiedlicher Länge, wobei vorrangig der Unterhalt einer schwangeren Frau und dann die ersten Jahre des aus der Verbindung hervorgegangenen Kindes gesichert werden mußten. Künftige Partner konnten sich aussuchen, welche Bedingungen ihnen zusagten, aber es gab schwere Strafen bis hin zum Verlust sämtlicher Parzellen, wenn man einen vereinbarten und vor der erforderlichen Zahl von Zeugen unterschriebenen Kontrakt nicht erfüllte.
    »Drei!«
    »Es läßt nach«, bemerkte Paul.
    »Ich habe meine Pflicht erfüllt«, sagte Ongola mit einem vielsagenden Blick auf die beiden Führer, die immer noch solo waren.
    Ongola hatte Sabra Stein so geschickt umworben, daß nicht einmal seine engsten Freunde bemerkt hatten, was vor sich ging, bis vor sechs Wochen die Namen der beiden auf dem Heiratsplan erschienen waren. Sabra war sogar schon schwanger, was Paul zu der Bemerkung veranlaßt hatte, die große Kanone schieße nicht mit Übungsmunition. Mit seinen zweideutigen Scherzen hatte er freilich nur seine Erleichterung verbergen wollen, denn er wußte, daß Ongola immer noch um die Frau und die Familie seiner Jugend trauerte. Sein Haß auf die Nathi und sein unstillbarer Rachedurst hatten Ongola den Krieg überstehen lassen. Lange Zeit hatte Paul befürchtet, sein bester Adjutant und geschätzter Raumschiffkommandant würde auch in friedlicheren Zeiten nicht imstande sein, diesen verzehrenden Haß zu überwinden.
    »Emily, hat Pierre schon zugestimmt?« fragte Ongola, und ein wissendes Lächeln erhellte sein Gesicht, das auch im Glück seinen finsteren Ausdruck nicht ganz verloren hatte.
    Emily war verblüfft, denn sie hatte gedacht, sie und Pierre seien äußerst diskret gewesen. Aber in letzter Zeit war ihr selbst aufgefallen, daß sie öfter lächelte und häufig ohne ersichtlichen Grund in einem Gespräch den Faden verlor.
    Sie und Pierre waren ein ungewöhnliches Paar, aber das allein machte die Sache schon reizvoll. Ihre Beziehung hatte ganz unerwartet etwa in der fünften Woche nach der Landung begonnen, als Pierre sie nach ihrer Meinung zu einem nur aus einheimischen Zutaten bereiteten Schmorgericht gefragt hatte. Er hatte es übernommen, die gesamte Bevölkerung auf Pern zu verpflegen, und in Anbetracht der vielen unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Diätvorschriften machte er seine Sache ihrer Ansicht nach ausgezeichnet. Dann hatte Pierre de Courci angefangen, ihr besondere Gerichte zu servieren, wenn sie im großen Speisesaal aß, und schließlich hatte er ihr persönlich den bestellten Imbiß gebracht, wenn sie, was häufig vorkam, in der Mittagspause durcharbeiten mußte.
    »Wenn ich egoistisch wäre, würde ich seine Kochkünste ganz für mich allein beanspruchen«, antwortete sie. »Vergeßt bitte nicht, daß ich über das gebärfähige Alter hinaus bin, da habt ihr Männer es besser. Was ist, Paul? Wirst du auch deine Pflicht tun?« Emily wußte, daß ihr Ton ein wenig bissig klang, weil sie neidisch war. Keines ihrer inzwischen erwachsenen Kinder hatte sie auf dieser Reise ohne Wiederkehr begleiten wollen.
    Paul Benden ließ sich

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