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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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Organe eines Gegners zu verflüssigen, ohne die Haut zu penetrieren. Dein Gehirn hätte noch ungefähr vier Minuten lang funktioniert, etwa so lange, wie es dauert, bis dein komplettes Verdauungssystem aus Blase und Anus gesickert ist.«
    Widerlich, sogar gemessen an den Normen unserer derzeitigen Gastgeber. Bettelhines Fabriken hatten Gifte und Bomben und Energiewaffen produziert, die ganze Planetenhemisphären unfruchtbar machen konnten, aber in einem kleineren Maßstab stellte die Klaue sogar für die Angestellten eines Unternehmens, dessen Produkte einige Male neue Standards in Hinblick auf völkermörderische Effizienz gesetzt hatten, ein Werkzeug des Schreckens dar. Die Klaue wirkte nicht wie etwas, das diese Leute je gefertigt hätten. Sie war zu ... intim.
    Stille senkte sich über den Raum, lange genug, dass Pescziuwicz und ich all die appetitanregenden Anblicke und Geräusche genießen konnten, die unser jeweiliges Vorstellungsvermögen heraufbeschwor.
    »Hört sich nach einer effektiven Möglichkeit zur Gewichtsreduktion an«, bemerkte ich.
    Pescziuwicz' Kopf schwenkte herum. »Erwarten Sie, dass ich lache?«
    »Nein, Sir.«
    »Lassen Sie mich Ihnen die Gründe aufzählen, warum ich es nicht tue.« Pescziuwicz fing an, seine Fingerspitzen abzuzählen. »Erstens: Ein Dip-Corps-Transporter mit Priorität taucht ohne Vorankündigung auf meiner Station auf. Was noch in Ordnung ist - der Große Mann hat seine Finger in allen möglichen Pasteten, und er ist nicht verpflichtet, mich über alles und jedes in Kenntnis zu setzen. Das ist nur eines der vielen Dinge, die meine Arbeit so interessant gestalten. Aber zweitens stellt sich heraus, dass in den Rücken der Würdenträgerin an Bord ein ganz persönlicher Satz konzentrischer Kreise tätowiert wurde. Das ist schon nicht mehr ganz so schön. Nicht, dass das Fällen moralischer Urteile Bestandteil meiner Arbeitsplatzbeschreibung wäre, aber ich hätte schon gern gewusst, dass an Bord meiner Station ein Sicherheitsproblem auftauchen könnte. Trotzdem werde ich auch darüber noch hinwegsehen. Ich übersehe sogar dieses Hirtenstar-Pärchen, das Sie für sich arbeiten lassen; ich will nicht einmal wissen, welche Story die zu bieten haben. Kommen wir also zum dritten Punkt: Sie sind ein Ehrengast, was bedeutet, dass hinter diesem Besuch mehr steckt, als ich mir ausmalen möchte, und niemand macht sich die Mühe, mir zu erzählen, dass gerade dieser Gast sein ganz eigenes Sicherheitsproblem mitbringt. Viertens: Diese reiseunwilligen Trottel haben hier auf Sie gewartet, und zwar exakt zur Zeit Ihrer Ankunft, bewaffnet mit irgendeinem obskuren K'cenhowten-Spielzeug von vor sechzehntausend Jahren, eine Waffe, die man kaum in Besitz bringen kann, eine Waffe, die sogar, wenn sie neu sein sollte, darauf hindeutet, dass ein Fanatiker hinter dem Angriff steckt. Das ist so weit entfernt von in Ordnung, dass in Ordnung zu Hause beim Goldfisch bleiben kann, denn unter jeder halbwegs vernünftigen Betrachtung der logistischen Erfordernisse dieses speziellen Attentatsversuchs wird unverkennbar klar, dass die nicht unbeträchtlichen Vorbereitungen, um all diese Einzelteile zusammenzufügen, bereits lange im Gang gewesen sein dürften, als Sie drei in New London an Bord Ihres Transporters gegangen sind. So, nun packen Sie mal all diese Punkte zusammen und binden Sie eine hübsche rote Schleife drumrum, und ich kann nur noch feststellen, dass wir gerade mit einem Sicherheitsleck von verdammt historischen Ausmaßen konfrontiert worden sind.«
    Ich wahrte die Ruhe. »Ja, aber wessen Leck?«
    »Was soll das nun heißen?«
    »Mein Kontaktmann im Dip Corps, Artis Bringen, hat mir Mr Bettelhines Einladung binnen einer Stunde, nachdem er sie erhalten hat, zukommen lassen. Meine Mitarbeiter und ich haben New London innerhalb von zwölf Stunden nach Erhalt der Einladung verlassen. Wir haben die meisten der seither vergangenen Monate in Blaugel verbracht, während unser Antrieb mit voller Leistung gearbeitet hat. Eine Verschwörung gegen mich, die auf ein Sicherheitsleck in New London oder an irgendeinem anderen Punkt außerhalb dieses Systems zurückgeht, hätte nicht nur meinen Reiseplan aufdecken müssen, die Verantwortlichen hätten außerdem eigene Reisearrangements treffen, abreisen und mir dann noch irgendwie zuvorkommen müssen, um rechtzeitig die Falle mit der Klaue Gottes einzurichten. Das wäre eine Leistung gewesen, die auf so vielen ineinander verschachtelten Wundern beruhen

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