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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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war also nicht nur irgendeine Tagelöhnerin, die hergerufen worden war, um das Vergnügen mit dem Großen Mann zu haben, sondern eine Persönlichkeit von ausreichender Bedeutung, die eine Eskorte durch seinen Nachwuchs verdiente. »Können Sie mir sagen, wie lange sie hier auf mich gewartet haben?«
    »Die jungen Bettelhines? Ungefähr zwanzig Stunden, wenn Sie nur die Zeit berechnen, die sie hier auf dem Trockendock verbracht haben. Dreißig, wenn Sie die Herreise miteinbeziehen.«
    Ich ächzte. »Ein Flug zwischen Oberfläche und Station würde weniger lang dauern.«
    »Die Bettelhines haben den Flugverkehr zwischen Oberfläche und Station aus Sicherheits- und Umweltschutzgründen eingeschränkt. Jedenfalls sind die übrigen Gäste im Lauf des vergangenen Tages eingetroffen. Der säumigste stieß etwa fünf Stunden vor Ihrer Ankunft dazu. Ich fürchte, es könnten einige unfreundliche Worte über Ihre eigene späte Ankunft gefallen sein, Worte, die umso erhitzter klangen, als die bedauerliche Krise auf der Station ihre sofortige Evakuierung erforderlich gemacht hat, aber ich versichere Ihnen, dass keiner der jungen Bettelhines Ihnen diese Umstände im Mindesten verübelt.«
    »Welche Erleichterung«, kommentierten die Porrinyards.
    Ich ignorierte sie. »Wer war dieser letzte Passagier?«
    »Das war wohl ein Gentleman namens Monday Brown.«
    Der Name sagte mir nichts. Der Zeitablauf schon. Das Bursteeni-Schiff, auf dem die beiden Bocai-Attentäter angereist waren, hatte zehn Stunden vor meiner Ankunft auf Layabout angelegt. Dieser Brown hatte sich erst etwa fünf Stunden später an Bord der Königlichen Kutsche gemeldet, was bedeutete, dass er reichlich Gelegenheit gehabt hatte, sich mit den Bocai zu treffen, während diese auf mich gewartet hatten. Demzufolge gehörte er zu den Evakuierten und war während Pescziuwicz' Sicherheitsüberprüfung gar nicht auf der Station. In Ermangelung anderer Informationen über ihn ertappte ich mich schon jetzt dabei, mir Gedanken über Klauen Gottes in seinem Gepäck zu machen. »Und von ihm abgesehen? War sonst noch jemand weniger als acht Stunden an Bord der Kutsche?«
    »Nicht, dass mir bekannt wäre, Ma'am. Ich kann mich erkundigen, wenn Sie es wünschen...«
    »Schon gut. Das ist für den Augenblick alles.«
    Hätte Arturo die Hacken zusammengeschlagen, hätte ich mich vielleicht gezwungen gesehen, ihn zu töten. Stattdessen verbeugte er sich kaum, ein Vorgang, der ganz einfach für eine leichte Verletztheit sprach. Er blieb nicht lange genug, um die passende Strafe zu empfangen, sondern kletterte über die Wendeltreppe am anderen Ende der guten Stube zu den tieferen Ebenen hinunter.
    Ich stand auf, verschränkte die Arme vor der Brust und fragte mich, nicht zum ersten und auch nicht erst zum zwanzigsten Mal, was Hans Bettelhine bloß von mir wollen konnte. Mein direktester Kontakt zu der Familie hatte sich bis jetzt auf Befragungen einiger entfernter Cousins beschränkt, die die Interessen des Unternehmens auf einem weit abgelegenen Außenposten repräsentiert hatten und so weit von Wohlstand und Macht der Kernfamilie Bettelhine entfernt waren, dass sie sich wie menschliche Hautzellen gefühlt haben mussten, verbunden mit dem großen Organismus, aber überflüssig und fernab vom Schlag seines gewaltigen, tief im Inneren verborgenen Herzens.
    Aber das hier waren die Eingeweide der Bestie.
    »Andrea?«, sagten die Porrinyards hinter mir.
    Ich drehte mich nicht um. »Was?«
    »Du machst dich schon wieder verrückt.«
    Ich drehte mich immer noch nicht um. »Das wird böse enden, Liebes.«
    »Das würde mich nicht überraschen. Auf dieser korrupten Welt, bei diesen korrupten Leuten kann es gar nicht anders kommen. Aber das ist nur ein weiterer Grund, warum du dich der Belastung frisch und erholt stellen solltest.«
    Etwas in ihrem gemeinsamen Ton klang vertraut, etwas, das mich veranlasste, mich nun doch umzudrehen.
    Sie kuschelten sich auf einer zweisitzigen Couch aneinander. Skyes Kopf ruhte an Oscins Schulter, und sie spielte träge mit den Fingern seiner rechten Hand. Unter halb geschlossenen Lidern sah sie mich mit diesem besonderen Blick an, den sie stets dazu nutzte, ihre kecksten Einladungen zu übermitteln. Oscin sah mich direkt an, und sein Lächeln war so vage, dass es nur durch ein schnörkeliges Fältchen am Rand seiner Lippen von dem zu unterscheiden war, das er in Augenblicken höchster Konzentration aufzusetzen pflegte.
    Ihre geistige Verschmelzung verriet mir,

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