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Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Titel: Die Drenai-Saga 3 - Waylander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Jahre überflutete ihn. Niemand hatte ihm je zugehört. Von dem Moment an, als er – noch ein Kind – um das Leben seines Vaters gebettelt hatte, hatte niemand ihm je wirklich zugehört. Und jetzt die letzte Demütigung: in einem verlorenen Krieg zu sterben, fünf Tage nach seiner größten Beförderung. Hätten sie gewonnen, wäre Jonat als Held bejubelt worden und einer der jüngsten Offiziere im Range eines Ersten Duns der Legion geworden. In zehn Jahren hätte er General werden können.
    Und jetzt nichts …. er würde nicht einmal eine Fußnote in der Geschichte ausmachen.
    Dros Purdol, würde es heißen – hat es da nicht einmal eine Schlacht gegeben?
    Sobald sie aus dem Treppenhaus hinaus waren, bildeten die Drenai einen Schlachtkeil im Hauptkorridor, doch die Vagrier kamen nun von oben und unten. Karnak und Dundas tauchten mit einer Schar Krieger von links auf und vereinten sich mit Jonats Gruppe.
    »Tut mir leid, alter Knabe«, sagte Karnak. Jonat erwiderte nichts, denn der Feind griff von links an, und Karnak führte einen irren Gegenangriff und hieb seine Axt in ihre Reihen. Dundas, wie immer an seiner Seite, fiel mit einem Speer im Herzen, doch Karnak blieb in seinem wütenden Kampf unverletzt. Jonat hieb und stach sich durch die vorrückenden Krieger, schrie seine Wut und seinen Ärger hinaus. Eine Axt traf seine Brustplatte, rutschte ab und krachte seitlich gegen seinen Kopf. Jonat ging zu Boden, Blut strömte aus einer Wunde an der Schläfe. Er versuchte aufzustehen, aber ein Drenaikrieger, dem eine Axt den Schädel gespalten hatte, stürzte auf ihn. Die Kampfgeräusche wurden leise, und Jonat glitt in die Dunkelheit.
    Ein Drenai nach dem anderen wurde niedergemacht, bis nur noch Karnak übrig war. Er wich zurück, die Axt hoch über dem Kopf schwingend, während die Vagrier mit erhobenen Schilden und vorgestreckten Schwertern näherrückten. Karnak atmete schwer, Blut rann aus Wunden in seinen Armen und Beinen.
    »Nehmt ihn lebend!« rief ein Offizier. »Der General will ihn lebend.«
    Die Vagrier stürmten los, die Axt sauste nieder. Fäuste hämmerten auf den Drenaigeneral ein, und er glitt auf dem blutüberströmten Boden aus. Gestiefelte Füße traten ihm ins Gesicht und in den Leib, sein Kopf zuckte zurück und krachte gegen die Wand. Noch ein schwacher Schlag mit der Faust, dann lag er endlich still.
    Im zweiten Stock hatten sich die überlebenden Priester der Dreißig in der Bibliothek der Festung verschanzt. Dardalion lauschte auf das Hämmern an der Tür, dann rief er die Priester zu sich. Keiner von ihnen war bewaffnete, außer ihm selbst.
    »Es ist vorbei, meine Brüder«, sagte er.
    Astila trat vor. »Ich werde nicht gegen sie kämpfen, aber ich möchte, daß du weißt, Dardalion, daß ich nichts bereue, keine einzige Tat.«
    »Ich danke dir, mein Freund.«
    Der junge Baynha kam herbei und ergriff Dardalions Hand. »Ich bedaure den Einsatz der Ratten gegen gewöhnliche Soldaten, aber ich fühle keine Scham über unsere Kämpfe mit der Bruderschaft.«
    »Ich glaube, wir sollten beten, meine Brüder, denn uns bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    In der Mitte der Bibliothek kniete die kleine Gruppe gemeinsam nieder, im Geist miteinander vereint. Sie hörten nicht, wie die Tür schließlich splitterte, doch alle spürten sie die erste Klinge, die Astilas Herz durchbohrte; die, die Baynha den Kopf von den Schultern schlug; und wie die anderen scharfen Schwerter in widerstandsloses Fleisch drangen. Dardalion wurde von hinten erstochen, Schmerz durchflutete ihn …
    Hinter der sterbenden Festung stand Kaem auf dem Balkon seiner Unterkunft und beobachtete mit kaum verhohlener Freude, wie die Schlacht dem Ende zuging.
    Der kahle vagrische General plante bereits den nächsten Schritt seines Feldzuges. Er würde eine starke Truppe zurücklassen, um Purdol zu halten, die restliche Streitmacht durch den Wald von Skultik führen, um Egel den Garaus zu machen, ehe er sich nach Süden wenden würde, um mit Eisenfaust und den Lentriern abzurechnen.
    Etwas Helles, Blitzendes zog seine Aufmerksamkeit auf sich, er sah nach links, wo eine Kette niedriger, bewaldeter Hügel den Rand von Skultik markierte. Dort, auf einem herrlichen schwarzen Pferd, saß ein Krieger in einer Rüstung, die in der Mittagssonne funkelte.
    Die Bronzerüstung
! Kaem blinzelte in die Sonne, sein Mund war plötzlich wie ausgedörrt. Der Krieger hob einen Arm, und auf einmal schien sich der Hügel zu bewegen, als Tausende von Reitern zur

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