Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo
Stirn zu, dann antwortete sie sehr schnell und nervös.
Der Mann wurde plötzlich wütend. »Das wird noch ein Nachspiel haben!«, sagte er laut. Er griff sich seine Tasche, die er auf dem Barhocker abgelegt hatte, und verließ mit grimmigem Gesichtsausdruck das Café Lomo .
Nicky packt aus
»Was war das denn?« Franzi schaltete von einer Sekunde zur nächsten auf Detektivin um. »Hier stimmt doch was nicht. Was wollte der Typ von Nicky?«
Marie nickte. »Wir müssen mit ihr reden, und diesmal lassen wir uns nicht abwimmeln.«
Die drei !!! warteten, bis ein paar Gäste gezahlt hatten und es ruhiger im Café wurde. Dann gingen sie rein und baten Nicky, sich mit ihnen in die neue Sitzecke zurückzuziehen.
»Bitte erzähl uns, was los ist«, bat Kim eindringlich. »Der Mann hat dich doch bedroht. Wir wollen dir helfen. Vielleicht hast du ja schon mitbekommen, dass wir Detektivinnen sind.«
Nicky ließ sich mit einem tiefen Seufzer auf einen grasgrünen Sitzsack plumpsen. »Ja, das hat mir Gregor erzählt. Also gut: Der Mann heißt Markus Blom und ist Regional-Geschäftsführer der großen Cafékette Coffee & Cocoa . Die kennt ihr sicher.«
Kim, Franzi und Marie nickten. Die Kette war riesig und hatte etliche Filialen quer über die Stadt verteilt. Die drei !!! hatten jedoch noch nie eins dieser Cafés betreten. Wozu auch? Die Kette machte von außen einen anonymen Eindruck und außerdem waren sie ihrem Café Lomo treu.
»Dieser Blom hat mir schon zwei lukrative Angebote unterbreitet«, erzählte Nicky weiter. »Er möchte das Lomo unbedingt kaufen. Die Kette will hier nämlich eine weitere Filiale eröffnen.«
»Was?«, rief Franzi entsetzt. »Du hast hoffentlich abgelehnt!«
Nicky lächelte kurz, wurde aber schnell wieder ernst. »Natürlich, ich habe diesem Blom klipp und klar gesagt: Nein, ich verkaufe nicht! Das wollte der aber nicht akzeptieren. Vorgestern kam er wieder, gestern auch und heute. Jedes Mal wurde er aggressiver. Er hat behauptet, dass er mich auch zum Verkauf zwingen kann. Dass es sehr unangenehm für mich werden könnte, wenn ich nicht endlich einlenke.«
»Ich hab die letzten Worte von diesem Mistkerl mitgehört«, sagte Marie grimmig. »›Das wird noch ein Nachspiel haben.‹«
Franzi regte sich auf: »Wie kann der es wagen? Das ist üble Drohung und Erpressung, so was ist strafbar!«
»Ja, ich weiß.« Nicky zupfte nervös an ihrer bunt gemusterten Seidenbluse.
Kim sah der Besitzerin in die Augen, die früher immer so gestrahlt hatten, jetzt aber glanzlos und müde wirkten. »Das darfst du dir nicht gefallen lassen. Hast du schon die Polizei eingeschaltet?«
Nicky schüttelte den Kopf. »Nein, nein! Noch ist ja nichts passiert. Außerdem will ich mit der Polizei nichts zu tun haben. Die machen immer gleich so einen Wirbel.«
Kim, Franzi und Marie verständigten sich durch einen raschen Blickwechsel. Dann zog Marie eine Karte aus ihrer Handtasche und gab sie Nicky. »Wir machen keinen Wirbel, versprochen! Wir ermitteln äußerst diskret und zuverlässig und haben jede Menge Erfahrung mit Verbrechern. Bitte melde dich bei uns, wenn der Mann noch mal auftaucht und dich weiter bedroht.«
Nicky nahm die Visitenkarte der drei !!!.
»Vielen Dank! Das ist lieb von euch.« Nicky steckte die Visitenkarte in ihre Hosentasche. »Aber ich hoffe sehr, dass ich euch nicht anrufen muss.«
»Das hoffen wir auch«, sagte Marie. »Alles Gute!«
Die drei !!! standen auf und verabschiedeten sich. Franzi war mit dem Rad da, Kim und Marie zu Fuß. Also trennten sich die Wege der Detektivinnen.
Franzi hatte es nicht eilig, nach Hause zu kommen. Sie ahnte, dass in der Zwischenzeit das Chaos in ihrem Zimmer nicht kleiner, sondern größer geworden war. Wie auch immer, sie würde um eine Auseinandersetzung mit Chrissie nicht herumkommen.
Franzi radelte in einer Art Zickzackkurs durch die Innenstadt. Als sie durch das Tor beim Schillerpark fuhr, blinkte ihr plötzlich auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Leuchtschrift entgegen: Coffee & Cocoa . Franzi bremste und stieg ab. »Ich glaube, es ist Zeit, dass ich mir den Laden mal näher ansehe«, murmelte sie.
Zusammen mit einer Gruppe lachender Studenten betrat sie das Café. Die Einrichtung war auf das Nötigste beschränkt: weiße Bänke und Tische in langen Reihen hintereinander. Von der Decke strahlten kalte Neon-Punktlichter. Ein paar krumme Kakteen in knallgrünen Pflanzkästen schienen eher aus Versehen abgestellt worden zu sein.
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