Die drei ??? Feuermond
der Kunstwelt bekannt wird, ist das eine Sensation! Alle Hernandez-Bilder werden schlagartig im Preis steigen, und zwar um ein Vielfaches! Mit solch einer Information muss man sehr, sehr sorgfältig umgehen.« Justus nickte nachdenklich. »Und es gibt noch eine Information, mit der man sorgfältig umgehen muss. Nämlich das zweite Geheimnis von >Feuermond<.«
»Das zweite Geheimnis?« Julianne Wallace runzelte die Stirn. »Sie ahnen es also nicht?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
»Wir sind da!«, unterbrach Bob das Gespräch und wies auf die Insel, die nun direkt vor ihnen lag. Die Yacht legte an.
Feuermond
Charles Knox erwartete sie bereits am Steg. Er war ein kleiner, leicht untersetzter Mann mit Halbglatze und Brille, dessen teurer, maßgeschneideter Anzug sein Bestes gab, den Bauchansatz zu verbergen. »Da seid ihr ja endlich!«, rief er aufgeregt, als die drei Detektive und Julianne Wallace von Bord gingen. »Mr Knox, darf ich Ihnen Mrs Wallace vorstellen? Sie ist Kunstexpertin und ... eine Freundin von uns. Sie weiß alles über Raoul Hernandez und wollte gern mitkommen, um einen Blick auf das Bild zu werfen, das letzte Nacht beinahe einem Raub zu Opfer gefallen wäre.«
Charles Knox reichte Julianne fahrig die Hand. »Einem Raub? Es wäre beinahe Victor Hugenay zum Opfer gefallen! Mein Gott, wenn ich gewusst hätte, dass der Hernandez so viel wert ist, dass sogar ein weltberühmter Meisterdieb ihn haben will! Dann hätte ich das Bild damals wahrscheinlich gar nicht ersteigert! Himmel, und dabei habe ich beim Bau der Villa wirklich alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen!«
»Das haben Sie in der Tat«, stimmte Peter zu. »Ohne Ihren Notstromgenerator war das alles allerdings nur noch halb so viel wert.«
»Er hätte anspringen müssen!«, rief Mr Knox. »Er hätte wirklich anspringen müssen! Es war verrückt, vor einer Woche war nämlich noch jemand von der Firma hier, um sich darum zu kümmern!«
»Von was für einer Firma?«, wollte Justus wissen. »Na, die Veranstaltungsfirma, die ich gesponsert habe. Die die Lichtshow realisiert hat. Die überall in Rocky Beach und hier auf der Insel die Scheinwerfer aufgebaut hat. Alles war eigentlich schon fertig und verkabelt, aber dann kam noch einmal ein Mann, der nachsehen wollte, ob der Generator auch korrekt funktioniert und angeschlossen ist. Er hat eine Weile in dem Generatorhaus herumgebastelt und ist dann wieder gegangen.« Justus runzelte die Stirn. »Das war nicht zufällig ein sehr großer, sportlicher Mexikaner?«
»Doch!«, rief Charles Knox. »Genau der! Aber woher weißt du denn das? Kennt ihr ihn etwa?«
Justus lachte leise. »Mr Knox, ich weiß, dass das alles sehr verwirrend für Sie sein muss. Ich schlage vor, wir gehen ins Haus und erzählen Ihnen die ganze Geschichte von Anfang an!«
Die drei ???, Julianne Wallace und Charles Knox verbrachten den Rest des Abends in einem gemütlichen Wohnraum im Erdgeschoss, einem der wenigen Räume, die nicht vom Nachtschatten verwüstet worden waren. Der Millionär lauschte gebannt, während die drei Detektive ihm abwechselnd die ganze Geschichte erzählten. Und auch Julianne hörte noch einmal aufmerksam zu und knetete ihre Finger, wenn es besonders spannend wurde.
Es war schon spät, als Charles Knox endlich keine Fragen mehr hatte.
»Ich kann es nur noch einmal wiederholen«, sagte Justus abschließend. »Es tut uns ausgesprochen Leid, was mit Ihrem Haus geschehen ist, Mr Knox. Uns ist bewusst, dass der Schaden vermutlich geringer ausgefallen wäre, wenn wir letzte Nacht nicht eingegriffen hätten. Aber -«
»Papperlapapp, Justus!«, unterbrach Mr Knox ihn bestimmt. »Ich war zwar schockiert, als ich das Desaster heute bei Tageslicht gesehen habe, aber ... es wäre doch alles noch viel schlimmer gewesen, wenn ihr nicht eingegriffen hättet! Der Hernandez wäre verschwunden gewesen! Und die Diebe immer noch auf freiem Fuß! Nein, nein, ihr müsst euch nicht ent-schuldigen. Ich danke euch! Für euren Mut und eure Tapferkeit, den Hernandez zu retten! Auch wenn ich immer noch nicht begreife, warum Victor Hugenay es ausgerechnet auf dieses Bild abgesehen hatte. Ich meine, es war nicht ganz billig, ja, aber wie soll ich sagen ... Es ist schließlich kein Picasso oder van Gogh oder Jaccard.« Peter hustete.
»Ach, herrje, du hast dich bestimmt erkältet, als du gestern die halbe Nacht bei dieser eisigen Kälte auf meinem Dach sitzen musstest! Gottogott,
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