Die drei ??? und der verschollene Pilot
reden.«
Hunterman schien verwirrt. Er drückte Peter, der immer noch unschlüssig vor ihm stand, die Pistole in die Hand und setzte sich auf den Bettrand. »Ich wollte euch den Schatz wegnehmen, ich weiß. Hätte das tun sollen. Es hat mich verrückt gemacht, all die Jahre.«
Bob kapierte überhaupt nichts mehr. Er sah Peter an, dann Justus. Sein Gesicht war ein einziges Fragezeichen. War der Kerl nun Sharkman, der Pilot, oder war er der Hotelbesitzer?
»Hunterman ist beides«, sagte Justus, als hätte er Bobs Gedanken gelesen. Alles passte zusammen, aber es war anders, als er gedacht hatte: »Hunterman möchte, dass wir den Schatz für ihn finden, und er will gleichzeitig, dass wir ihn für ihn wieder verstecken. Je nachdem, in welcher Rolle er gerade steckt. Denn ursprünglich ist er Hunterman, der Hotelbesitzer, der den Schatz jagt, aber manchmal ist er auch Dexter, den der Zufall in dieses Tal geführt hat.«
»Du meinst, Fynch Hunterman leidet an einer Persönlichkeitsstörung?«, fragte Bob.
Peter sah in fragend an.
»In ihm leben zwei Persönlichkeiten«, erkärte Bob. »Justus meint, dass Hunterman mit seinem zweiten Ich Jack ist: der Mann von der Hütte, Taucherdieb und Pilot.«
Justus nickte. »Ja, das denke ich.«
S päte Gäste
Hunterman sah auf. »Hört mit dem Gerede auf!«, sagte er. Auch wenn in seiner Stimme eine Drohung mitklang, wirkte er dennoch friedlich. Fast schon, als ob er froh wäre, endlich mit jemandem über alles sprechen zu können. »Ich habe Dexter nicht getötet«, wiederholte er noch einmal. »Hab ihn bei der Hütte gefunden. Dorthin hatte er sich gerettet. Er war schwer verletzt, erzählte mir von dem Absturz und diktierte mir dieses Rätsel. Wusste zunächst gar nicht, worum es ging. Ich sollte es seiner Schwester sagen, wenn sie kam, um nach ihm zu suchen.«
»Ist sie je hier gewesen?«
Hunterman schüttelte den Kopf. »Niemand wusste, dass der Pilot Sharkman war«, sagte er. »Sie hat es nie erfahren. Ich war der Einzige, der die Identität des Piloten kannte.«
»Nachdem Dexter gestorben war, sind Sie zum Flugzeug aufgebrochen und haben die Maske in dem Flugzeugwrack gefunden«, sagte Justus. »Und wahrscheinlich noch weitere Beweise. Und plötzlich wussten Sie, um wen es sich bei dem seltsamen Piloten handelte. Nämlich um Sharkman, den berühmten Dieb. Nur eins entdeckten Sie nicht: seine Beute! Reichtümer, seltene Schmuckstücke! Und die wollten Sie unbedingt haben.«
»Ja. Ich kannte die Zeitungsberichte über ihn und seine perfekten Taten. Das Rätsel, die Maske. Ich zählte eins und eins zusammen. Und begann zu suchen.«
»Sie suchten und suchten«, sagte Justus. »Immer heftiger, es wurde zu Ihrem einzigen Lebensinhalt. Doch Sie konnten das Rätsel nicht lösen. Immer mehr dachten Sie sich in die Person von Max Dexter ein. Wie hatte er gehandelt, nachdem er notgelandet war? Welchen Weg hatte er gewählt? Wie kam er auf das Rätsel und auf das Versteck? Mit der Zeit nahmen Sie unmerklich seine Eigenheiten an, wie seine Art zu sprechen, seinen Ordnungssinn, das Zigarettenrauchen. Mr Hunterman: Ein Teil von Ihnen wurde zu Max Dexter!«
»Ja, ja, ja!« Hunterman stöhnte auf. Er schien gar nicht so genau zu begreifen, wovon Justus sprach, aber er ahnte es. »Und gestern seid ihr in mein Hotel gekommen«, lenkte er ab. »In eurem Gepäck hab ich Visitenkarten gefunden. Weiß den Text auswendig:
Detektive! Eine tolle Sache! Da dachte ich mir: Einen Versuch ist es wert! Lass sie doch mal ganz frisch rangehen!« Er grinste schief. »Habe euch ein paar Köder vorgeworfen. Und ihr habt mich nicht enttäuscht! Ihr habt euch auch von Max Dexter nicht unterkriegen lassen und das Rätsel geknackt!«
»Moment!«, sagte Justus, der spürte, wie die Sucht nach dem Diebesgut wieder Oberhand über Hunterman gewann.
»Max Dexter waren Sie doch auch. Mr Hunterman! Sie können die Rollenwechsel wahrscheinlich gar nicht mehr kontrollieren! Und immer, wenn Sie sich als Dexter gefühlt haben,haben Sie uns angegriffen, um zu verhindern, dass wir das Versteck finden! Denn dessen Persönlichkeit wollte das Versteck natürlich schützen. Was mich sehr interessiert: Was haben Sie damals mit dem richtigen Max Dexter angestellt?«
»Ja, Max«, sagte Huntermann. Er schwieg. Man sah ihm an, dass ihn das Gespräch quälte. »Ich habe ihn begraben. Bei der Hütte. Er starb, bevor ich Hilfe holen konnte. Wir hatten damals noch viele Gäste im Hotel. Auch meine Frau war noch da.
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