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Die drei Fragezeichen - Der brennende Kristall

Titel: Die drei Fragezeichen - Der brennende Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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bei der letzten Wäsche eingelaufen!«
    »Neopren wäscht man nicht und es läuft auch nicht ein.« Bob war froh, dass er seine Gedanken von der weißen Jacht weg- und zu Justus’ Gewichtsproblemen hinlenken konnte. »Da rächt sich wohl deine letzte Erdnussbutterdiät.«
    »Wieso? Die habe ich nach strengsten wiss–« Weiter kam Justus nicht. Völlig unerwartet drehte die Rachel’s Delight hart nach Steuerbord. Die drei Detektive verloren das Gleichgewicht und fielen übereinander. Gleich darauf glitt etwas wie eine weiße Wand an den Backbordfenstern vorbei, gefolgt von einer Bugwelle, die das Boot wie einen Korken tanzen ließ.
    Dann war es schon wieder vorbei. Die weiße Wand war verschwunden, die Wellen beruhigten sich. Peter, der nahe am Fenster gestanden hatte, schaute hinaus und sah die Ruby , die in einer Welle schäumender Gischt davonjagte.
    Als sie wieder an Deck kamen, sagte Nat: »Tut mir leid, ich konnte euch nicht warnen. Der Kerl gab plötzlich Gas, als ob er uns rammen wollte, und ich konnte gerade noch ausweichen. Alles in Ordnung mit euch?«
    »Wir sind okay«, sagte Justus. »Konnten Sie ihn erkennen?«
    »Nein, der Halunke hat mir nur zugewinkt.« Wütend starrte Nat der Ruby nach, die jetzt schon weit vor ihnen war und gerade ins offene Meer hinauspreschte.
    »Ich weiß nicht«, sagte Bob. »Ich habe kein so gutes Gefühl …«
    »Geh an die Reling«, empfahl ihm Peter.
    Bob grinste ein wenig mühsam. »Ich bin nicht seekrank! Ich denke nur, wir sollten uns beeilen.«
    »Denke ich auch«, sagte Nat und gab Gas.
    Kurze Zeit später waren sie auf dem Meer. Der Himmel war jetzt bleigrau, die Wellen lang gestreckt und dunkel. Die Ruby war ein leuchtend weißer Fleck in all dem Grau. Schon bald konnte kein Zweifel mehr daran bestehen, dass sie ebenfalls zum Wrack der Leviathan fuhr.
    »Sind Sie wirklich ganz sicher, dass Smith und seine Leute im Gefängnis sitzen?«, fragte Peter Nat.
    »Bis vorhin war ich es«, sagte Nat finster.
    Nach einer halben Stunde sahen sie die Boote der Tauchergruppen, die vor ihnen hinausgefahren waren. Sie lagen dicht nebeneinander, und die drei Bootsführer waren in ein Boot umgestiegen und unterhielten sich. Die Ruby lag ein Stück entfernt. An Deck war niemand zu sehen.
    Am Samstag hatten die drei ??? keinen Blick für die Umgebung gehabt. Jetzt nahmen sie sie zum ersten Mal zur Kenntnis. Sie waren nicht so weit vom Festland entfernt wie erwartet. Die Leviathan war in einer großen Bucht versenkt worden, die wie eine Bühne vor dem Halbkreis der waldbewachsenen Steilküste lag. Die Wellen brachen sich schäumend an einer Reihe nadelspitzer Felsen. Es war kein schlechter Platz für ein neues Riff – aber sämtliche Gedanken an Umweltschutz und Tierwelt verflogen im Nu, als Nat in der Nähe einer Boje den Motor drosselte und sagte: »Wir sind da. Willkommen in der Geisterbucht.«
Tauchgang in der Geisterbucht
    »In der bitte was ?«, sagte Peter.
    »Geisterbucht«, wiederholte Nat. »Seht mich nicht so an – ich habe ihr den Namen nicht gegeben!«
    »Warum bitte heißt sie Geister bucht?«, fragte Peter mühsam beherrscht.
    »Ich habe keine Ahnung. Es ist wahrscheinlich einer von diesen Namen, deren Ursprung vergessen ist, wie zum Beispiel Dead Man’s Landing oder Hangtree Bay .« Düster schaute er auf das Wasser hinaus. »Aber mir fallen auf Anhieb drei Geister ein, deren Geheimnis dort unten liegt.«
    »Seht euch die Felsen dahinten an«, sagte Bob. »Ich könnte mir gut vorstellen, dass dort früher einmal ein paar Schiffe hineingeraten und gesunken sind. Vielleicht gab es sogar Schmuggler und Strandräuber, die sie mit falschen Lichtsignalen in die Falle gelockt haben. Und dann gibt es hier sicher auch die Geister der Ertrunkenen …«
    »Bob«, sagte Peter drohend.
    »… die in dunklen, nebligen Nächten klagend über das Wasser streifen …«
    »Bob!«
    »… und ihre kalten, bleichen Knochenfinger nach dir ausstreck– aua! Au! Ich hör ja schon auf!«
    »Nun, es ist ja noch Tag, also haben wir nichts zu befürchten«, meinte Nat mit einem kaum versteckten Lächeln. »Allerdings sieht es ein wenig nach Nebel aus, also …«
    »Macht euch ruhig über mich lustig«, sagte Peter. »Aber wenn ihr erst als klagende Geister über das Wasser streift, sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt!«
    Ungeduldig machte Justus dem Geistergerede ein Ende. »Sehen wir uns noch einmal die Karte an. Wenn mich nicht alles täuscht, sind wir jetzt fast über dem Heck der

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