Die drei ??? und das Riff der Haie
erstreckte. Um diese Zeit, am frühen Abend, wimmelte es auf der Promenade von Bootsfahrem, Ausflüglern, Windsurfern und Tauchern im Schutzanzug, und dazu kamen die Badegäste, die gerade aus dem Strandbad aufbrachen. Plötzlich fiel den drei Jungen auf, daß viele Leute zum Kai der Ölgesellschaft drängten.
Zorniges Geschrei drang vom Kai herüber – viele Stimmen, die aus vollem Hals Sprechchöre riefen.
»Raus hier – hier stehn wir . . . raus hier – hier stehn wir!«
Mr. Crowe erschrak sichtlich. Er fing an zu laufen. »Da ist auf dem Kai etwas vorgefallen. Schnell hin, Jungs!«
Es geht hart auf hart
Besorgt eilte Mr. Crowe vor den Jungen her. Weiter vom schnitt die State Street, die Hauptstraße von Santa Barbara, die breite Küstenstraße und stieß am Ufer auf den Kai der Ölgesellschaft.
Drei große Lastwagen, hochbeladen mit Leitungsrohren für die Ölbohrungen, standen hintereinander vor der Zufahrt zum Kai.
Die Fahrer und Beifahrer blickten gespannt nach vom.
Unmittelbar an der Zufahrt blockierte eine dicht gedrängte Schar Demonstranten mit Transparenten und Spruchbändern den Weg.
»Da ist was schiefgelaufen!« rief Mr. Crowe. »Der Direktor der Ölgesellschaft und ich hatten vereinbart, daß keine Seite handgreiflich wird, ehe das Gericht entschieden hat, ob mit der Bohrung angefangen werden darf!«
»Da, sehen Sie!« Justus zeigte mit dem Finger hin. »Ich glaube, das ist der Grund für den Aufruhr!«
Auf dem freien Gelände zwischen den Lastwagen und den Wachposten der Protestbewegung parkte ein großes schwarzes Auto. Ein paar Schritte davor stand ein breitschultriger Mann, im Straßenanzug mit Weste und mit einem gelben Schutzhelm.
Zornig hatte er sich der Reihe der Protestler zugewandt.
»Ich warne euch zum letzten Mal, ihr blauäugigen Spinner! Macht Platz hier! Ich muß Erdöl fördern, und auf ein paar lausige Fische verzichte ich gern!«
»Crowe hat aber gesagt, da gibt es eine Vereinbarung!« schrie jemand.
»Ein Stillhalteabkommen, hat er gesagt!«
Der Mann mit dem Schutzhelm grinste höhnisch. »Mit Radikalen verhandle ich nicht! Macht alle, daß ihr . . .«
Aus dem Trupp der Demonstranten drängte sich ein Mann in die vorderste Reihe, ein derber Typ in schmuddeliger Latzhose, Gummistiefeln und Taucherjacke. Er hatte ein breites, vom Wind gerötetes Gesicht und trug eine schwarze Wollmütze.
»Und wir verhandeln nicht mit Kapitalistenschweinen!« knurrte er böse.
Hinter ihm schob sich noch so ein grobschlächtiger Kerl nach vom
– in genau dem gleichen Anzug, nur daß seine Wollmütze leuchtend rot war – und drehte sich zu seinen Gesinnungsgenossen um. Aufgebracht fuchtelte er mit den Armen. »Ein Abkommen zählt wohl nicht bei diesem Gesindel! Keiner bohrt hier nach Öl!
Weg mit dem Rohrzeug vom Pier! Raus hier – hier stehn wir!« All die Demonstranten hakten einander unter und nahmen den Sprechchor auf.
»Raus hier – hier stehn wir! . . . Raus hier – hier stehn wir!«
Der Herr mit dem Schutzhelm wurde rot im Gesicht. »Wir setzen uns durch!« schrie er. »Notfalls mit Gewalt – ganz wie ihr wollt!«
Da brüllte der Demonstrant mit der schwarzen Wollmütze:
»Hinsetzen! Vordere Reihe runter auf den Boden!«
Der Mann von der Ölfirma winkte seinen Lastwagenfahrern und den anderen Arbeitern. Sie stellten sich dicht an dicht hinter ihn.
Mr. Crowe und die drei ??? waren bei den Lastwagen angelangt.
Ein kleiner, schlanker Mann in den Dreißigern, der eine Regenjacke und eine Cordhose trug, sprang von dem vorderen Lastwagen ab. Er stieß zu Mr. Crowe und den Jungen, die gerade zu den am Boden sitzenden Demonstranten hinliefen.
»Die beiden da mit den Gummistiefeln haben die übrigen dazu angestiftet, unseren Lastwagen den Weg zu versperren, Crowe«, sagte der Mann an ihrer Seite. »Und ich hatte gedacht, wir hätten uns gütlich geeinigt.«
»Wer sind die denn?« fragte Justus, ganz außer Atem.
»Die Brüder Connors. Die Muscheltaucher, denen das schwarze Boot mit dem hohen Deckshaus gehört«, sagte Mr. Crowe. »Jed mit der schwarzen Mütze und Tim mit der roten.« Er nickte im Laufen zu dem schlanken Mann hin. »Das ist Mr. Paul MacGruder, Jungs, der Leiter des Zweigbetriebs der Ölgesellschaft hier in Santa Barbara. Und in unserem Abkommen war auf keinen Fall von Wagenladungen mit Rohrmaterial die Rede, MacGruder!«
»Das weiß ich«, bestätigte Paul MacGruder, »und ich bedaure die ganze Sache. Wir wollen das Material zwar vorläufig auf dem
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